Ein bisschen Rumba, ein bisschen Salsa und zum Schluss noch ein "Cooldown mit großem Ausfallschritt". Romina Lass führt es auf dem Parkett vor, die jungen Frauen machen es ihr nach. Und die Babys, die in Tragetüchern sicher an Bauch und Brust ihrer Mütter festgemacht sind, machen jede Bewegung mit. In der Tanzschule Casa de la Danza ist "Burzzi Dance"-Zeit.
Burzzi Dance ist der Name für ein gesundheitsorientiertes Tanzen nach (und während) der Schwangerschaft – und zwar mit den Babys. Im Januar dieses Jahres ist das Tanzprojekt in der Vegesacker Tanzschule „Casa de la Danza“ an der Lindenstraße gestartet. Schon im Vorfeld waren der Leiter der Tanzschule, Matthias Lass, und seine Tochter Romina von dem Konzept überzeugt: „Burzzi Dance ist ein neues Tanz- und Bewegungskonzept für alle Mamas, die Musik lieben, Spaß an der Bewegung haben und auch in ihrer Freizeit nicht auf ihr Baby verzichten möchten.“ Im Dezember gestand die studierte Fitness-Ökonomin, die eigens für den Kursus eine Fortbildung bei Daniela Gebelhaider, Österreicherin und Gründerin von Burzzi Dance, belegte, dass sie selbst nicht mit Baby tanze: „Es ist eine Baby-Puppe“, so Romina Lass.
Austausch unter den Müttern
Ein gutes halbes Jahr später zeigt sich, dass diese Herangehensweise keinerlei Probleme darstellt. Romina Lass gibt mit der im Tragetuch gewickelten Baby-Puppe den Takt vor, die jungen Mütter mit ihren Babys folgen. "Es ist toll, macht richtig viel Spaß", gesteht Colena Heidelberg, die mit ihrer neun Monate alten Tochter Marla dabei ist. "Von Anfang an, jetzt schon im zweiten Kurs", hat die Aumunderin ihr Faible für das Tanzen gemeinsam mit ihrem Kind entdeckt. Auf den Geschmack gebracht "hat mich meine Schwiegermutter. Die macht hier beim Movita-Kursus mit". Als Colena Heidelbergs Schwiegermutter davon hörte und las, dass es einen neuen Tanzkursus für Mütter mit Babys gibt, sprach sie ihre Schwiegertochter an. "Das wäre doch etwas für mich, Bewegung mit Kind", erinnert sich Colena Heidelberg an das Gespräch. Und Colena Heidelberg meldete sich an.
Auch Malin Hahn aus Blumenthal hat Burzzi Dance für sich und ihre sieben Monate alte Tochter Romy entdeckt. "Ich bin jetzt zum ersten Mal dabei, finde es allerdings toll und will weitermachen." Das will auch Colena Heidelberg: "Bis die Kleine laufen kann oder mir zu schwer wird im Tragetuch." Die beiden jungen Mütter sind aber nicht nur von dem Bewegungsangebot begeistert. "Es ist auch schön, dass man sich hier unter Gleichgesinnten austauschen kann." Die Gelegenheit, nach dem Tanzen noch gemeinsam einen Kaffee zu trinken und zu klönschnacken, haben Colena Heidelberg und Malin Hahn schon genutzt.
Eine Trageberaterin hilft
Im Übrigen arbeitet Romina Lass für den Burzzi-Kursus auch mit Ines Schorn, einer Trageberaterin aus Bremen-Nord zusammen. Ines Schorn hatte Romina Lass schon vor dem Beginn der Burzzi-Kurse anhand der Babypuppe gezeigt, wie ein Kind ,sicher geknotet‘ im Tuch an der Mutter Halt finden kann. Die Trageberaterin aus Bremen-Nord schult auch die Mütter im Rahmen der Kursvorbereitung. "Das hat mir sehr geholfen", gesteht Malin Hahn. Auch Colena Heidelberg ist davon beeindruckt: "Die Trageberatung ist extrem wichtig und vor allen Dingen für mich als junge, ungeübte Mutter ausgesprochen hilfreich. So bekomme ich ein Gefühl dafür, wie ich mein Kind richtig stützen und halten kann. Außerdem schont die richtige Tragehaltung auch noch meinen Rücken."
Die Trage ist mittlerweile ein fester Bestandteil im Alltag der Familie Heidelberg geworden. Sie ist immer mit dabei, wenn Colena Heidelberg mit ihrer Tochter unterwegs ist. "Und zu Hause ist die Trage ebenfalls nicht wegzudenken", sagt Colena Heidelberg.