Das Nordderby zwischen den beiden noch sieglosen Teams der DJK Germania Blumenthal und dem SV Grohn steht aus Nordbremer Sicht im Mittelpunkt des Interesses des dritten Spieltages in der Fußball-Landesliga Bremen. Der 1. FC Burg, der SV Lemwerder und der SV Türkspor haben zudem allesamt schwierige Auswärtsaufgaben vor der Brust.
DJK Germania Blumenthal – SV Grohn: Die Rollen vor diesem Spiel sind klar verteilt, dem widerspricht auch Wolfgang Stedtnitz, Trainer der Gastgeber, nicht. „Grohn ist der Favorit, wir sind der Außenseiter“, bestätigt der DJK-Coach. Zumal ihn wieder einmal personelle Sorgen plagen. Eigentlich war Wolfgang Stedtnitz davon ausgegangen, alle Mann an Bord zu haben, doch dann meldeten sich unter der Woche wieder Spieler aus unterschiedlichen Gründen ab.
Darum wird er erneut Anleihen aus der Alten Herren machen, die am Wochenende spielfrei haben. Im Sturm schmerzt insbesondere die verletzungsbedingte Absage des agilen Yassine Bousnina (Zerrung). „Grohn ist im Angriff gut bestückt, ebenso wie Lemwerder am vergangenen Wochenende. Wir müssen versuchen, alles dagegen zu stemmen und besonders in der Abwehr sicher zu stehen“, so Wolfgang Stedtnitz‘ Marschroute.
Dabei soll seiner Mannschaft die Enge des Kunstrasenplatzes am Burgwall zugutekommen. Allerdings weiß Wolfgang Stedtnitz auch um die Stabilität der Grohner Hintermannschaft um Spielertrainer Jan-Philipp Heine, der nach eigener Aussage definitiv in den Reihen der „Husaren“ auflaufen wird.
Die Grohner nehmen die ihnen zugewiesene Favoritenrolle gerne an, obwohl Jan-Philipp Heine von einer nach der deutlichen Niederlage in Lemwerder noch motivierteren DJK-Mannschaft ausgeht. „Letztlich hängt es von uns selbst ab, welches Gesicht jeder Einzelne zeigt“, so Heine. Wenn sein Team so auftritt wie in der zweiten Halbzeit gegen den VfL 07, in der die Nordbremer einen 0:2-Rückstand egalisierten, hat Jan-Philipp Heine keine Sorgen, dass der SV Grohn das Derby nicht erfolgreich bestreiten wird. Spiele man aber so wie in der ersten Hälfte gegen die Findorffer oder wie in Weyhe im Pokal, dann könne es ganz schnell eng werden und schief gehen, so der SVG-Trainer.
Im Training zeigt sich die Mannschaft zurzeit gut in Schuss, mit 22 Spielern herrscht zudem ein guter Konkurrenzdruck. Einzig Jeremy Boxberger kränkelt ein wenig, könnte aber bis zum Sonntag wieder einsatzbereit sein. „Unabhängig von der Aufstellung müssen wir aber kämpfen bis zum Ende, und jeder muss zeigen, dass er das Spiel gewinnen will“, erläutert Jan-Philipp Heine.
Sonntag, 13 Uhr, Burgwall Kunstrasenplatz
Tura Bremen – 1. FC Burg: „Das wird vom Papier her kein leichtes Spiel, also eine richtige Aufgabe für uns“, sagt Burgs Coach Sascha Steinbusch, der nach der Niederlage gegen die TS Woltmershausen (2:3) wieder punkten möchte. „Tura spielt in dieser Saison sicherlich auch oben mit und hat eine schlagkräftige Truppe beisammen. Aber auch wir sind vom Kader her gut besetzt und sollten aus Gröpelingen etwas Zählbares mitnehmen können“, erläutert Steinbusch.
Allerdings hat er personelle Ausfälle zu verkraften. Denis Schumann plagt sich immer noch mit Oberschenkelproblemen herum, und Sergej Awik macht eine Prellung im Schulter- und Nackenbereich zu schaffen. Diese beiden Akteure stehen dem 1. FC Burg höchstwahrscheinlich an diesem Sonnabend nicht zur Verfügung. Hinzu kommt der angeschlagene Ahmet Dogmus. Die Burger müssen danach gleich wieder am Dienstag in Sebaldsbrück in der zweiten Runde des Lotto-Pokals ran. „Es wird also nicht langweilig“, sagt Sascha Steinbusch.
Sonnabend, 15 Uhr, Lissaer Straße
SC Weyhe – SV Türkspor: Beim Gastspiel im Kreis Diepholz kann Türkspors Trainer Bayram Özkul nicht auf seine Stammelf zurückgreifen. Gegen den SC Vahr Blockdiek (2:3) sahen in der Schlussphase Oguzhan Topdur und Sezer Aydin die Gelb-Rote Karte und müssen ein Spiel pausieren. Zudem haben sich Izzet Bekar und Muhammet Bozkurt verletzt, ihr Mitwirken steht noch in der Schwebe.
„Weyhe schätze ich als besser aufgestellt ein, als wir es zurzeit sind“, sagt Bayram Özkul. „Weyhe ist der Favorit, sie sind aber nicht so stark wie Surheide.“ Dementsprechend reisen die Nordbremer mit einem leisen Fünkchen Hoffnung über die Landesgrenze, denn auch im Spiel gegen Vahr wäre etwas möglich gewesen. Allerdings verpasste es der SV Türkspor da, den dritten oder vierten Treffer zu erzielen, obwohl die Özkul-Mannen kein schlechtes Spiel ablieferten. „Es mangelt bei uns auch noch ein wenig an der Fitness. Dennoch glaube ich, dass die Tagesform entscheiden wird“, sagt der SVT-Trainer.
Sonntag, 13 Uhr, ZSA Weyhe
SC Vahr Blockdiek – SV Lemwerder: Mit vier Punkten aus den ersten zwei Partien ist der SV Lemwerder voll im Soll und Trainer Waldemar Gilmut dementsprechend zufrieden mit den bisherigen Vorstellungen seiner Mannschaft. Allerdings steht jetzt ein Gastspiel bei einem starken Gegner auf dem Programm. Waldemar Gilmut erwartet eine Vahrer Mannschaft, „die kompakt ist und Spieler in ihren Reihen hat, die die Bälle auch mal laufen lassen können“. Dementsprechend setzt der SVL-Coach auf eine solide Grunddefensive seines Teams und einen „gesunden Mix aus den Darbietungen in Grohn und gegen DJK“.
„Das Spiel wird für uns richtungsweisend, Vahr ist der Favorit. Aber mit einer vernünftigen Einstellung ist alles möglich, sogar drei Punkte mitzunehmen“, so Waldemar Gilmut. Auf die angeschlagenen Fabian Wilshusen, Tim Schneeberg und Tim Kruse-Heidler wird der SV Lemwerder höchstwahrscheinlich verzichten müssen. Bei Jannik Christian Plaster besteht noch Hoffnung auf einen Einsatz.
Sonntag, 14 Uhr, BSA Blockdiek