"Ich hab' jetzt schon Lust auf nächste Woche." Dieser Satz von Jan-Philipp Heine, den Spielertrainer des Fußball-Landesligisten SV Grohn, lässt mehr als vermuten, wie der Heimauftritt gegen den VfL 07 Bremen verlief. Richtig. Die "Husaren" zeigten eine taktisch disziplinierte, kämpferisch starke sowie spielerisch sehr ansprechende Leistung und verschafften sich mit einem 3:0 (2:0)-Erfolg Luft im Abstiegskampf. Beim Treffer des eingewechselten David Demir in der 86. Minute lagen sich nicht nur alle Spieler auf dem Feld in den Armen, sondern kurz darauf auch Vereinsboss Torben Reiß und Co-Trainer Nevzat Tokatli. "Endlich", drückte Tokatli seine Erleichterung mit nur einem Wort aus, während Reiß über das ganze Gesicht strahlte und den überragenden Keeper Batuhan Celik und den zentral spielenden Mittelfeldmann Mazn Ali lobte: "Super, die beiden."
Mazn Ali war es, der den Grohnern, wenn sie denn mal nicht lang spielten, Ballsicherheit im Zentrum verlieh, Batuhan Celik sorgte indes dafür, dass die Null stand. Und das gerade in der ersten Hälfte gleich viermal gegen Joschka Labinsky (1./13.), Ricardo Castanheira (22.) und Steffen Egert (37.). "Es kann auch schnell 2:0 für den VfL stehen", gestand Jan-Philipp Heine ein, der sich mit ihm in zentraler Rolle für eine Fünferabwehrkette entschieden hatte, die zunächst Schwerstarbeit verrichten musste. Sich aber mit großer Leidenschaft immer mehr in die Aufgabe hineinarbeitete, auch wenn der eine oder andere immer wieder an seine Defensivaufgaben erinnert werden musste.
Hinten stabil und vorne mit mehreren Anspielstationen beschränkten sich die "Husaren" in acht von zehn Fällen auf einen einfachen, aber effektiven Spielaufbau. Anstatt das Risiko eines Ballverlustes im Aufbau einzugehen, brachten sie Enoch Olarewaju und Muhammet Özkul mit gut getimten Bällen in vorderster Linie ins Spiel und die Findorffer oft in Bedrängnis. Dass ein Ballverlust der Findorffer im Mittelfeld den gut bedienten und auf Kosten eines Strafstoßes gestoppten Özkul den "Husaren" in die Karten spielte, war das, was zuletzt so oft fehlte: Spielglück. Sezer Aydin verwandelte trocken zum 1:0 (6.). Beim 2:0 (35.) waren die Grohner wach und gierig zugleich. Ein VfL-Innenverteidiger verschätzte sich bei einem Ball aus dem linken Halbfeld, Enoch Olarewaju hämmerte das Leder an den rechten Pfosten und Noel Olszak schaltete am schnellsten und verwandelte.
Der Sieg war mit dem 2:0-Halbzeitstand zwar nicht in trockenen Tüchern, doch die Grohner Hintermannschaft ließ immer weniger anbrennen und die Findorffer schienen zu merken, dass sie auf dem Kunstrasenplatz am Oeversberg keine Beute machen konnten. Dass die Grohner in der Schlussphase ihre funktionierende Abwehrreihe auseinanderrissen, war mutig, ja sogar ein Zeichen von Sicherheit, Zusammenhalt und Vertrauen. Das Vertrauen zahlte David Demir zwölf Minuten nach seiner Einwechslung mit einem mutigen Abschluss und dem Treffer zum 3:0-Endstand umgehend zurück.
"Man muss sich das Glück erarbeiten. Nicht einmal, zweimal, sondern durchgängig", sah Jan-Philipp Heine sein Team für die verbesserten Trainings- und Spielleistungen in den vergangenen Wochen entlohnt und will, wie eingangs erwähnt, mehr davon: "Ich freue mich jetzt schon auf nächste Woche." Der Gegner heißt dann, und das wieder am Sonntag um 15 Uhr am heimischen Oeversberg, Tuspo Surheide.