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Fußball Eine Belebung für die Flügel

SAV-Neuzugang Mücahit Özkul sorgt in Ritterhude für Furore – SV Grohn wächst zusammen
01.08.2022, 14:56 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Eine der Entdeckungen bei der Fußball-Sportwoche der TuSG Ritterhude war Mücahit Özkul von der SG Aumund-Vegesack. Der 25-Jährige erhielt auch für seine vier Turniertreffer die Torjägerkanone, da Eugen Zilke von der TuSG Ritterhude mit ebenfalls vier Toren auf den Sonderpreis verzichtete. „Es ist alles gut gelaufen bei mir“, stellte der neue Mann vom Bremer SV fest.

Beim 1:0-Finalsieg des Nordbremer Bremen-Ligisten gab es aber einen kurzen Schreckmoment. Eine Minute vor der Pause verließ der Flügelspieler vorzeitig den Platz, wenngleich dies nicht vorher so vorgesehen war. Bei der Auswechslung handelte es sich aber um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Im Ernstfall hätte der in Marßel wohnhafte Torjäger weitermachen können. Auch wenn Özkul erst wenige Wochen bei seinem neuen Verein ist, fühlt er sich doch schon sehr zugehörig zu den Grün-Weißen. „Wir sind im Trainingslager schon gut zusammengewachsen“, versicherte der Neuzugang, der sich auf beiden Flügeln wohl fühlt. So ganz neu sei die Mannschaft auch gar nicht für ihn: „Ich kannte auch schon vorher einige Spieler hier.“

Aber trotz der guten Vorstellungen von Mücahit Özkul ist den Zuschauern auf dem Ritterhuder Jahnsportplatz nicht verborgen geblieben, dass bei den Nordbremern längst noch nicht alles Gold ist, was glänzt. Dies offenbarte sich vor allem bei der 0:3-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen den Gastgeber Ritterhude. Dabei präsentierte sich der Favorit nicht wie ein etablierter Bremen-Ligist. „Damit konnten wir natürlich nicht zufrieden sein“, betonte der neue SAV-Übungsleiter Markus Werle. Die durchwachsenen Leistungen hätten aber nicht zuletzt auch etwas mit den großen Personalproblemen zu tun gehabt, mit denen aber mitten in den Ferien die meisten Mannschaften zu kämpfen hatten.

Aber auch im Endspiel drückte bei den Vegesackern in personeller Hinsicht der Schuh. „Mir standen nur elf Spieler aus meinem 28-Mann-Kader zur Verfügung“, berichtete Werle. Darunter befand sich aber zumindest das Brüderpaar Mario und Marin Vukoja, das eine stabile Innenverteidigung beim Team um Torwart und Ersatzkapitän Jan Niklas Dähne bildete. Marin Vukoja gehörte dabei zu einem Quartett von 19-Jährigen, das in der SAV-Startelf stand und Hoffnung für die Zukunft macht.

Gerade einmal etwas mehr als einen Monat 19 Jahre alt ist Nikolas Doye. Der von den A-Junioren des JFV Bremen hochgerückte Kicker zeigte im Mittelfeld mit einer hohen Laufbereitschaft bereits gute Ansätze. Ebenfalls erst vor einigen Wochen 19 Jahre alt wurde Vedat Tunc, der für das goldene Tor im Finale gegen die TuSG Ritterhude verantwortlich war. Der vierte 19-Jährige im Bunde war Mohammad Habibullah. „Mit dem Halbfinale und dem Finale war ich insgesamt zufrieden“, erklärte Markus Werle. Es gehe schon in die richtige Richtung. „Wir haben alles reingehauen, dürfen jetzt aber nicht nachlassen“, ermahnte dieser seine Formation.

Während sich der 1. FC Burg nach nur einem Erfolg in der Vorrunde über die SG Platjenwerbe/Lesumstotel begnügen musste und somit den Einzug ins Halbfinale verpasste, erreichte der SV Grohn in der anderen Gruppe zumindest die Vorschlussrunde. Nur im letzten Match der Vorrunde gegen den TuS Schwachhausen setzte es eine 2:3-Niederlage. Im Semifinale musste die Mannschaft von Spielertrainer Jan-Philipp Heine erst nach einem Elfmeterschießen die Segel streichen.

„Im Halbfinale wäre mehr für uns drin gewesen“, bedauerte Grohns Co-Trainer Alexander Janosch den verpassten Finaleinzug. Der Landesligist steht gerade vor der großen Aufgabe, aus einem Kader mit 30 Akteuren und einem großen Anteil an sehr jungen Spielern eine schlagkräftige Formation zu bilden. „Die Belastung bei der Sportwoche in Ritterhude war schon sehr hoch“, urteilte SVG-Teammanager Torben Reiß. Dieser war aber nicht einverstanden mit den Darbietungen der Schiedsrichter. Ebenso wie Alexander Janosch konnte er es einfach nicht fassen, dass sein Team beim Stande von 0:0 im Spiel um Platz drei nach einer Attacke gegen Milan Meyer kein Elfmeter zugesprochen bekam. „Das Foul hat jeder auf dem Platz gesehen, nur nicht der Schiedsrichter“, schimpfte Janosch – diese Szene sei auch spielentscheidend gewesen.

„Wenn wir den Elfmeter bekommen hätten, wäre das Spiel wohl anders gelaufen“, sagte Alexander Janosch nach der 1:3-Niederlage gegen den TuS Schwachhausen. Mit ein bisschen Abstand räumte aber auch Janosch ein, dass der Sieg für den vor allem im zweiten Durchgang überlegenen Gegner verdient gewesen sei. Wenn Keeper Florian Samorski nicht so gut gehalten hätte, wäre auch ein deutlicherer Triumph für den Bremen-Ligisten möglich gewesen. Bei den Schwachhausern musste übrigens der Neuzugang vom Blumenthaler SV, Adrian Chwiendacz, mitspielen, auch wenn dieser sich eigentlich ganz auf seine Aufgabe als Co-Trainer unter Denis Spitzer konzentrieren möchte.

„Es ist schade um die 100 Euro“, ärgerte sich Torben Reiß über die Differenz des Preisgeldes zwischen dem dritten und dem vierten Turnierrang. Er komme auch immer wieder gerne zur gut organisierten Sportwoche in Ritterhude. Der Teammanager zog nach der Woche eine positive Bilanz: „Die Jungs haben es insgesamt gut gemacht. Die mannschaftliche Geschlossenheit war auch super. Alle ziehen hervorragend mit“, ergänzte Torben Reiß. Die SG Aumund-Vegesack ist dank des neuerlichen Turniersieges nun um 500 Euro reicher.

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