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Fußball-Bremen-Liga SAV will sich das Topspiel verdienen

Auf das Überraschungsteam SG Aumund-Vegesack wartet jetzt der FC Union 60, Ende Februar steigt die Flutlichtpartie in Oberneuland
03.02.2023, 16:07 Uhr
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Von Jens Pillnick

St. Maarten spielt eine kleine, aber durchaus interessante Rolle im Leben von Markus Werle. "Echte Erholung. Das trägt mich in den Sommer rein", sagt der 51-Jährige über seine kurzen Auszeiten in der Karibik. Aber der Faktor Erholung ist nicht alles. Anfang 2022 passte der Kurzurlaub zufällig so, um ihn als Bedenkzeit zu deklarieren. Wenig später entschied er sich dafür, den für Sommer des Jahres vakanten Trainerjob beim Fußball-Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack anzunehmen und führte das Team sensationell auf einen Spitzenplatz. Nun war der 51-Jährige wieder für den lange geplanten, viereinhalbtägigen Kurztrip auf St. Maarten. Und stellte bei lauschigen 27 Grad Celsius natürlich auch Überlegungen an, wie sich der Höhenflug der Nordbremer fortsetzen lässt.

Auch wenn in der vierköpfigen Männerrunde auf St. Maarten kaum über den Bremer Amateurfußball gesprochen wurde, war der Punktspielstart der SAV im Kalenderjahr an diesem Sonntag um 15 Uhr beim FC Union 60 für Markus Werle in der rund neun Flugstunden entfernten Destination präsent: "Ich habe mich mit der Aufstellung beschäftigt, alles durchgespielt und überlegt, ob es sich umsetzen lässt." Gedankenspiele, die von zwei Rückkehrern und zwei Neuzugängen befeuert wurden.

Nie weg, aber eben in der Hinrunde auch nicht auf dem Platz, war Mittelfeld-Ass Abdullah Basdas. Nach seiner Knieoperation fiel er länger als erhofft aus, jetzt absolvierte er aber die Vorbereitung komplett und dürfte peu à peu wieder in die Chefrolle rücken. Der aus den USA zurückgekehrte Innenverteidiger Tjorven Bruns fügte sich nahtlos ins Team ein und wird von Werle als "stark und ballsicher im Spielaufbau" bezeichnet. Der noch A-Jugendliche Eric Obielgly (von JFV Bremerhaven) sorgt für Geschwindigkeit auf der linken Seite, die Vorbereiter- und Vollstreckerqualitäten von Offensivroutinier Sebastian Kurkiewicz (vom Bremer SV) kennt jeder, der die Szene verfolgt.

Klar, dass diese Verstärkungen, denen kein Abgang gegenübersteht, für neue Optionen sorgen. "Wir haben uns verstärkt. Und das nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze", erklärt Markus Werle und hofft darauf, an die gute Vorrunde anknüpfen zu können. Eine Vorrunde, die lange geradezu sensationell verlief, zum Ende hin aber ins Stocken geriet. "Da sind wir auf dem Zahnfleisch gegangen - auch personell", blickt der SAV-Coach auf die drei abschließenden Partien gegen Hemelingen, Brinkum und Surheide zurück, die mit 0:0, 0:1 und 0:0 allesamt ohne SAV-Torerfolg blieben und die Tabellenführung kosteten. "Diese Phase hat uns um den Lohn gebracht", sagt Werle zurück und denkt in erster Linie an die vergebenen Hochkaräter in der ersten Hälfte gegen Brinkum, die der Partie einen ganz anderen Verlauf hätten geben können.

Die sehr gut verlaufene Vorbereitung eröffne die Möglichkeit, neu zu justieren und sich neu aufzustellen. Man habe an einer offensiveren Variante gefeilt, wolle zum erfolgreichen Umschaltspiel zurückfinden und Torgefahr entwickeln. Denn wenn es etwas zu beanstanden gibt, dann sind es die für eine Spitzenmannschaft eher bescheidenen 30 Treffer, denen allerdings die überragend wenigen Gegentore (12) gegenüberstehen.  

Darüber, ob die SAV weiterhin im Titelkampf mitmischen oder die immer noch hervorragende Ausgangslage mit sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Oberneuland bei einer weniger ausgetragenen Partie einbüßen wird, dürfte der Neustart Aufschluss geben. Einen Neustart, den sich Markus Werle so vorstellt: "Wir wollen drei gute und erfolgreiche Spiele machen und uns das Topspiel verdienen." Soll heißen: Gegen den FC Union 60, BTS Neustadt und TS Woltmershausen ordentlich punkten und dann in den Genuss der Freitagabendpartie am 24. Februar, 19.30 Uhr, beim derzeitigen Tabellenführer FC Oberneuland kommen. Einen FCO, den Werle nach dem jüngsten "Superlauf mit sieben Siegen in Serie" als gefestigt einstuft, das Titelrennen aber trotzdem als "relativ offen" bezeichnet. Dafür sorgt die für Bremen-Liga-Verhältnisse ungewohnt große Spitzengruppe mit der SV Hemelingen (Werle: "Die haben drei, vier Hochkaräter dazu geholt"), dem OSC Bremenhaven  (Werle: "Die haben sich rangerobbt") und eben seiner SAV, die die Hände auch nicht untätig in den Schoß gelegt hat.

Zur Sache

Ausfälle und Wackelkandidaten

Gleich das erste Pflichtspiel im Jahr 2023 beim FC Union 60 (So., 15 Uhr) zeigt, wie wichtig für die SAV die Aufstockung des Kaders in der Winterpause war. Mittelfeldmann Mola Khan fällt mit einer Knöchelverletzung aus, der genesene Joris Atayi ist bis Mitte März in Australien unterwegs, Christian Böhmer hat den Status eines Langzeitverletzten und Innenverteidiger Lokmann Abdi kann beruflich bedingt derzeit nicht trainieren. Zudem macht Neuzugang Sebastian Kurkiewicz eine hartnäckige Erkältung zu schaffen und der Einsatz von Richard MC-Mensah Quarshie ist wegen Rückenproblemen fraglich. Im Hinspiel setzte sich die SAV mit 2:1 durch, zweifacher Torschütze gegen den aktuellen Tabellenachten war Bashkim Toski.

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