Im Fernduell um den zum Aufstieg berechtigenden Platz zwei gab es in der Fußball-Landesliga gestern keine Veränderung. Der SV Grohn sitzt dem ATSV Sebaldsbrück nach seinem 7:1 (3:1)-Kantersieg gegen TuS Komet Arsten weiterhin im Nacken, der zuletzt schwächelnde Tabellenzweite (ein Punkt aus drei Spielen) kehrte indes in die Erfolgsspur zurück, erfüllte die Pflichtaufgabe gegen den FC Bremerhaven mit einem 4:1 und verteidigte bei zwei ausstehenden Partien seinen Zwei-Punkte-Vorsprung.
„Wir haben unsere Aufgabe erledigt. Nach einer Anlaufzeit haben wir die Qualität, die wir vorne haben, genutzt“, erklärte Grohns Co-Trainer Benjamin Samorski, der derzeit den krankheitsbedingt nur als zuschauenden Unterstützer anwesenden Spielertrainer Jan-Philipp Heine vertritt.
Die ersten 30 Minuten deuteten allerdings keineswegs auf den am Ende souveränen Heimsieg hin. Die „Husaren“-Abwehr war völlig indisponiert, zeitweise spielten die Offensivleute des TuS Komet Arsten – allen voran Emilio Salihi – mit ihr Katz und Maus. Obendrein klebte dem neu in die Startelf gekommenen Routinier Muhammet Özkul bei drei hochkarätigen Konterchancen das Schusspech an den Schuhen. „Ein Tor liegt in der Luft: Aber nicht für uns“, stellte Grohns Vorsitzender Torben Reiß fest und sollte Recht behalten. Völlig freistehend köpfte Joel Schneider in der 34. Minute zum 1:0 für die Gäste zur verdienten Führung ein.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Grohner allerdings allmählich ihren Rhythmus gefunden, sich Ballbesitzphasen erarbeitet und ihre Flügelzange mit Enes Corogli (rechts) und Alan Abdo immer besser in Position gebracht. Und schließlich für eine stürmische Schlussphase des ersten Abschnittes gesorgt, der wie ein Orkan über Komet Arsten hereinbrach. Alan Abdo traf von der Strafraumgrenze flach und platziert ins lange Eck (38.), Muhammet Özkul versenkte seine vierte Großchance im Eins-gegen-eins (43.) und Alan Abdos Schuss wurde beim Rettungsversuch von Fallou Sinyan in die eigenen Maschen befördert (45.+1). Der schwache Start war vergessen, die „Husaren“ gingen mit einer 3:1-Führung in die Halbzeit.
Nach Wiederanpfiff knüpfte der SV Grohn nahtlos an die Schlussphase der ersten 45 Minuten an, und Mazn Ali leitete mit einem Sturmlauf über die linke Seite das 4:1 von „Mo“ Özkul ein (56.). Direkt danach war für den Vorbereiter und den Vollstrecker Schluss, die Zeit der Wechsel wurde eingeläutet. Wechsel, die das Ziel verfolgten, möglichst viele Spieler am Sieg teilhaben zu lassen und mit den Kräften zu haushalten, denn an diesem Mittwoch, 19.30 Uhr, steht bereits die Heimaufgabe gegen Tuspo Surheide an. Obwohl ordentlich durchgemischt wurde, legten die Platzherren noch drei Treffer nach. Enoch Olarewaju traf aus dem Stand von der Strafraumgrenze 5:1, Enes Corogli und Sahan Mohamed Irfan erhöhten auf 7:1.
„Wenn wir drei, vier Tore machen, fallen die auseinander“, sah sich Benjamin Samorski in seiner vor dem Spiel gemachten Prognose bestätigt und wünscht sich nun einen Sieg gegen Surheide und ein spannendes Fernduell um Platz zwei mit dem ATSV Sebaldsbrück am letzten Spieltag. Die kleine Hoffnung, dass auch der dritte Rang zum Sprung in die Bremen-Liga reicht, ist auch noch da. Dazu müsste die SV Hemelingen am letzten Spieltag der Regionalliga-Relegation allerdings noch vom vierten und letzten Platz auf Rang zwei klettern. Diesbezüglich herrscht am Mittwoch Klarheit, da spielt Hemelingen fast zeitgleich (19 Uhr) mit den „Husaren“ beim Heider SV.