Das Coronavirus hat das Präsidium des Deutschen Schützenbundes zu einer drastischen Maßnahme veranlasst. Der DSB sagte bereits jetzt alle deutschen Meisterschaften für das Jahr 2020 ab, wenngleich diese erst im Sommer und im Herbst über die Bühne gehen sollten.
Das Präsidium begründete dies vor allem auch mit der Problematik der DM-Zulassungen, da aufgrund der aktuellen Situation keine vorgeschalteten Meisterschaften der Untergliederungen stattfinden werden. „Zum einen kommen wir damit den Empfehlungen der Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts nach und schützen unsere Mitglieder. Zum anderen nehmen wir damit unseren Landesverbänden den Druck, die Qualifikationen durchzuführen, was in der aktuellen Lage nicht möglich ist“, verkündete der DSB-Vize-Präsident Sport, Gerhard Furnier, auf der Homepage des Verbandes.
„Das Sportjahr ist damit schon fast gelaufen“, kommentierte der Pressesprecher des Bezirksschützenverbandes Osterholz sowie des Vegesacker SV, Georg Veltl, die Absage. Der Dachverband habe den Druck aus dem Kessel genommen, da die Vorqualifikationen ansonsten demnächst ablaufen müssten. Der Bezirksschützenverband hat allerdings vorerst nur seine Meisterschaften im Kleinkaliber (KK)-100-Meter-Auflage-Wettbewerb am 28. März abgesagt. „Man kann aber annehmen, dass die weiteren auch fallen werden“, so Veltl.
Ungeachtet dessen plant der Nordwestdeutsche Schützenbund derzeit noch die Durchführung der Landesverbandsmeisterschaften im Frühjahr und Sommer. „Der NWDSB hält zum jetzigen Zeitpunkt daran fest, die vom Landesverband vorgesehenen sportlichen Veranstaltungen, Wettbewerbe und Kadermaßnahmen wie geplant durchzuführen.
Dies schließt die Landesverbandsmeisterschaften mit ein“, teilte Landessportleiter Volker Kächele in einer Erklärung mit. Es bleibe aber jedem Teilnehmer, Mitarbeiter und Gast unbenommen, sich von den Veranstaltungen, Wettbewerben und Kadermaßnahmen des Landesverbands fernzuhalten.
Der NWDSB würde das zwar sehr bedauern, respektiere aber natürlich die Entscheidung jedes Einzelnen. „Sollte sich die Bewertung der Lage aus Sicht des NWDSB relevant ändern oder Auflagen der Behörden oder der Dachverbände vorgegeben werden, so wird die Information zeitnah aktualisiert werden“, ließ Kächel wissen. Der Wettkampfbetrieb auf Landesebene werde vorerst bis zum 19. April eingestellt.
