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Fußball-Bremen-Liga Auf der Suche nach der Spielkultur

Die SG Aumund-Vegesack musste eine bittere 2:5-Niederlage gegen den FC Oberneuland einstecken. Trainer Markus Werle vermisste dabei die Spielstruktur und -struktur.
06.09.2023, 15:46 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Es läuft nicht rund bei der SG Aumund-Vegesack. Mehr noch, der Tabellendritte der vergangenen Bremen-Liga-Saison ist ein gutes Stück entfernt von seiner damaligen Form. Das hat auch die jüngste 2:5-Schlappe am Dienstagabend gegen den FC Oberneuland gezeigt. Auf dem Kunstrasen im Vegesacker Stadion erwies sich insbesondere die Defensive der SG einmal mehr als anfällig. In der Saison 2022/23 das Prunkstück mit nur 33 Gegentreffern in 30 Begegnungen, hat sie jetzt nach vier Meisterschaftsspielen 13 kassiert, also bereits knapp 40 Prozent der damaligen Quote.

In der Begegnung mit dem amtierenden Bremen-Liga-Meister lag die Mannschaft von Trainer Markus Werle bereits nach nur drei Spielminuten im Hintertreffen. Weil sich die Defensive beim ersten ernstzunehmenden Angriff der Gäste orientierungslos zeigte, hatte der vom Brinkumer SV zum FCO gewechselte William Hildebrand freie Bahn und erzielte die 1:0-Führung (3.). Nur sieben Minuten später hätte Tom Henschel nachlegen können, als er frei vor SAV-Keeper Jan Niklas Dähne auftauchte, der den Schuss allerdings reaktionsschnell abwehrte.

Die Vegesacker hatten vor allem Mühe, ein konstruktives Spiel in Richtung FCO-Tor zu organisieren. Schon früh und nahezu während des gesamten Spiels stellte sich ihnen ein Block mit Jonas Böhning, Wedat Bezek und Paul Treis entgegen. Mit der Folge, dass der SAV ungewohnt viele Abspielfehler unterliefen und der Ball oft schon an der Mittellinie wieder verloren wurde. Gleichwohl lag plötzlich der Ausgleich in der Luft, als FCO-Keeper  Paul Bruno Engelkestock den heranstürmenden Alexander Schlobohm anschoss, der Ball aber knapp am Torpfosten vorbei ins Aus rauschte (23.).

Überhaupt war es vor allem der groß gewachsene Mittelstürmer, vom BSV Schwarz-Weiß Rehden zu den Nordbremern zurückgekehrt, der für Torgefahr vor dem FCO-Gehäuse sorgte. So nach einem Eckstoß von Lennart Kettner, als Schlobohm das Tor mit einem Kopfball nur knapp verfehlte (28.). Zwar ließen die Gäste den Ball weiterhin gekonnter durch die eigenen Reihen laufen, aber gegen Ende der ersten Halbzeit gelang es dem Werle-Team dennoch, sich vom Druck etwas zu befreien und im Mittelfeld mit Mola Lamine Khan und Nikolas Doye Offensivaktionen einzuleiten. Mit einem konkreten Ertrag in der 40. Minute. Nach Konter und Flanke von Khan wuchtete Sebastian Kurkiewicz den Ball per Kopf zum 1:1-Ausgleich ins FCO-Netz (40.).

Doch wer unter den rund 90 Zuschauern nun gedacht hatte, bei den Gastgebern sei der Knoten geplatzt, sollte sich täuschen. Mit einem Blitzstart wie in der ersten Halbzeit eröffneten die Gäste auch den zweiten Durchgang. Nach einem ungestörten Alleingang durch das Vegesacker Hoheitsgebiet markierte Wedat Bezek das 2:1 für den FCO (47.). Und 13 Minuten später sah die SAV-Abwehr erneut „alt aus“, wie es ein Fan später formulierte, so dass Paul Treis, ebenfalls nahezu unbedrängt, auf 3:1 für die Gäste erhöhen konnte (60.).

Markus Werle reagierte und wechselte für William Lewisgton Noukpetor und Sebastian Kurkiewicz Erik Obiegly und Mücahit Özkul ein (66.). Mit der Folge, dass die Vegesacker einen stärkeren Zug in Richtung gegnerisches Tor entwickelten und Erfolg hatten. In der 69. Minute setzte sich Schlobohm im Strafraum geschickt in Szene und erzielte den Anschlusstreffer zum 2:3. Doch die Hoffnung der Gastgeber, zumindest noch einen Punkt zu ergattern, trog. Nach einem abermaligen unnötigen Ballverlust der SAV im eigenen Halbfeld, hatte der eingewechselte Linksaußen Muhamad Sey freie Bahn und stellte mit dem vierten FCO-Treffer die Weichen auf Auswärtssieg. Den Oberneulands Kapitän Denis Nukic (36), der von 2007 bis 2015 das SAV-Trikot trug, per Kopf noch auf 5:2 erhöhte (87.).

Oberneulands Trainer Marcel Brendel sprach nach dem Schlusspfiff des souveränen Unparteiischen Justin Ossmann (DJK Germania Blumenthal) von einem verdienten Sieg der besseren Mannschaft an diesem Abend. Dem stimmte Markus Werle ohne Abstriche zu. Der SAV-Coach: „Uns mangelt es momentan an Spielkultur und -struktur.“

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