Man kann sich gut vorstellen, dass die Maschine knapp 14 Tonnen wiegt. Immerhin, so erzählt es Peter Kaus, der Leiter des Schulzentrums Vegesack (SZ), hätte vorher noch ein extra Fundament gebaut werden müssen. Damit sichergestellt ist, dass der Boden das massive Gewicht überhaupt tragen kann. Eine Laserschneideanlage dieser Größe bedarf eben besondere Vorbereitungen. Doch der Aufwand habe sich gelohnt, so Kaus: "Wir können unseren Schülerinnen und Schülern nun zeigen, was technisch alles möglich ist."
Das Schulzentrum Vegesack bietet Ausbildungen in den Bereichen Elektrotechnik und Sanitär-Heizung-Klima an sowie eine Reihe an Bildungsgängen im technischen Bereich. Diese richten sich vor allem an junge Menschen, die an den allgemeinbildenden Schulen Schwierigkeiten hatten und nun vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen. "Wir wollen ihnen den Übergang von der Schule ins Erwerbsleben erleichtern", sagt Kaus.
Dabei soll auch die neue Laserschneideanlage helfen: "Wir holen die Schüler an der Stelle ab, wo wir sie am ehesten kriegen: am Computer." Über diesem Wege nähmen die Schüler eher in Kauf, sich auch mit analoger Metalltechnik auseinanderzusetzen. Mit der Laserschneidemaschine lassen sich nahezu alle Metalle mit mehreren Millimetern Dicke ausstanzen. Die genaue Form und Dicke werden vorher in das Programm der Maschine eingegeben. So lassen sich etwa Schlüsselanhänger, Flaschenöffner oder Blumenstecker auf schnelle Art und Weise herstellen.
Stärkerer Austausch mit Betrieben geplant
"Wenn die Schüler wissen, wofür sie etwas tun, sind sie motivierter", weiß Kaus. Und wenn sie erstmal verstanden hätten, wie das Gerät funktioniere, seien sie auch für andere Prozesse "schneller fit". Nicht ganz ohne Stolz weist der Schulleiter darauf hin, dass das SZ Vegesack mutmaßlich als einzige Berufsschule im norddeutschen Raum solch ein großes, industrielles Laserschneidegerät besitzen würde, wenn nicht gar als einzige in Deutschland. Das Gerät hätten sie einem Kooperationsbetrieb der Schule abkaufen können, weshalb der Preis bei "deutlich unter 100.000 Euro" geblieben sei. Der Industrie-Club Bremen, ein Forum zum Austausch von Bremer Unternehmern, habe das Schulzentrum bei der Anschaffung unterstützt.
In den kommenden Jahren möchte das Schulzentrum den Austausch mit den Handwerksbetrieben generell verstärken. "Die Betriebe suchen händeringend nach Nachwuchs. Wir wollen sie dazu einladen, unsere Schule und Werkstätten näher kennenzulernen, und auch direkt mit den Schülern ins Gespräch zu kommen." Das sei etwa denkbar bei einem Tag der offenen Tür, so, wie es ihn kürzlich schon am Schulzentrum Vegesack gegeben hat. Dann können die Besucher sicher auch einen Blick auf die Laserschneidemaschine werfen.