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Handball-Oberliga Vom Bankspieler zum Toptorschützen

Nikias Scharnke erzielt für die "Schwäne" beim 25:28 gegen die HSG Hunte-Aue Löwen sieben Treffer
16.03.2025, 17:23 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Es hätten für die Oberliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen zwei Bonuspunkte werden können. Vieles klappte bei ihnen im Gastspiel bei der HSG Hunte-Aue Löwen richtig gut, bis zwei Minuten vor Schluss blieben sie auch in Schlagdistanz. Da sich die „Schwäne“ jedoch unterm Strich ein paar Fehler zu viel erlaubten, blieb der Lohn für ihre Leistung aus. Sie zogen beim Fünftplatzierten mit 25:28 (15:16) den Kürzeren.

Dennoch trat einer der Gäste-Spieler die Heimreise mit einem Lächeln auf den Lippen an: Nikias Scharnke, der sich in den vorangegangenen Partien eher mit der Reservistenrolle hatte abfinden müssen. „Aus spieltaktischen Gründen“, wie sein Trainer Thorben Kruse erklärte. Dabei waren für Scharnke gerade die wenigen Einsatzminuten im jüngsten Heimspiel gegen den TV Oyten „schon sehr hart“, wie er zugab.

Bei der „Löwenjagd“ war es anders, bei der durfte Nikias Scharnke ab der achten Spielminute auf die Platte. Umgehend meldete er sich mit seinem Unterzahltreffer von halblinks zum 6:1-Blitzstart in der Torstatistik an. „Ich war mit keinen hohen Ansprüchen an meine Einsatzzeit nach Diepholz gefahren“, ließ der Schwarzschopf durchblicken. Dafür hatte sein Coach den Einsatz umso mehr im Kalkül, zumal Nikias Scharnke eine top Trainingswoche hingelegt habe und er für das ausbaldowerte Tempospiel eine geplante wichtige Größe sei. „Nikias hat auf Halblinks und der Angriffsmitte einen Sahnetag erwischt“, lobte Thorben Kruse. Auf das Konto des 21-Jährigen gingen sieben variabel erzielte Tore, in den vorangegangenen 16 Einsätzen hatte er 21-mal ins Schwarze getroffen.

Natürlich wäre es Nikias Scharnke viel lieber gewesen, wenn seine Mannschaft die Punkte eingesackt hätte. Daraus wurde jedoch nichts, weil die Hunte-Aue Löwen den Schwaneweder Topstart mit einem Team-Timeout bremsten und das Match ab dem 7:7 ausgeglichen gestalteten (17.). Daran änderte sich auch nichts, als die aus Kruse-Sicht guten Unparteiischen Melvin Bülow (SV Grambke-Oslebshausen)/ Enrico Wick (HSG Delmenhorst) den Löwen-Spielern Lars Powelkin und Patryk Abram jeweils die Rote Karte zeigten. Dem einen, weil er Malte Luhrmann bei einer Abwehraktion im Gesicht getroffen haben soll (20:20/43.). Und dem anderen für einen Griff von hinten in den Wurfarm von Nikias Scharnke, als der frei durch die Löwen-Abwehr marschierte (21:24/53.).

Verbesserungsbedarf zeigte die Kruse-Crew indes definitiv beim Überzahlspiel. Denn aus den vier Malen, in denen die Hausherren nach dem Seitenwechsel auf die Sünderbank mussten, plus den beiden Roten Karten, in denen die Löwen ebenfalls für jeweils zwei Minuten einen Akteur vom Feld nehmen mussten, schlugen die „Schwäne“ zu wenig Kapital. Wie auch aus der starken Leistung ihres Torwarts Dominik Koppenstein, der ihnen nun berufsbedingt für längere Zeit fehlen wird. Deshalb musste nicht nur der via Internet das Match verfolgende Kapitän Niklas Mechau, der nach seiner erfolgreich verlaufenen Schulter-OP im Krankenhaus die Daumen drückte, erleben, dass seine Mannschaft nicht mehr näher als auf 23:24, 24:26 und 25:27 an die Gastgeber herankam. „Wir hätten es drehen können, da war definitiv mehr drin“, resümierte Thorben Kruse. „Wir haben uns ein stückweit selbst geschlagen“, bedauerte auch Nikias Scharnke den Spielausgang.

In der Tabelle rückt die Abstiegszone nach den mehr oder weniger überraschenden Siegen der unmittelbaren HSG-Kontrahenten aus Delmenhorst (33:31 beim TSV Bremervörde) und Aurich II (32:27 gegen die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg) dichter zusammen. Die „Schwäne“ fallen einen Platz zurück, sie trennt noch ein Punkt von der immer stärker von unten drückenden Oberligareserve der Ostfriesen, die den ersten Abstiegsplatz einnimmt. Ein Platz und ein Punkt über den „Schwänen“ rangiert die HSG Delmenhorst.

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