Bashkim Toski hat der SG Aumund-Vegesack mit seinem Doppelpack wenigstens ein 2:2-Unentschieden im Match der Fußball-Bremen-Liga beim FC Union 60 gerettet. Beinahe wäre es aber sogar noch ein Dreierpack geworden. In der vierten Minute der Nachspielzeit kam der Mittelstürmer aus zentraler Position sieben Meter vor dem gegnerischen Kasten frei zum Abschluss. Doch der ehemalige Blumenthaler im Kasten der Hausherren, Mahmoud Hachem, bewahrte seine Farben vor einer 2:3-Niederlage.
Mit der ersten Halbzeit seiner Mannschaft war SAV-Trainer Markus Werle alles andere als einverstanden. „Die Intensität beim Anlaufen hat da gefehlt. Unser Spiel war auch insgesamt zu statisch“, kritisierte Werle. In der Pause habe er seine Schützlinge sehr klar, aber mit ruhiger Stimme darauf hingewiesen. In der zweiten Hälfte waren die Nordbremer dann auch aktiver. „Wir sind auch in die Räume gegangen, die wir vorher nicht besetzt hatten“, stellte der Übungsleiter fest.
Nach 20 Minuten wischte Mahmoud Hachem einen Distanzschuss von Rückkehrer Abdullah Basdas so gerade eben noch mit den Fingerspitzen über die Querlatte. Auf der anderen Seite feierte die SAV-Bank Mario Vukoja für einen gewonnenen Zweikampf an der Außenlinie wie bei einem Tor (25.). Ansonsten hatte Vukoja, dessen Bruder Marin kurzfristig wegen einer Erkrankung ausfiel, den einen oder anderen Patzer in seinem Spiel.
Vukojas Nebenmann im Abwehrzentrum, USA-Rückkehrer Tjorven Bruns, klärte nach 33 Minuten eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite vor FC-Mittelstürmer Robin Kalbhenn zur Ecke. Dieser Eckball bescherte dem Heimteam die 1:0-Führung. Kalbhenn hielt nach einem zu kurz abgewehrten Ball einfach mal drauf und fand dabei zufällig genau den Kopf von Falk Marquard.
Im zweiten Abschnitt dauerte es einige Minuten, bis der Favorit Torgefahr erzeugen konnte. Hinten gab es immer wieder den einen oder anderen Wackler. „Das ist in der Defensive einfach zu wenig“, schimpfte Markus Werle an der Seitenlinie (55.). Nach etwas mehr als einer Stunde schlug Winterpausen-Neuzugang Sebastian Kurkiewicz von seiner linken Seite eine brillante Flanke auf Bashkim Toski.
Der Angreifer nahm die Kugel ebenso klasse an und schob sie an Hachem vorbei zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Nun wurden die Gäste so richtig bissig in den Zweikämpfen, schliefen aber in der Abwehr bei einem langen Ball. Sergey Babaev nutzte dies mit einem Heber zum 2:1 für die Platzherren (65.). „Das Tor darf so nicht fallen“, ärgerte sich Werle. Es folgte ein einziger Sturmlauf der Grün-Weißen. Mahmoud Hachem entschärfte einen Schuss von Mücahit Özkul im Nachfassen.
Ein Freistoß von Sebastian Kurkiewicz landete leicht abgefälscht am Außenpfosten (76.). „Wenn da keiner dran gegangen wäre, wäre der Ball drin gewesen“, war sich Werle ganz sicher. Ein schöner Spielzug führte nach 80 Minuten dann zum verdienten Einstand. Nikolas Doye bediente Mücahit Özkul auf rechts, der mit seiner Hereingabe in Bashkim Toski einen dankbaren Abnehmer in der Mitte fand. Die Hausherren schienen nun stehend K.o. zu sein. Deshalb wollte der Titelkandidat auch unbedingt noch den Siegtreffer erzwingen. Mücahit Özkul schoss in der 85. Minute aber genau in die fangbereiten Arme von Mahmoud Hachem.
„Am Ende war das Ergebnis leistungsgerecht. Die SAV steht schon zu Recht da oben“, urteilte Unions Coach Frank Dahlenberg. Sein Gegenüber Markus Werle bemängelte die schwache Chancenverwertung: „Wir hätten aufgrund unserer sieben bis acht Großchancen in der zweiten Halbzeit gewinnen müssen.“