Auf der Jagd nach den Saisonzählern Nummer acht bis zehn zeigte die SG Aumund-Vegesack II in der Fußball-Bezirksliga Bremen eine tolle Einstellung. Die Elf von Trainer Samir Mahjoub landete nach einem 0:2- und 2:4-Rückstand noch einen 6:4-Auswärtssieg beim ATSV Sebaldsbrück. Der Blumenthaler SV II (3:4 beim TV Walle 1875) und der SV Eintracht Aumund (0:6 bei der SG Findorff) kassierten hingegen eine Niederlage. Der Auftritt des TSV Farge-Rekum beim SC Lehe-Spaden fiel den widrigen Platzverhältnissen zum Opfer.
ATSV Sebaldsbrück – SG Aumund-Vegesack II 4:6 (2:1): Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Akteure in der Begegnung. „Erst dachte ich, es wird eine Klatsche“, befürchtete SAV-Coach Samir Mahjoub. Die Gäste kamen jedoch zur großen Freude ihres Übungsleiters in hervorragender Manier zurück. Mit mehreren Auswechslungen und Umstellungen setzte Mahjoub Impulse. Ismaila Drammeh gelang als Einwechselspieler ein Doppelpack.
Adama Camara reihte sich ebenfalls zweimal in die Torschützenliste ein. Mit Konter-Attacken stellte die SAV-Reserve den Gastgeber vor große Probleme. Die Sebaldsbrücker verloren nach einer 4:2-Führung im zweiten Spielabschnitt noch total den Faden. „Das war wie eine Erlösung. Man hat gesehen, dass wir in der Bezirksliga mithalten können“, bekundete der Gäste-Trainer nach der von Erfolg gekrönten Gäste-Aufholjagd. Allerdings musste SAV-Kapitän Veysel Yasak mit einer Platzwunde am Kopf vorzeitig den Platz verlassen.
TV Walle Bremen 1875 – Blumenthaler SV II 4:3 (1:2): „Wir dürfen das Spiel eigentlich nicht mehr aus der Hand geben“, sagte der BSV-Trainer Daniel Rosenfeldt nach der vierten Saisonniederlage. Die Gäste verließen den Kunstrasenplatz nach einem 3:1-Vorsprung noch als Verlierer. Patrick Pendzich schnürte im ersten Durchgang einen Doppelpack. Janis Hennecke brachte die BSV-Reserve, die mit ihrem Flügelspiel gefiel, nach der Pause mit 3:1 nach vorn, doch die harte Gangart des Gegners hinterließ Eindrücke bei den Gästen.
Tolle Geste von Brandhorst
„Das hat uns komplett aus dem Rhythmus gebracht“, resümierte Rosenfeldt. Ein faires Eingeständnis kippte dann wohl die Partie. Der Schiedsrichter hatte zunächst auf Freistoß für die BSV-Zweitformation entschieden. Jannis Brandhorst unterrichtete den Unparteiischen, ein Foul im eigenen Strafraum begangen zu haben. Der Referee revidierte daraufhin seine Entscheidung und sprach dem TV Walle 1875 einen Foulelfmeter zu. Der Strafstoß führte zum 3:3-Ausgleich, ehe der Gastgeber noch zum Sieg ausholte.
SG Findorff – SV Eintracht Aumund 6:0 (2:0): „Wir sind in der zweiten Halbzeit irgendwie auseinandergebrochen“, gab es für den Aumunder Trainer Marcel Wätjen wenig zu beschönigen an der Mannschaftsleistung. Auch in der Höhe siegten die Findorffer total verdient. Der Kantersieg hätte sogar noch höher ausfallen können. Eintracht-Schlussmann Tim Pülm verhinderte mit mehreren Glanzparaden eine deutlichere Abfuhr.
Samuel Gräve hob die Gäste-Abwehr bereits in der ersten Minute aus den Angeln. Für Rene Olszak war das Match schon nach 20 Minuten wegen einer Oberschenkelblessur gelaufen. Die Aumunder strahlten über die volle Distanz keine echte Torgefahr aus. Eine Halbchance stand für die Eintracht nach dem Abpfiff auf dem Notizzettel, dagegen bereiteten zwei wieselflinke SG-Außenbahnspieler dem Gast Kopfzerbrechen. Auch im Passspiel lief bei den Gästen herzlich wenig zusammen. „Es war ein kollektives Versagen“, bilanzierte Trainer Marcel Wätjen nach einem rabenschwarzen Tag.