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Fußball-Bremen-Liga Bittere Lehrstunde für die SAV

Chancenlos. Das war Fußball-Bremen-Ligist SG Aumund-Vegesack im Duell mit Titelanwärter Bremer SV. Der Favorit aus dem Bremer Westen setzte sich mit 6:0 im Vegesacker Stadion durch.
03.10.2021, 19:11 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Der Respekt vor dem Gegner war offensichtlich zu groß und lähmte das eigene Vermögen: Bei der 0:6-Niederlage gegen den als Spitzenreiter der Fußball-Bremen-Liga angereisten Bremer SV bekam die SG Aumund-Vegesack kein Bein auf die Erde. Im übertragenen Sinne, denn natürlich hinterließen sie Narben auf dem tiefen Rasen. Doch der schien ihnen Kraft und Willensstärke zu rauben, während die Westbremer, angetrieben von einer lautstarken Fangemeinde, 90 Minuten lang technisch anspruchsvollen Tempofußball zeigten und geradezu gierig nach Treffern lechzten.

Das Match der beiden Traditionsvereine war gerade mal vier Minuten alt, da jubelten Fans und Akteure des Meisterschaftsfavoriten bereits. Nach einem Eckstoß und Konfusion in der SAV-Abwehr köpfte Oscar Gracia Garcia den Ball zum Führungstor in die Maschen. Es sollte wie eine Droge für den Bremer SV wirken. Gedankenschnell, lauf- und kombinationsstark ließen die Schützlinge von Trainer Benjamin Eta fortan nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen, wer die Partie gewinnen würde. Zumal sie schon in der zwölften Spielminute nach einem Konter wie aus dem Lehrbuch durch Mücahit Özul das 2:0 bejubelten.

Immerhin zeigten die Gastgeber nun so etwas wie eine Trotzreaktion. Sie versuchten die Zweikämpfe zu gewinnen, blieben allerdings im Laufe der Partie meistens zweiter Sieger.  Nur einmal, in der 14. Minute, durften sie nach einem Konter über Lennart Kettner und Yonatan Abrham Temtme auf ein Erfolgserlebnis hoffen. Doch der Torschuss von Temtme wurde geblockt. Der Schreckschuss des Gegners veranlasste den BSV allerdings, nun noch stärker auf die Tube zu drücken. Und angetrieben von den Waller Fangesängen leitete Sebastian Kurkiewicz das dritte Tor für die Westbremer ein, das sich erneut Mücahit Özkul gut schreiben lassen durfte (22.).

Anschließend schalteten die Gäste einen Gang zurück, was ihrem Trainer zwar nicht gefiel, wovon die Vegesacker aber auch nicht profitieren konnten. „Wir haben den Ball viel zu schnell wieder verloren und es nicht geschafft, dem Bremer SV unser Spiel aufzuzwingen“, analysierte SAV-Coach Björn Krämer später. Nur einmal noch bot sich den Nordbremern eine Chance zur Ergebniskosmetik. Doch den Heber von Bashkim Toski lenkte BSV-Keeper Ole Bahr über die Querlatte (45.+2).

Auch die Hoffnung des Vegesacker Trainers, dass seine Mannschaft im zweiten Durchgang erfolgreicher Gegenwehr zeigen würde, schwand schnell. Mats Kaiser erhöhte auf 4:0 für die Panzenberg-Elf (54.). BSV-Trainer Benjamin Eta nach dem Schlusspfiff: „Wir haben nie nachgelassen und konsequent unsere Chancen genutzt.“

Und als die Gäste nach der klaren Führung einen Gang zurückzuschalten schienen, meldete sich die Geräuschkulisse der BSV-Fans sofort mächtig zu Wort. Eta: „Unglaublich wie sie die Mannschaft pushen, da bekommt man jedes Mal eine Gänsehaut.“ Die lief wohl auch den SAV-Kickern über den Rücken, als die Gäste noch einmal das Tempo forcierten. SAV-Keeper Jan Niklas Dähne verhinderte mit einigen Glanzparaden zwar Schlimmeres, doch gegen die Treffer von abermals Mats Kaiser (83.) und Oscar Garcia Garcia (88.) war er machtlos. „Der Bremer SV in dieser Verfassung ist nicht unsere Kragenweite“, konstatierte Björn Krämer nach den schmachvollen 90 Minuten für seine Mannschaft, die er für ihr Engagement lobte.

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