Grohn. Ob auf der Rutsche, auf dem Kletterpfad oder am Matschtisch: Auf dem umgestalteten Spielplatz gegenüber der Grohner Düne sind die Spielmöglichkeiten für Kinder nun nahezu unbegrenzt. Nach einer fünfjährigen Planungs- und Bauzeit ist das auf den Namen „Oase“ getaufte Gelände jetzt an die Mädchen und Jungen im Quartier übergeben worden.
Nötig wurde die Neugestaltung, weil viele Spielgeräte auf dem Gelände des Horthauses kaputt waren. „Also stellte sich die Frage, was können wir tun?“, sagte Diana von Rudkowski, Leiterin der Einrichtung. „Gemeinsam mit der Spielraumförderung und dem Amt für Soziale Dienste haben wir beschlossen, das Projekt mit Kindern, Eltern und Mitarbeitern zu planen.“ Daraus entstanden ist ein Beteiligungsprozess, bei dem sich Kinder verschiedene Spielplätze angeschaut und anschließend Modelle entwickelt haben, wie das Gelände in Grohn künftig aussehen könnte. „Später durften Kinder und Erwachsene entscheiden: Was wollen wir hier am liebsten haben?“, schilderte von Rudkowski.
Auf diese Weise ist ein Spielplatz mit vier unterschiedlichen Zonen entstanden. Am Ruinenhügel bietet sich Kindern die Möglichkeit, an einer Natursteinwand zu klettern. Im Schaukelgarten gibt es verschiedene Schaukeln, die auch von mobilitätseingeschränkten Mädchen und Jungen genutzt werden können. Für Kleinkinder wurde ein Sandspielbereich mit Balancierelementen geschaffen. Ältere Besucher können sich auf der Kletter- und Spielanlage austoben.
Sehr zur Freude der Kinder ist auch ein Matschtisch auf dem Gelände installiert worden. „Bei den Eltern löste das Thema eine Diskussion aus, weil die Kinder am Matschtisch schnell dreckig werden“, erzählt die Leiterin. Doch die Mädchen und Jungen seien der Meinung gewesen, die Anlage sei trotzdem notwendig. „Letztendlich haben die Kinder ihre Eltern überstimmt“, so von Rudkowski.
Zur Eröffnung des Spielplatzes sind mit Maike Schaefer (Grüne), Claudia Bogedan (SPD) und Anja Stahmann (Grüne) gleich drei Senatorinnen gekommen. „Das zeigt, wie wichtig uns das Projekt ist“, sagte Maike Schaefer, Senatorin für Stadtentwicklung. Bedeutend sei der Spielplatz unter anderem deshalb, weil den Bewohner der Grohner Düne kein Garten zur Verfügung stehe. „Wenn man selbst keinen Garten hat, ist es umso wichtiger, dass es ein grünes Umfeld zur Naherholung gibt“, so die Senatorin.
Die Kinder, die damals die Umgestaltung mitgeplant haben, sind mittlerweile Jugendliche und nutzen den Spielplatz somit heute nicht mehr. Das Engagement habe sich aber trotzdem gelohnt, schließlich könnten nun womöglich Geschwister oder Freunde profitieren, so Bildungssenatorin Claudia Bogedan. „Man kann sich daran freuen und sagen, das habe ich bewirkt. Ich als einzelnes Kind kann in dieser Welt etwas verändern“, sagte die Nordbremerin.
Das Beteiligungsverfahren hob auch Sozialsenatorin Anja Stahmann hervor. „Wir wollen Kinder stark machen. Deshalb beteiligen wir Kinder auch am Planungsprozess“, so die Grünen-Politikerin. Zudem würde niemand die Träume und Wünsche der Kinder besser kennen, als die Jungen und Mädchen selbst. Gleichzeitig räumte die Behördenchefin ein, dass das Verfahren insgesamt zu lange gedauert habe. „Einen Planungsprozess von fünf Jahren finden wir drei Senatorinnen deutlich zu lang. Da müssen wir schneller werden“, stellte sie fest.
Auch wenn der Spielplatz sich auf dem Gelände des Horthauses Grohn befindet, steht er dennoch jedermann offen. Allerdings bittet Diana von Rudkowski Familien mit kleinen Kindern darum, nicht während der Hortzeit zwischen 13 und 17 Uhr zu kommen, da die Hortkinder dann auch mit Fahrrädern auf dem Gelände unterwegs seien, was zu Unfällen führen könnte. Zudem sollten die Familien mithelfen, den Platz sauber zu halten.
Die Neugestaltung des Spielplatzes hat insgesamt 900 000 Euro gekostet und ist Teil des Integrierten Entwicklungskonzeptes (IEK) Grohn, das der Senat vor drei Jahren beschlossen hat. Ein Drittel der Kosten hat der Bund übernommen, die restlichen 600 000 Euro stammen aus dem Haushalt der Senatorin für Stadtentwicklung.