„Die Luft ist raus“, urteilte der Trainer des JFV Bremen, Sören Seidel, nach dem 1:1 seiner Fußball-A-Junioren beim TuS Schwachhausen. Seine Kicker wüssten, dass sie den souveränen Klassenprimus der Verbandsliga Bremen, JFV Bremerhaven, in der Winterrunde nicht mehr einholen können. Der Blumenthaler SV schob sich dank eines 2:1-Sieges über das Schlusslicht Tuspo Surheide ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle vor.
TuS Schwachhausen – JFV Bremen 1:1 (1:0): „Der JFV Bremerhaven hat eine starke Mannschaft beisammen und wird sich den ersten Platz nicht mehr nehmen lassen“, ist sich Sören Seidel ganz sicher. Seit der Niederlage seiner Formation gegen die Seestädter und dem Remis gegen den FC Union 60 würden sich die Nordbremer bereits auf die Sommerrunde fokussieren.
„Wir schauen nun auch besonders auf die Trainingsbeteiligung und gucken, dass alle Spieler aus unserem Kader zum Einsatz kommen“, teilte der Ex-Profi mit, der gerade aus seinem Türkei-Urlaub zurückkehrte. Der frühere Werderaner habe auch nie den Titelgewinn und den Aufstieg in die Regionalliga als Ziel ausgerufen. „Wir spielen dennoch eine gute Saison und sind auch immer noch Zweiter“, äußerte sich Seidel. Beim TuS Schwachhausen habe sein Team aber keine gute ersten Hälfte an den Tag gelegt. Folgerichtig köpfte Noa Luka Roskamm nach 35 Minuten das 1:0 für die Gastgeber – sein Gegenspieler zog in diesem Luftzweikampf den Kürzeren.
„Zur zweiten Halbzeit haben wir dann viel umgestellt“, berichtete Sören Seidel. Der Gast ging in der Folgezeit auch mit mehr Dynamik und Tempo ans Werk. Noel Olszak flankte den Ball kurz nach dem Pausentee auf Zuspiel von Granit Durmesi in die Mitte. Obed Riccard Thiem wollte vor einem einschussbereiten JFV-Kicker klären und fabrizierte dabei ein Eigentor zum 1:1-Einstand. Während der Gast hinten nichts mehr zuließ, erspielte er sich selbst auch kaum weitere Möglichkeiten. „Da haben die letzte Konsequenz und der letzte Wille für einen Treffer zum 2:1 gefehlt“, bedauerte Seidel.
Blumenthaler SV – Tuspo Surheide 2:1 (1:0): „Surheide ist auf jeden Fall nicht wie ein punktloser Letzter aufgetreten“, fand Blumenthals Coach Malte Tietze. Er vermutete, dass die Bremerhavener mit einer stärkeren Formation als zuletzt ausgestattet gewesen seien. Die Blau-Roten hatten in der Anfangsphase großes Glück, dass sie nicht in Rückstand gerieten. „Surheide hätte da eigentlich einen Treffer erzielen müssen“, räumte Tietze ein. Doch der Gast vermochte seine guten Chancen nicht zu verwerten. Die Blumenthaler berappelten sich mit zunehmender Spieldauer und verbuchten nach 38 Minuten auch einen Vorsprung. Abdul-Hakim Malek verwandelte nach einem Foulspiel an Ronyar Haj Ossman den fälligen Elfmeter zum 1:0.
Doch die Seestädter glichen ebenfalls per Foulelfmeter zum 1:1 aus (64.). Nach einem Zuspiel von Zahed Khan Mohmand gelang erneut Abdul-Hakim Malek bereits 240 Sekunden später das 2:1-Siegtor. „Der Treffer war schön herausgespielt“, befand Malte Tietze. In der Schlussphase versäumten es die Nordbremer, den Sack vorzeitig zuzumachen. Zahed Khan Mohmand vergab alleine zwei hochkarätige Möglichkeiten.
Der BSV besaß aber auch noch zusätzliche Gelegenheiten. „Da hätten wir das 3:1 oder sogar 4:1 machen können, wenn nicht sogar müssen“, sagte Tietze. Anders als in so manchem Match aus der Vorwoche rächte sich dies aber nicht mit einem späten Gegentor. „Wir haben eine gute Teamleistung in einem guten Spiel geboten, das sowohl in die eine als auch in die andere Richtung hätte gehen können. Wir haben es dann aber relativ souverän zu Ende gespielt“, bilanzierte Malte Tietze.