Es ist nicht immer der frühe Vogel, der sprichwortgetreu den Wurm fängt. Beim 26:20 (12:15)-Heimsieg war die männliche B-Jugend der HSG Schwanewede/Neuenkirchen an der Reihe, obwohl sie im Relegationsspiel zur Handball-Oberliga eindeutig ausgeschlafener war als die HSG Nordhorn-Lingen. Bei den Gästespielern war hier besonders frühes Aufstehen angesagt, da sie bereits um zehn Uhr bei den „Schwänen“ antreten mussten.
Deshalb ging es für sie frühmorgens gegen halb sieben gen Halle Waldschule in den Landkreis Osterholz, ein Akteur aus den Niederlanden soll sich sogar noch eine dreiviertel Stunde früher auf den Weg zum Nordhorner Treffpunkt gemacht haben.
Die HSG Nordhorn-Lingen hatte um die Vorverlegung des Anpfiffs gebeten, da ihr sonst einige Spieler gefehlt hätten. Ursprünglich war 16 Uhr als Spielbeginn vorgesehen, damit die Gastgeber ihrerseits den normalerweise fehlenden Hannes Holthausen einsetzen konnten, hatten sich die beiden Klubs letztlich für den Anpfiff auf zehn Uhr geeinigt. Die HSG Schwanewede/Neuenkirchen darf sich durch diesen recht klaren Heimerfolg weiter Hoffnungen auf den Aufstieg in die höchste Nachwuchs-Spielklasse machen. Sie zieht dank des gewonnenen Siebenmeterwerfens gegen den punktgleichen TV Schiffdorf als Gruppensieger in das finale Aufstiegsturnier ein.
Gesamtsieger steigt auf
Dort warten auf sie an diesem Sonntag, 10. Juli, die Sieger der Parallelgruppen TSV Anderten und ATSV Habenhausen, der Gesamtsieger dieses Turniers nimmt den zehnten und damit letzten Platz in der Oberliga ein. Der Rest spielt in der kommenden Saison in der Verbandsliga. Das Entscheidungsturnier findet in Habenhausen statt (Halle Bunnsackerweg).
„Das Turnier wird eine spannende Sache werden“, ist der Schwaneweder Trainer Nikolai Wachowiak überzeugt. Er wird seine Mannschaft bis dahin noch dreimal zum Training bitten, die in der Relegationsrunde nahezu komplett aus dem älteren Jahrgang besteht. Der erste Durchgang verlief so gar nicht nach dem Geschmack der „Schwäne“, da ihnen die sehr stabile 6:0-Abwehr der HSG Nordhorn-Lingen das Leben enorm schwer machte. „Wir haben es nicht geschafft, Lücken in die gegnerische Deckung zu reißen“, bemängelte der Heimtrainer Nikolai Wachowiak nach dem Abpfiff.
Seine Mannschaft habe im Angriff krampfhaft versucht, den Ball an den Kreis zu kriegen und Nordhorn-Lingen mit leichten Fehlern zum Gegenstoßspiel eingeladen. Abstimmungsprobleme in der eigenen Verteidigung trugen ein Weiteres zum 12:15-Pausenrückstand bei.
Im zweiten Durchgang wendete sich das Blatt radikal, da nun die Schwaneweder 3:2:1-Abwehr dem Gegner den Zahn zog. Vor allem der vorgezogene Hannes Holthausen schnappte den Gästen mehrere wichtige Bälle weg, mit einem 9:0-Lauf waren die „Schwäne“ nur zehneinhalb Minuten nach dem Wiederanpfiff vorentscheidend mit 21:15 am Drücker.
Der Gastgeber-Akteur Jacob Dageförde (vier Tore) und seine Teamkollegen Hannes Holthausen (drei) und Arne Thalmann (zwei) hatten mit ihren Treffern die Wende eingeleitet, für Hannes Holthausen ging die Partystimmung anschließend bei einer Familienfeier weiter. Im Tor waren in der siegreichen Begegnung Lukas Helmke und Tammo Thalmann sehr gut aufgelegt.