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Handball-Oberliga Verunsicherung löst Euphorie ab

Oberligist HSG Schwanewede/Neuenkirchen kassiert gegen Wilhelmshaven II dritte knappe Niederlage in Serie - 25:28
29.09.2024, 17:15 Uhr
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Von OLaf Kowalzik

Es war ein Tor, das den Oberliga-Handballern der HSG Schwanewede/Neuenkirchen noch einmal Hoffnung gab. Ihr Schlussmann Dominik Koppenstein lenkte einen Wurf des Wilhelmshavener HV II mit dem Fuß an den Pfosten, schnappte sich den Ball und warf ihn im hohen Bogen zum 25:26-Anschluss ins leere gegnerische Tor. Das Publikum in der „Heidehölle“ jubelte und feuerte seine Farben mit Pappklatschen, Trommeln und Tröten noch mehr an. Vergeblich. Wie in den beiden Partien zuvor lieferten sich die „Schwäne“ mit ihrem Rivalen eine packende Endphase – und verloren erneut. Da sie in den letzten drei Minuten keinen weiteren Treffer mehr erzielten, gingen sie dieses Mal gegen die Drittliga-Reserve mit 25:28 (12:16) leer aus.

„Das tut verdammt weh, da wir gut reingekommen sind und es unsere dritte knappe Niederlage in Folge in den letzten Minuten war“, gab Koppenstein zu. Er musste gut 14 Stunden später ohne ein schönes Abschiedsgeschenk im Gepäck zum dreimonatigen Teil seines dualen Studiums nach Stuttgart fahren. Es war nicht so, dass die „Schwäne“ gegen die Jadestädter am Ende chancenlos waren, es lief bei ihnen jedoch vieles schief. Angefangen bei Til Sonnewald, der in der Chrunchtime zweimal aus aussichtsreicher Position am WHV-Keeper scheiterte, bis hin zu Marlon Martens, dem ein Fehlpass an den Kreis unterlief. Ebenso bitter war das Timeout, das HSG-Trainer Thorben Kruse Sekundenbruchteile vor dem Treffer von Nikias Scharnke zum natürlich nicht zählenden 26:27-Anschluss nahm. Es schien so, als ob zuletzt alle vorhandenen Kübel voller Pech über die HSG Schwanewede/Neuenkirchen ausgeleert wurden.

„Die Stimmung droht bei uns allmählich zu kippen. Nach den guten Auftaktspielen ist die Euphorie weg und wir werden unsicherer“, meinte Thorben Kruse. Die guten Leistungen gegen die starken Gegner TuS Rotenburg (20:21) und TSV Bremervörde (31:32) verblassen zusehends, nun ist es offenbar die Gesamtheit der Misserfolge, die sein Team runterziehen zu drohen. „Vielleicht ist es ja gut, dass gerade jetzt in den Herbstferien die Spielpause kommt“, sinnierte Kruse.

Seine Mannschaft stieg gegen Wilhelmshaven zwar mit einer 3:0-Führung in die Partie ein (8.), zufrieden war der B-Lizenzinhaber aber weder damit noch mit der anschließenden Leistung seines Teams, das trotz des 8:7-Vorsprungs mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Halbzeitbesprechung ging. „Bis dahin war es auf beiden Seiten außerordentlich zäh, der Spielfluss wurde von vielen Pausen immer wieder unterbrochen“, ordnete er das Geschehen ein. Den Hausherren schmeckte dabei vor allem die offensive Deckung des WHV nicht.

Dass die Amplitude der HSG-Formschwankungen recht hoch ist, führte er auf das junge Durchschnittsalter zurück. „Die Schwankungen werden uns wohl noch einige Zeit begleiten“, ist er überzeugt. Da hilft es auch nicht, dass seine Mannschaft im Training einen stabileren Eindruck hinterlässt, denn „wenn die Spieluhr tickt, reagieren wir plötzlich ganz anders“, meinte der HSG-Coach.

Nach dem Seitenwechsel ging es bei den „Schwänen“ bergauf, weil Dominik Koppenstein im Tor viele Paraden zeigte. Außerdem präsentierte sich der Rückraumschütze Jonas Keller in einer guten Verfassung. Mehr als das 23:23 durch Marcel Behlmer gelang der HSG dennoch nicht (53.).

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