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Medienkompetenz für Senioren Workshop klärt über Fake News auf

Wie erkennt man Fake News? Ein Workshop der Bremischen Landesmedienanstalt gibt Senioren Antworten.
18.07.2024, 06:00 Uhr
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Von Friedrich-Wilhelm Armbrust

Was sind Fake News und wie erkenne ich sie? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt eines Workshops, den die Bremische Landesmedienanstalt (Brema) speziell für Seniorinnen und Senioren anbietet, zuletzt in der Stadtbibliothek Vegesack. Geschützt ist vor Fake News niemand und und vor allem Menschen, die nicht in der digitalen Welt aufgewachsen sind, haben manchmal Schwierigkeiten, falsche Nachrichten zu erkennen. Das ist der Hintergrund des Angebots. Mehr als 30 Menschen sind der Einladung gefolgt und verfolgen mit Interesse den Vortrag von Referentin Zoé Rugen.

Sie appelliert an das Publikum, stets den gesunden Menschenverstand, einzusetzen, um sogenannte Fake News zu erkennen. Anhand von Beispielen – Bildern und Texten – gibt sie Tipps, worauf besonders geachtet werden sollte. Zudem erläutert die Referentin für Medienkompetenz, welche Rolle künstliche Intelligenz (KI) beim Erstellen von gefälschten Bildern und Audio-Aufnahmen spielt.

In einem Film wird ein Mann gezeigt, der vermeintlich an einer Demonstration von Rechtsradikalen teilnimmt. Doch es handelt sich um eine Fälschung: Der Kopf des Mannes wurde in dem Film auf den Körper eines tatsächlichen Teilnehmers montiert. Der betroffene Mann war nicht auf der Demonstration. Wer fotografiert und gefilmt wird, sollte Vorsicht walten lassen, wenn die Aufnahmen möglicherweise ins Internet gestellt werden könnten, rät Rugen.

Sie erläutert, dass es neben dem Begriff Fake News weitere englische Worte gibt, die mit dem Phänomen "gefälschte Nachrichten" zu tun haben: Sogenannte Deep Fakes sind realistisch wirkende Medieninhalte wie Fotos, Audio- und Videoaufnahmen, die durch Techniken der KI abgeändert, erzeugt oder verfälscht worden sind.

Rugen zeigt auf der Leinwand jeweils zwei Porträtbilder von zwei Menschen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen abstimmen, wer welches Bild der Personen für echt hält und welches für unecht. Um falsch von echt zu unterscheiden, komme es auf „klitzekleine Details“ an, so die Referentin.

Um Deep Fakes auszumachen, können Faktenchecker-Seiten wie Mimikama, Correctiv und Snopes benutzt werden, erläutert Rugen. Mimikama habe beispielsweise jüngst bekanntgemacht, dass Fotos, auf denen Donald Trump und Sicherheitskräfte angeblich lächelnd zu sehen waren, als er nach einem Attentatsversuch bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania von der Bühne geführt wurde, unecht sind. Die Bilder wurden bearbeitet, auf den echten Fotos ist niemand lächelnd zu sehen.

Um den Wahrheitsgehalt einer Nachricht zu überprüfen, sollte unter anderem darauf geschaut werden, von wem sie kommt. Welche Absicht steckt dahinter? Beinhaltet die Nachricht eine "reißerische" Botschaft? Diese Fragestellungen könnten bei der Identifikation falscher Nachrichten helfen. Bei Bildern sollte hinterfragt werden, vom wem sie aufgenommen wurden, wer sie verschickt hat und ob sie online noch in einem anderen Kontext zu finden sind. Bei der Überprüfung einer Quelle müsse der Fokus darauf liegen, ob andere seriöse Quellen die Fakten bestätigten, so die Referentin, die außerdem betont: Nachrichten und Bilder sollten nicht unbedacht einfach weitergeleitet werden.

Grundsätzlich tauchten Falschmeldungen meist in sozialen Netzwerken auf. "Sie stehen oft in einem politischen Kontext." Ziel sei, die öffentliche Meinung zu manipulieren oder politische Prozesse zu beeinflussen. Ein weiteres Motiv, Falschmeldungen zu erfinden, sei die Erregung von Aufmerksamkeit. Wer Fake News erstellt, will erreichen, dass sie über Smartphones, Fernsehen, Radio und Zeitungen weiter verbreitet werden, erfahren die Gäste.

Abschließend warnt Zoé Rugen ihre Zuhörerinnen und Zuhörer vor Spam-Mails, unerwünschte Nachrichten, die in großen Mengen per E-Mail gesendet werden. Es könne sich um Phishing-Mails handeln, die das Ziel verfolgen, den Empfänger zur Preisgabe finanzieller oder persönlicher Informationen zu verleiten. "Spam-Mails landen nicht immer im Spam-Ordner. Weltweit sind die Hälfte aller E-Mails Spam-Mails", gibt Rugen zu bedenken. "Seien Sie vorsichtig mit der Abgabe von persönlichen Daten."

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