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Fußball-Bremen-Liga SG Aumund-Vegesack dicht am Ziel

Nach dem hart erkämpften 2:0-Sieg beim KSV Vatan Sport fehlt noch ein Punkt zur endgültigen Rettung
11.05.2022, 15:38 Uhr
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Von Klaus Grunewald

In der 65. Minute des Nachholspiels in der Fußball-Bremen-Liga zwischen dem KSV Vatan Spor und der SG Aumund-Vegesack dürften bei manchem Fan der Nordbremer Erinnerungen wach geworden sein, verbunden mit einem mulmigen Gefühl. Die SAV ging mit 1:0 in Führung. Wie drei Tage zuvor zum selben Zeitpunkt gegen den Brinkumer SV. Das Heimspiel aber hatte das Team von Trainer Björn Krämer unglücklich mit 1:2 verloren. Die Auswärtspartie in Gröpelingen allerdings entschied es dank der größeren Kraftreserven in der Schlussphase mit 2:0 für sich.

Nach dem Schlusspfiff des souveränen Unparteiischen Christopher de Vries vom TuS Komet Arsten blickte die tief stehende Sonne am Dienstagabend einen Moment durch die Wolken. Als wollte sie die Freudentänze der SAV-Spieler in angemessenes Licht setzen. „Es war ein Kampfspiel ohne Ende mit dem besseren Ende für uns“, atmete Björn Krämer auf.

Er hatte seine Mannschaft 90 Minuten lang von der Seitenlinie angewiesen, die Räume für den Gastgeber eng zu machen. Das erforderte gegen die technisch versierten KSV-Spieler ein großes Pensum an Laufarbeit, gepaart mit taktischen Veränderungen während des Spiels. Weil beides insbesondere in der letzten halben Stunde der Begegnung hervorragend klappte, gingen die Nordbremer zu Recht als Sieger vom Platz. Mit nunmehr 45 Punkten auf der Habenseite müssen sie im letzten Saisonspiel noch einen Schritt mit einem Remis beim ESC Geestemünde machen, um mit Sicherheit auch in der nächsten Saison in der höchsten Bremer Spielklasse vertreten zu sein.

Nach einem Auswärtserfolg beim Tabellensiebten sah es  in der ersten Halbzeit und speziell in den ersten 20 Minuten allerdings nicht aus. Vatan bestimmte den Spielrhythmus mit seinem Mannschaftskapitän und Taktgeber Andrei Muresan, der im Mittelfeld die Fäden zog und SAV-Keeper Jan Niklas Dähne in der 20. Minute zur ersten Glanztat zwang. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Westbremer fünf Eckbälle erarbeitet und die Nordbremer bereits den ersten Personalaustausch vorgenommen. Weil sich bei Andreas Radke wieder Wadenprobleme bemerkbar machten, beorderte sein Trainer für ihn den 19-jährigen Felix Johannes Kaup auf den Rasenplatz (10.). Der Winter-Neuzugang vom VfL Oldenburg sollte seinem ersten Vornamen 55 Minuten später Ehre machen - der Name Felix kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Glücksbringer. Nach einer gelungenen Kombination wuchtete Kaup den Ball zum Führungstreffer für die Nordbremer ins Netz.

Fortuna auf ihrer Seite hatten die Gäste zudem in den ersten 45 Minuten, als sich das Team von Trainer Necati Uluisik immer wieder dem Zugriff der SAV-Defensive entziehen und etliche Eckstöße und Flanken in deren Strafraum schicken konnte. Ein Treffer aber blieb dem Tabellensiebten versagt, weil  gute Torchancen nicht genutzt wurden. Wie zum Beispiel in der 35. Minute, als Babatunji Badejo Osifeso nach einem Fehler von SAV Fahrudin Ramic frei vor dem SAV-Gehäuse auftauchte – den Ball aber in die Wolken drosch.

Björn Krämer beorderte seinen torgefährlichen Abwehrspieler Mitte der zweiten Halbzeit an die Front, während sich Linksaußen Fabian Rikus Linne weiter zurückzog und vor allem half, die Abwehr zu stabilisieren. Eine taktische Maßnahme, die den Vegesackern half, ihr Spiel konstruktiver zu gestalten. Indem sich Abdullah Basdas gleichermaßen als Antreiber der eigenen und  Störfaktor der gegnerischen Elf engagierte. Im Zusammenspiel mit Innenverteidiger Marius Bosse und Sturmspitze Bashkim Toski bereitete er denn auch in der 65. Minute den Führungstreffer durch Kaup vor. Danach ließen die Gäste nichts mehr anbrennen, kontrollierten die Begegnung und verlagerten das Geschehen in die Hälfte der Gastgeber.

In der 76. Minute zog Björn Krämer dann die zweite Trumpfkarte aus dem Ärmel und schickte Marcel Burkevic für den ausgepumpten Fahrudin Ramic aufs Feld. Und Burkevis erwies sich wie zuvor Kaup als Volltreffer, beendete er doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit die letzte Offensivkombination der Vegesacker mit dem Tor zum 2:0-Endstand. Björn Krämer atmete auf: „Es war ein ganz wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt, der uns mit zwei Treffern nach gutem Kurzpassspiel gelungen ist.“

Info

KSV Vatan Spor – SG Aumund-Vegesack 0:2 (0:0)

KSV Vatan Spor: Dilek; Donyina, Muresan, Jahjah (83. Sen), Rietsch, MC Mensah Quarshie, Osifeso, Morkan (69.Diallo), Yasin Chaaban, Erkul, Beyeye-Wete

SG Aumund-Vegesack: Dähne; Dag (86. Broekmann), Ramic (76. Burkevics), Kettner (6. Abdi), Toski, Linne, Radke (10. Kaup), Föge, Bosse, Basdas, Sarikaya

Tore: 0:1 Felix Johannes Kaup (65.), 0:2 Marcel Burkievics (90.+2)

Schiedsrichter: Christopher de Vries (TuS Komet Arsten)

Zuschauer: 70                                                    GRU

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