Erst war sie in der SPD, jetzt ist sie parteilos – und demnächst in der CDU: Eyfer Tunc hat sich entschieden. Dass sie zur Union wechselt, weiß nach ihren Worten bisher nur deren Fraktionsspitze. Aus der Ex-Sozialdemokratin soll Anfang nächsten Monats offiziell eine Neu-Christdemokratin werden. Dann will Tunc nicht mehr neben den SPD-Mitgliedern sitzen wie bisher, sondern ihnen gegenüber.
Die CDU, mit fünf Sitzen die stärkste Fraktion im Vegesacker Beirat, wird mit der Umsteigerin noch stärker. Tunc sagt, dass sie in den vergangenen Wochen die Parteien des Stadtteilparlaments miteinander verglichen und bei den Christdemokraten die meisten Übereinstimmungen gefunden hat. Die Union kam bei ihr auf 90 Prozent. Dass sie nicht als Parteilose weitermachen will, stand ihr zufolge schon länger fest.
Tunc, 28 und Grohnerin, ist nach der Bürgerschaftswahl aus der SPD ausgetreten, weil die nach der Niederlage keine Demut gezeigt und keinen Kurswechsel unternommen habe, wie die Beiratsvertreterin meint. Und weil die Partei nicht mehr die Wähler vertritt, die sie mal vertreten hat: die Arbeiter. Tunc findet, dass es der CDU immer besser gelingt, nicht nur die Interessen der Konzerne zu vertreten, sondern auch die der Mittelschicht und Geringverdiener.
Wie bei der SPD will sich die Stadtteilpolitikerin, seit 2015 gehört sie dem Beirat an, auch bei der Union besonders für das Thema Integration einsetzen. Sie sagt, dass das immer ihr Hauptanliegen war. Tunc engagierte sich lange Zeit im Jugendcafé des Wohnblocks Grohner Dühne. Jetzt leitet sie einen Kindergarten in Lüssum.