In der Sportdeputation am Dienstag spielte der Bremer Norden nur eine untergeordnete Rolle. Dort war das "Bäderkonzept 2035" vorgestellt worden. Im Zentrum der Debatte stand die potenzielle Schließung des Hansewasser-Bades und des Unibades. "Als drittes steht zudem das Freibad Blumenthal auf der Liste", sagt Maike Schaefer, die für die Grünen an der Sitzung teilgenommen hatte. "Allerdings ist betont worden, dass es sich zurzeit nur um ein Konzept handelt." Und somit eine endgültige Entscheidung noch ausstehe.
Das gilt auch für das Freizeitbad Vegesack. Allerdings werden die Signale aus der Sitzung deutlich positiver gewertet als die für Blumenthal. "Es ist ganz deutlich gesagt worden, dass Vegesack die oberste Priorität hat", sagt Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik, der der Sitzung ebenfalls beigewohnt hatte. "Das freut mich natürlich." Nun gelte es, auf eine schnellstmögliche Umsetzung zu pochen.
Eine solche steht allerdings noch nicht in Aussicht. Denn zum einen ist überhaupt noch nicht geklärt, wie das Vorhaben finanziert werden soll. Aktuell stehen Kosten in Höhe von 46 Millionen Euro für den Neubau eines Kombibades auf der jetzigen Freibadfläche am Fährgrund im Raum. Das Bad soll während der Bauphase weiter betrieben werden. Jüngst hatte der Vegesacker Beirat einen entsprechenden Haushaltsantrag gestellt. Nun hat Beiratsmitglied Ingo Schiphorst weiteren Redebedarf. Das parteilose Beiratsmitglied strebt eine Sondersitzung im Juli an und sucht Mitstreiter für das notwendige Quorum.
Ortsamtsleiter Sgolik hat das Thema Freizeitbad unabhängig davon ohnehin auf dem Zettel: "Es wird eine Sitzung dazu geben, sobald es einen neuen Sachstand gibt und Referenten greifbar sind." Unabhängig davon begrüße er es, wenn der Beirat den Druck in der Sache hoch halte.
Maike Schaefer geht davon aus, dass die Sportdeputation weiteren Diskussionsbedarf habe. Aus dem Gremium heraus sei zwar nach dem weiteren Zeitplan gefragt worden, ein solcher sei allerdings nicht skizziert worden. „Das Vegesacker Schwimmbad ist essenziell für ganz Bremen-Nord, egal ob für Schulschwimmen oder für Familienangebote und Vereine", betont Schaefer. Eine Schließung des Vegesacker Bads aufgrund des maroden Zustands ohne Ersatz sei nicht akzeptabel. "Daher ist es gut, dass eine Lösung wie ein Neubau im Bäderkonzept verankert ist. Jetzt muss prioritär auch die Finanzierung sichergestellt werden“, fordert sie.