Grohn. Am morgigen Mittwoch feiern Heinz und Christa Sommer, geborene Hölscher, das Fest der Eisernen Hochzeit. Der heute 86-jährige Heinz Sommer stammt aus Thüringen. Als Marinesoldat bei der Minensuch-Flottille kam er im Juni 1947 nach Bremen-Nord. Auf der Vulkan-Werft machte der Minensucher zur Reparatur fest. Zwei Monate blieben auch die Soldaten in Vegesack. So traf Heinz Sommer beim Besuch einer Tanzveranstaltung im Sporthaus in Aumund auf die heute 85-jährige Christa Sommer.
Recht schnell entstand eine gute Freundschaft, die auch anhielt, als das Schiff mit dem jungen Marinesoldat Bremen wieder verlassen musste. Brieflich blieben die jungen Leute in Kontakt. Im November 1947 wurde Heinz Sommer aus dem Marinedienst entlassen. Statt in die thüringische Heimat zog es ihn nach Bremen-Nord. Schon Weihnachten des gleichen Jahres waren sie ein verlobtes Paar. Am 15. Mai 1948 heirateten sie. Im Dezember 1949 kam ihre Tochter zur Welt, der sie auch den Namen Christa gaben.
Heinz Sommer hatte Arbeit beim Vulkan gefunden, Christa Sommer war einige Jahre als Teppichfertigmacherin in der Bremer-Tauwerk-Fabrik tätig, bevor sie zur Pflege ihrer Eltern das Berufsleben aufgegeben hat. Nachdem die Werft Ende 1948 geschlossen worden war, fand Heinz Sommer nach einer kurzen Phase von Notstandsarbeit eine Stelle bei der Grohner Straßenbaufirma Hermann Wegener. 1954 wechselte er als Busfahrer zur Bremer Straßenbahn und 1966 zur Reifenfirma "Vergölst". Dort blieb er bis zum Eintritt in das Rentenalter.
1975 konnte das Paar erstmals in Urlaub fahren. Bayern und der Schwarzwald waren begehrte Ziele, ehe sie im Alter mehrfach mit Freunden nach Mallorca aufbrachen. Seine thüringische Heimat hat Heinz Sommer nie aus dem Blick verloren. Bei Urlauben in der Rhön gehörte noch vor Jahren ein Abstecher zu seinem Geburtsort zum Programm. Und wenn Heinz Sommer in der Familie seine Thüringer Kartoffelklöße auf den Tisch bringt, kann er sich des einhelligen Lobes sicher sein. Das Jubelpaar war viele Jahre im Grohner Vereinsleben fest verwurzelt. So sang Heinz Sommer im einstigen Männerchor "Brüderschaft", der später im gemischten Chor aufgegangen war. Beide Eheleute waren Mitglied im "Plattdeutschen Verein".