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Vegesacker Circus-Theater Manege frei

165 Kinder und Jugendliche, eine Gala: Das Vegesacker Circus-Theater Tohuwabohu hat wieder Programm gemacht. Diesmal standen die Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft im Mittelpunkt.
11.12.2022, 16:54 Uhr
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Von Jörn Hildebrandt / jöh

Als die Musik mit betörendem Gesang verklungen war, strömten Scharen bunt kostümierter Kinder und Jugendlicher auf die Bühne, um das Publikum zu begrüßen. Schnell machten sie Platz für vier geheimnisvolle Gestalten: In braune, blaue, rote und weiße Schleier und Gewänder gehüllt, standen sie für die Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft.

Mit dem Titel „Tohuwabohu im Nebel“ hatte das Circus-Theater nach langer Corona-Zwangspause seine Weihnachtsgala gestaltet, die an zwei Tagen im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus aufgeführt wurde. „Allerdings sind in diesem Jahr viele Kinder erkältet, sodass sie in einigen Nummern leider fehlen“, sagt Mareike Talg, pädagogische Mitarbeiterin und Leiterin des Circus-Theaters Tohuwabohu. Der Qualität der Aufführung tat dies jedoch keinen Abbruch. Insgesamt 165 Kinder und Jugendliche nahmen aktiv teil, die bei Tohuwabohu regelmäßig zusammenkommen und im Untergeschoss des Bürgerhauses das Jahr hindurch proben.

Bei der großen Weihnachtsgala konnten die Teilnehmer zwischen drei und 23 Jahren zeigen, was sie bei Tohuwabohu gelernt haben: Jonglage, Akrobatik, Einradfahren, Artistik am Vertikaltuch und an einem großen Würfel, der in der Luft hängt. Nach dem Vorspann hatten zunächst die kleinsten Artisten ihren Auftritt: Als Pinguine verkleidet stellten sie sich aufs Eis, das die Bühnenbildner mit weißen Eimern nachempfunden hatten, und rollten anschließend elegant über den Boden.

Kinder mit rosafarbenen Bändern, im Rhythmus geschwungen, standen für das Feuer, und Stelzenläufer, verkleidet als Hirsche und Rehe, für die Erde. Und auf den Stelzen wurde sogar getanzt – was die ersten Begeisterungsstürme im Publikum hervorrief. Waren beim Gehen auf Stelzen Balancierkünste gefordert, so verlangte das Einradfahren Hand in Hand den jungen Mädchen ein abgestimmtes Miteinander ab. Perfekte Koordination war auch vonnöten, als vier Mädchen in roten Röcken eine Partnerin auf ihren Händen stehen ließen.

Die Gala aus Tanz, Musik und Zirkusnummern steigerte sich, was die Schwierigkeitsgrade der einzelnen Darbietungen anging: Radschlagen und Spagat aus dem Lauf heraus und Sprünge über weit schwingende Seile standen am Anfang. Und am Ende der Gala gab es spektakuläre Kunststücke an vertikalen Tüchern und Luftwürfeln, die an der Decke des Bürgerhaussaals hingen.

„Tohuwabohu im Nebel“ begeisterte durch erstaunliche Körperbeherrschung kleiner und größerer Artisten, bot aber auch immer wieder faszinierende Farbspiele für das Auge: Wenn zum Beispiel mehrere große Ringe im Dunkeln blau fluoreszierten und in schnellen Schwüngen geheimnisvolle Lichtbahnen schufen, untermalt von Sphärenmusik, oder auch, wenn beleuchtete Sonnenschirme durch den dunklen Raum geisterten wie Quallen aus den Tiefen des Meeres.

Junge Mädchen zeigten, dass man auf einem Fahrrad auch zu dritt fahren und dabei noch etwas Akrobatik demonstrieren kann. Oder dass man das Rad auch nur auf einer Pedale im Stehen fahren kann. Tänze mit bunten Reifen, ein Jo-Jo, das durch den Raum fliegt und von einem anderen Jo-Jo aufgefangen wird, schufen neue Kontraste in einem abwechslungsreichen Programm von hohem Unterhaltungswert.

Die akrobatischen Höchstleistungen an Vertikaltuch und senkrechter Stange waren jedoch älteren Jugendlichen vorbehalten, die schon länger in der Circus-Schule dabei sind – atemberaubend, wie sie sich das Tuch um die Füße wickelten und in großer Höhe Arme und Beine ausbreiteten, um sich immer wieder um ihre Achse zu drehen. Die wohl schwierigste Performance war dem Luftwürfel vorbehalten: Mit den Knien in die Metallstangen des Würfels eingehakt, schwebten junge Frauen unter langsamen Drehungen des Würfels wie Luftgeister durch den Raum.

In das Schlusslied „Einer für alle, einer für die Welt“ stimmte das zahlreich erschienene Publikum begeistert mit ein, und zu fröhlichen Klängen verabschiedeten sich alle Kinder und Jugendlichen, die unter großem Jubel noch einmal gemeinsam die Bühne betraten.

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