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Meine Woche „Game of Thrones“ muss man einfach lieben

Nils Dettmering vom Fußball-Bezirksligisten SAV II berichtet darüber, was ihn in den vergangenen sieben Tagen bewegt hat und was er erlebt hat. Eine Mischung aus sportlichen, beruflichen und privaten Notizen.
16.04.2019, 15:18 Uhr
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Von ohne

Mittwoch, 10. April: Ich stehe bereits um 5.30 Uhr auf, damit ich den Zug um 6.30 Uhr in die Stadt bekomme. Es fällt mir am Morgen, nicht leicht aufzustehen. Ich gehöre zu den Menschen, die lieber länger im Bett bleiben. Aber wie lautet das Sprichwort: Wer zerknittert aufwacht, kann sich den Tag über voll entfalten. Ich arbeite als Planungsingenieur im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) bei v+w ingenieurplanung GmbH, die ihren Sitz in der Nähe der Universität hat. Ich plane die Ausrüstung von Gebäuden in der privaten und öffentlichen Immobilienwirtschaft. Dieses Aufgabenfeld befasst sich unter anderem mit der Auswahl von elektrischen Betriebsmitteln, ihrer Kostenkalkulation und der Bauüberwachung in der Bauphase. Nach der Arbeit fahre ich direkt zu meiner Schwester Pia, die ihren 27. Geburtstag feiert. Sie wohnt mit ihrem Freund Finn Schmeling, dem Fußballer des TSV Meyenburg, in der Nähe meines Elternhauses.

Donnerstag, 11. April: Unsere Hündin Amy weckt mich. Sie schafft es seit Kurzem, die Tür zu meinem Zimmer zu öffnen und springt dann, sehr zu meinem Leidwesen, auf mein Bett. Ich arbeite seit rund vier Monaten bei v+w und bin sehr glücklich hier. Das Arbeitsklima ist sehr familiär. Zurzeit befasse ich mich mit der Aufstellung eines Zeitplans für 20 Gebäude, die Mitte des nächsten Jahres fertiggestellt werden sollen. Nach der Arbeit fahre ich kurz nach Hause, bevor es zum Training mit der zweiten Herren geht. Seit dieser Woche trainiert unsere Mannschaft mit der JFV-A-Jugend. Da wir viele verletzungsbedingte Ausfälle haben und unser Kader sehr klein ist, waren in den letzten Wochen nur acht Leute beim Training. Für mich persönlich ist das ziemlich schade. Ich würde gerne leistungsbezogener spielen und habe noch das Ziel, in der Bremen-Liga zu kicken. Doch dafür müsste das Training anspruchsvoller und temporeicher sein, damit ich mich verbessern kann. Mit meinem Trainer Manuel Broekmann verstehe ich mich gut. Er teilt auch meine Unzufriedenheit. Aber die Situation lässt sich leider nicht ändern. Für die nächste Saison kann es für mich ein „Weiter so“ nicht geben.

Freitag, 12. April: Ich habe bereits um 13 Uhr Feierabend. Freitags fahre ich zum Essen immer zu meinen Großeltern Gerhard und Maria Hafner. Die Idee habe ich zu Beginn meiner Tätigkeit bei v+w bekommen, da ich nicht mehr so viel Zeit für die beiden habe. Sie liegen mir sehr am Herzen, da ich, als ich noch klein war, oft bei ihnen war. Vor allem mit meinem Großvater verbringe ich viel Zeit, sei es früher mit Urlauben in China und in Spanien oder jetzt beim Zuschauen der Heimspiele der ersten Herren. Gegen Abend treffe ich mich noch mit meinem besten Freund Henrik Knüppel in der Stadt. Wir kochen zusammen eine vegetarische, asiatische Nudelpanne und ziehen abends um die Häuser. Wir nehmen dabei unsere Kameras mit und machen ein paar Bilder von der Stadt. Ich sitze gerne bei schönem Wetter an der Schlachte. Aber auch das immer lebendige Viertel mit den Menschen ist ein Ort, den ich sehr schön finde, weshalb ich diese Facetten von Bremen fotografieren möchte.

Sonnabend, 13. April: Weil es gestern ein bisschen später geworden ist, bleibe ich länger im Bett und schaue mir in der ZDF-Mediathek eine Folge der Sendung „Die Anstalt“ an. Sie gehört zu meinen Lieblingssendungen, denn sie greift politische, und gesellschaftliche Themen auf und schafft es durch ihren satirischen Charakter, Probleme zu verdeutlichen. In der Sendung geht es um die Energiewende mit den geplanten Umsetzungen des Ausstieges aus der konventionellen Energiegewinnung. Ich würde mir ein deutlich stärkeres Engagement der Politik und der Wirtschaft wünschen, denn durch den Klimawandel sind Menschen und Lebensräume gefährdet. Die Wirtschaft sträubt sich in meinen Augen zu sehr gegen die Energiewende. In der Automobilindustrie wurde statt in E-Mobilität in „Schummelsoftware“ für Dieselmotoren investiert. Doch auch jeder einzelne Mensch muss anfangen, seinen Energieverbrauch zu reduzieren und wenn es nur der Verzicht von Fleisch einmal in der Woche ist. Am Nachmittag gehe ich mit Amy am Schönebecker Schloss spazieren. Nebenbei verfolge ich die Fußball-Bundesliga und freue mich über den Sieg von Werder über den SC Freiburg. Ich bin positiv überrascht von Werders Entwicklung, habe aber meine Bedenken, ob die Grün-Weißen Max Kruse, Jiri Pavlenka und Maxi Eggestein Bremen ersetzen können. Diese drei werden auf kurz oder lang wohl den Verein verlassen.

Sonntag, 14. April: Nach dem Frühstück schaue ich mich nach einer Wohnung in der Stadt um. Am liebsten wäre mir eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Neustadt oder im Findorff. Doch auch eine WG kommt für mich in Frage. Am Nachmittag spielen wir zu Hause gegen den Vierten SC Lehe-Spaden. Im Gegensatz zur vergangenen Woche, als ich Innenverteidiger war, laufe ich im zentralen offensiven Mittelfeld auf. Ich finde es schade, dass ich nicht längerfristig auf einer Position spielen kann. Wir spielen von Anfang gut mit und üben Druck aus, erzielen auch das 1:0. Doch ein paar Minuten später bekommen wir durch einen individuellen Fehler das 1:1. Ich selbst komme noch nicht wirklich ins Spiel und treffe falsche Entscheidungen. 15 Minuten vor der Pause erhalten wir am rechten Strafraumeck, etwa 25 Meter vor dem Tor einen Freistoß, den ich direkt ins lange Eck verwandele. Endlich hat es mal geklappt. Leider bekommen wir kurz vor dem Pausenpfiff noch das Tor zum 2:2-Endstand. Ich bin mit meiner Leistung einigermaßen zufrieden.

Montag, 15. April: Auf der Arbeit muss ich aufpassen, wem ich über den Weg laufe. Einige Kollegen haben in der Nacht schon die erste Folge der achten Staffel von „Game of Thrones“ gesehen. Ich möchte nicht gespoilert werden. Die Besprechung mit meinem Chef über meine Kostenaufstellung für einen Auftrag verläuft sehr positiv. Am Nachmittag schauen wir bei meinem Kumpel Henrik Knüppel zu sechst „Game of Thrones“. Ich bin schon ziemlich gespannt, wie die Serie ausgehen wird. Über das vergangene Jahr gab es so viele Theorien und Gerüchte. Am Anfang hat mich die Serie nicht so sehr interessiert. Aber mit der Zeit wurde sie immer interessanter und fesselnder. Die Story hat so viele Plots und Twists, dass man die Serie einfach lieben muss. Am Abend mache ich daheim noch ein paar Fitnessübungen. Dabei geht es mir hauptsächlich um Kraft- und Stabilität im gesamten Körper. Durch meinen Job sitze ich viel.

Dienstag, 16. April: Auf der Arbeit wird ein neues Projekt besprochen. Dabei muss ich mich mit normgerechten Brandschutzmaßnahmen beschäftigen. Um 17 Uhr nehme ich den Zug nach Hause. Von dort geht es weiter zum Training. Das Gemeinschaftstraining von A-Jugend und zweiter Herren ist auf jeden Fall anspruchsvoller. Es kommen auch vereinzelt verletzte Spieler zurück. Dies lässt mich darauf hoffen, dass wir den Klassenerhalt frühzeitig sichern können und nicht bis zum letzten Spieltag darum bangen müssen. KH

Dennis Zäbe, einer von drei Trainern des Fußball-Bezirksligisten TSV Farge-Rekum, wird als Nächster über seine Woche berichten.

Zur Person

Zur Person

Nils Dettmering (23)

spielt für die SG Aumund-Vegesack II in der Bremer Fußball-Bezirksliga. Der Ingenieur in der technischen Gebäudeausrüstung – Fachbereich Elektrotechnik – gehört der SAV bereits seit 17 Jahren an.

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