In der Nacht vom 2. auf den 3. September vergangenen Jahres gerieten laut Staatsanwältin vier Männer auf dem Gelände eines Freizeitheims an der Friedrich-Klippert-Straße aneinander. Dabei soll der 19-jährige Angeklagte völlig überraschend ein Messer hervorgeholt und damit in den Bauch des Opers gestochen haben, um ihn „heimtückisch“ zu töten. Der Geschädigte soll der Staatsanwältin zufolge eine circa acht Zentimeter lange Schnittwunde im unteren Bauchbereich mit Dünndarmverletzung erlitten haben.
Darüber hinaus sei der 19-Jährige bewusst von hinten an einen weiteren Mann herangetreten. In diesem Fall habe er ihn mindestens sechs Mal von hinten in den Oberbauch, in die rechte Flanke und den Brustkorb gestochen. Dies sei auch mit dem Ziel gewesen, ihn zu töten. Der Verletzte soll nach den Worten der Staatsanwältin sechs circa zehn Zentimeter tiefe Schnittverletzungen in den getroffenen Bereichen erlitten haben und eine Durchlöcherung einer Nierenkapsel. Dabei habe es „keine Abwehrmaßnahmen“ gegeben, betonte die Staatsanwältin.
Den Prozess gegen den 19-Jährigen eröffnete die fünfköpfige Jugendkammer als Schwurgericht am Landgericht am Donnerstagnachmittag. Angeklagt war er bereits wegen anderer Delikte, unter anderem wegen versuchten Mordes. Die Vorsitzende Richterin Andrea Schneider fragte den Angeklagten, ob er sich zur Tat einlassen wolle. Sein Verteidiger, Stephan Weinert, erteilte dem aber eine Absage. Deshalb unterbrach die Richterin den Prozess. Die Hauptverhandlung wird am Freitag, 17. März, mit der Vernehmung der Zeugen fortgesetzt.
Gesondert verfolgt wird der Bruder des 19-Jährigen. Er war ebenfalls an der Auseinandersetzung beteiligt. Der Angeklagte selbst wurde, aus der Untersuchungshaft kommend, in Handfesseln in den Gerichtssaal geführt.