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Handball-Verbandsliga SVGO-Frauen starten bei 130 Prozent

Mit einer Torfkahnfahrt und Minigolf starteten die Verbandsliga-Handballerinnen des SV Grambke-Oslebshausen in die Vorbereitung. Richtig zur Sache geht es jetzt in der neunwöchigen intensiven Trainingsphase.
15.07.2025, 14:17 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Am Wochenende fiel bei den Verbandsliga-Handballerinnen des SV Grambke-Oslebshausen der offizielle Startschuss zur Vorbereitung auf die kommende Saison. Sie enterten in Findorff einen Torfkahn und schipperten durch das Blockland, ehe ein Minigolfduell mit anschließendem Restaurantbesuch den entspannten Auftakt beendete. „Das ist eine gute Möglichkeit, um locker reinzukommen, und für die Neuzugänge, um das Team kennenzulernen“, sagt der SVGO-Trainer Thies Libchen. Mit Sarah Schütte, Svenja Bartsch, Nicole Tesch und Joanna Jappen wurde auch gleich der Mannschaftsrat gewählt.

Es dürfte in der neunwöchigen Vorbereitungsphase so ziemlich das einzige Mal sein, dass der SVGO-Coach die Zügel locker lässt. Schon zwei Tage später ging es beim Fitnesscoach Ertekin Uluer richtig zur Sache. „Wir fangen nicht bei 20, sondern bei 130 Prozent an“, betont Thies Libchen. Darauf hatte er seine Spielerinnen schon im Vorfeld geeicht und ihnen zwei Wochen vor dem Auftakt Hausaufgaben auferlegt: Zweimal die Woche mussten ihm Läufe à sieben Kilometer Wegstrecke nachgewiesen werden, eine Mischung aus Stabilisierungs- und Kräftigungsübungen kamen hinzu. „Einige haben aus Respekt vor der Vorbereitung schon früher angefangen“, sagt der B-Lizenzinhaber schmunzelnd. Keine 24 Stunden nach der Athletikeinheit ging es für das Team im Allwetterbad in Osterholz-Scharmbeck ins nasse Element, in dem 45 Minuten lang Runden gedreht wurden. „Im Wasser kannst du regenerieren und dir zugleich weitere Fitness holen“, erläutert der Coach.

Viermal die Woche geht es bei den Gelb-Blauen jetzt regelmäßig in die Vollen, die mit Greta Petersen, Alina Dähn, Kim Leska (alle HSG Lesum/St. Magnus), Anja Ruhe (reaktiviert) und Tijen Yigitoglu (eigene zweite Mannschaft) fünf Neuzugänge in ihrem Team integrieren müssen. „Sie ersetzen fast Eins-zu-eins die Positionen, auf denen sich bei uns Änderungen ergeben“, erklärt Thies Libchen. Denn laut seinen Ausführungen hört die Rechtsaußen Katharina Düppe auf, die Rückraumspielerin Lena Korge listet er unter einer längeren Handballpause. Außerdem wollen Nicole Tesch (Kreis) und Svenja Bartsch (Außen) kürzertreten, während Joanna Jappen (Außen) wohl studienbedingt nicht immer zur Verfügung stehen wird – so der Coach.

Aber wer sind die fünf Neuen im Einzelnen, auf welchen Positionen spielen sie, was zeichnete sie bislang aus? Greta Petersen kommt von der A-Jugend der HSG Lesum/St. Magnus und war in der abgelaufenen Oberligasaison mit 98/10 Toren aus 13 Spielen die drittbeste Werferin der Nord-Staffel. „Sie ist sehr variabel, hat ein starkes Eins-gegen-eins, ist super dynamisch und hat ein gutes Spielverständnis“, findet der SVGO-Coach. Die 19-Jährige müsse behutsam an die Frauen-Verbandsliga herangeführt werden und soll bei ihm flexibel im Rückraum eingesetzt werden.

Alina Dähn und Kim Leska kommen ebenfalls aus Lesum/St. Magnus, haben dort jedoch bei den Frauen in der Regionsoberliga gespielt. Thies Libchen sieht keine Hürde darin, dass die beiden nun zwei Spielklassen höher einsteigen. „Von da kam ja vor gar nicht mal langer Zeit auch meine Mannschaft her.“ Dähn (27 Jahre) spielt am Kreis und verfüge über ein gutes Stellungsspiel, Leska (27 Jahre) ist athletisch und spielt im Rückraum.

Anja Ruhes letzter Einsatz ist indes einige Zeit her und datiert vom Frühjahr 2020 im Landesklasseteam des SVGO. Nun steigt sie wieder ein. „Ihre Abwehrstärke kann uns helfen“, findet Thies Libchen, im Angriff muss die ehemalige Rückraum- und Außenspielerin allerdings erst wieder Fuß fassen.

Aus einer rund vierjährigen berufsbedingten Pause kommt auch Tijen Yigitoglu, die ihr Comeback zunächst im März dieses Jahres beim SVGO II in der Regionsliga gefeiert hat. Damit klettert sie jetzt sogar drei Spielklassen. Yigitoglu wurde in der Jugend höherklassig ausgebildet und spielte dort unter anderem beim TV Oyten in der Oberliga. Sie ist für die Außenposition und den rechten Rückraum vorgesehen. „Tijen hat gute Ansätze, und bei ihr ist gut Power hinter“, meint Thies Libchen.

Bei allen fünf Neuzugängen gilt jedoch, dass sie erst einmal an die Spielklasse und natürlich das Team herangeführt werden müssen. „Das wird vermutlich einige Zeit dauern, vielleicht zünden sie erst in einem dreiviertel Jahr“, räumt ihnen der SVGO-Trainer in der jeweiligen Entwicklung viel Zeit ein. Insofern ist es gut, dass sich die Abgänge in Grenzen gehalten haben. „Da mehr als nur der Kern geblieben ist, sind wir gut aufgestellt“, urteilt er. Thies Libchen beziffert seinen Kader auf 18 Spielerinnen, wobei die endgültige Planung noch nicht zwingend abgeschlossen ist. „Bei der Menge an Spielerinnen kommt mir entgegen, dass ich nach der Regeländerung künftig 16 Spielerinnen einsetzen darf“, freut er sich.

Im spielerischen Part der Vorbereitung hat der Grambker Trainer mehrere Vergleiche gegen Regionalliga- und Oberliga-Vertreter geplant. „Da wir an unserem Tempospiel arbeiten wollen, geht das nur gegen höherklassige Gegner. Denn meine Mannschaft orientiert sich oft an den schwächeren Gegnern“, argumentiert er. Ohnehin müsse seine Mannschaft jetzt den nächsten Schritt gehen, nachdem sie die Gegner in der vergangenen Saison wirkungsvoll mit einer offensiven Deckung bekämpft hatte. „Wir haben nicht mehr den Überraschungseffekt und werden nicht mehr als Underdog wahrgenommen, das hatten wir schon in der Rückrunde gemerkt“, betont der B-Lizenzinhaber. Umso mehr müsse jetzt an den Abläufen, den Automatismen und dem Timing gearbeitet werden. „Vorher haben sich meine Spielerinnen mehr auf die Laufwege konzentriert, jetzt werden sie im Spiel mehr entscheiden müssen.“

Am 16. August richtet der Verbandsliga-Achte der vergangenen Saison den SVGO-Cup in der Halle in der Sperberstraße aus, zu dem der TV Cloppenburg, MTV Rohrsen, Elsflether TB und die SG Altona (alle Oberliga) zugesagt haben. Eine Woche später bittet Thies Libchen seine Mannschaft zu einem speziellen Teamevent, einem Hindernislauf in Bad Beverstedt mit anschließendem Teamabend, „damit meine Spielerinnen mal etwas anderes sehen“, gibt er zu verstehen. Die Saison beginnt am 13. September mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger HSG Unterweser.

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