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Fußball-Europameisterschaft "Das freut uns vor allem für Harry Kane"

Emilio und Peter Moussalli waren begeistert vom Spiel im Dortmunder Stadion und vom Drumherum des zweiten Halbfinales. Auch wenn Niederlande-Fan Emilio den 2:1-Sieg der Engländer hinnehmen musste.
11.07.2024, 16:22 Uhr
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Von Rainer Jüttner

Adele war da und auch Ed Sheeran hatte sich im Dortmunder Stadion auf der VIP-Tribüne eingefunden und unterstützte die englische Fußball-Nationalmannschaft nach Kräften. Ein paar hundert Meter von den beiden Pop-Größen entfernt genossen auch Peter und Emilio Moussalli das zweite Halbfinale dieser Europameisterschaft. Allerdings hatte das Vater-und-Sohn-Duo aus Blumenthal an diesem Mittwochabend andere Präferenzen. Ihre Unterstützung galt den Niederländern, was auch dadurch zum Ausdruck kam, dass der 18-jährige Emilio mit einem Oranje-Trikot ins Stadion gekommen war.

Dass dann doch die Engländer durch den 2:1-Sieg ins Finale am Sonntag gegen Spanien einzogen, tat der Begeisterung der beiden keinen Abbruch. "Das war für uns ein absolutes Highlight", fasste Peter Moussalli den Kurztrip begeistert zusammen. Letztlich war der Sieg der Engländer aber auch für die beiden okay. "Das freut uns vor allem für Harry Kane, der ja mal dran wäre, einen Titel zu gewinnen", sagt Peter Moussalli.

Dabei hatten die beiden vor Fahrtantritt noch gar nicht so recht gewusst, wem sie eigentlich die Daumen drücken sollten. Vor Ort ließen sie sich dann aber wohl doch von den energiegeladenen niederländischen Fans in ihren Bann ziehen. Dabei vergaß Moussalli dann sogar die Spuckattacke von "Lama" Frank Rijkaard auf Rudi Völler während der WM 1990, die den Blumenthaler immer noch maßlos ärgert. Aber in Dortmund tauchten 100.000 niederländische Anhänger die Dortmunder Innenstadt in ein orangefarbenes Meer, mittendrin Peter und Emilio Moussalli, die jeden Augenblick genossen. "Das war einfach der Wahnsinn. Bereits am Bahnhof standen etwa 15.000 niederländische Anhänger und machten mit ihren Blaskapellen ein Riesenspektakel. Die kamen von überall her. Natürlich gab es auch englische Fan-Gruppen, die saßen aber meistens in den umliegenden Kneipen", sagte der Vorsitzende des Blumenthaler SV.

Vater und Sohn hatten sich morgen um 9 Uhr, auf den Weg gemacht. Die erste Etappe führte sie zunächst in ihr Hotel nach Hamm und von dort aus nach einer kleinen Erholungspause nach Bielefeld, um "Mitch" Kniat einen Besuch abzustatten. Der Kontakt zu dem früheren Blumenthaler Spielertrainer ist nie abgerissen. "Wir telefonieren mindestens einmal in der Woche", erklärte Peter Moussalli. Anlass war die offizielle Saisoneröffnung beim Drittligisten, die der neue Bielefelder Cheftrainer Kniat dazu nutzte, den beiden Blumenthalern die neue Anlage zu zeigen, die in der dritten Liga ihresgleichen suchen dürfte. "Es war einfach toll, Mitch mal wieder zu sehen und ich bin richtig stolz, dass er jetzt bei einem Profiklub angekommen ist. Vor allem aber, dass er immer noch genauso schnackt wie in den Zeiten als er noch bei uns in Blumenthal war", sagte Peter Moussalli.

Danach ging es für Vater und Sohn direkt ins Fangetümmel und später mit einer Riesentraube an Fans Richtung Stadion. Dort fanden sich die beiden direkt über dem Block der England-Fans schräg hinter dem Tor wieder. "Letztlich saßen wir aber in einer international gut durchmischten Ecke. Vor uns zwei Slowaken, hinter uns Schweizer, dazwischen auch noch Niederländer die gefühlt 80 Prozent der Zuschauer ausmachten. Einfach super und eine angenehme freundliche Stimmung", so der 51-Jährige.

Letztlich waren auch die beiden Blumenthaler von der starken ersten Hälfte der Engländer überrascht. "Und die beiden Tore waren auch nicht schlecht", befand Peter Moussalli. Ihn freute besonders, dass sich mit dem Besuch dieses EM-Halbfinales so etwas wie ein Kreis schloss. "2006 habe ich das Achtelfinalspiel Deutschland gegen Schweden gesehen und jetzt 18 Jahre später feiere ich mit meinem Sohn seine Volljährigkeit bei der Heim-EM in Dortmund. Einfach geil." Das gleiche Urteil fällte der BSV-Chef auch über den gesamten Ausflug. "Das war alles super organisiert. Überall gab es die sogenannten Volunteers, die Polizei war präsent und alles verlief soweit ich das beurteilen kann extrem friedlich. Ich denke, dass Deutschland damit als Gastgeber ein wirklich gutes Bild abgegeben hat."

Auch Emilio Moussalli, Torwart der Blumenthaler Regionalliga-A-Junioren, war vom Live-Erlebnis begeistert, aber ob das bereits das Highlight unter den Geburtstagsgeschenken war, ließ er offen. "Das war wirklich geil, aber wir planen ja noch einen London-Trip. Mal sehen wie der wird", sagte er. Und wer weiß, vielleicht geht es dann ja auch ins Land des neuen Europameisters.

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