Bremen-Nord. Die Spieler des JFV Bremen waren enttäuscht. Trotz einer bärenstarken Leistung standen sie beim Abpfiff des ersten Heimspiels in der Fußball-Regionalliga Nord der B-Junioren nach der 0:2 (0:0)-Niederlage gegen den hoch favorisierten VfL Wolfsburg II am Ende mit leeren Händen da. In der Tabelle nimmt der JFV Bremen vor SV Nettelnburg-Allermöhe und hinter JFV Bremerhaven – ohne Punkte und mit 0:7 Toren nach zwei Spieltagen – den vorletzten Rang ein.
Dafür, dass der gestrige Auftritt im Vegesacker Stadion von den Nordbremern richtig eingeordnet wird, sorgte unmittelbar nach dem Abpfiff Trainer Thorsten Minke im Mannschaftskreis: „Solche Leistungen will ich sehen. Das ist Ansporn für die nächsten Wochen. Und irgendwann kommen auch die Punkte. Mit dieser Leistung könnt ihr euch morgen in der Schule brüsten.“ Punkte oder zumindest einen Punkt hätte es gegen die spielstarken „Wölfe“ bereits geben können, doch einer Verkettung unglücklicher Umstände ließ den JFV Bremen auf die Verliererstraße geraten.
Bis zur Halbzeit hatten die Platzherren mit enormen läuferischen und kämpferischen Aufwand nicht nur die Null gehalten, sondern abgesehen von zwei guten Möglichkeiten für Wolfsburgs Sturmführer Matteo Mazzone auch nichts zugelassen. Zwei Minuten nach der Pause bot sich dem eingewechselten Furkan Ünal sogar die Chance zum Führungstreffer für den JFV Bremen, doch sein herrlicher Schlenzer aus halblinker Position landete am Lattenkreuz. Das Kopfschütteln über das verpasste 1:0 war kaum beendet, da wurde es für den JFV noch bitterer. Bei einem 30-Meter-Freistoß fälschte der hochspringende Elias Schmitz den Ball so unglücklich mit dem Rücken ab, dass der starke Torhüter Alen Mustedanagic absolut chancenlos war und es 1:0 für Wolfsburg hieß. Das Geschehen war damit nicht auf den Kopf gestellt, aber es war für den JFV Bremen dumm gelaufen. „Man braucht natürlich auch Matchglück“, stellte Thorsten Minke später fest.
Sieben Verwarnungen
Das Tor lähmte die Gastgeber nicht etwa, sondern kitzelte sogar die letzten Prozente heraus. Wütend wurde den Wölfen weiterhin der Ball abgejagt und noch eine Schippe in der Zweikampfführung, die sich allerdings auch in sieben Verwarnungen ausdrückte, draufgelegt. „Wir haben alles reingehauen, was zu leisten wir in der Lage sind. Wir waren konditionell top, es war kein Abbruch zu erkennen“, stellte Thorsten Minke fest.
Ein Schuss von Abdo Alan von außen ans Gebälk war die zweite nennenswerte Möglichkeit für den JFV (56.), mehr wirklich brenzlige Situationen ließ die „Wölfe“-Abwehr um Collin Etse allerdings nicht zu. Diesmal waren vier Minuten nach der Möglichkeit für den JFV Bremen vergangen, als der VfL Wolfsburg zum Gegenschlag ausholte. Der Ball wurde beim Freistoß flach in den Strafraum und genau in den Lauf von Jakob Klautzsch gepasst, der kurz vor dem Abschluss von Rojhat Agackiran zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Matteo Mazzone zum 2:0-Endstand.
Dafür, dass der JFV Bremen sich laut Thorsten Minke noch in der Findungsphase befindet und sich die Stammformation noch nicht herausgebildet hat, verwunderte der gestrige Auftritt schon fast. Mit vier Wechseln hatte Minke auf das 0:5 beim Niendorfer TSV reagiert, Veränderungen in der Startelf in der nächsten Partie gegen Werder Bremen II (Sbd., 24. Oktober, 14 Uhr) dürften ihm nun schwerer fallen. Die Mannschaft lief und kämpfte nämlich nicht nur, sondern präsentierte sich auch als funktionierendes Gebilde.