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Handball-Verbandsliga Neuaufbau ohne Jonas Keller

Der "Schwäne"-Shooter und die Teamführung des Verbandsligisten sehen in der Trennung jeweils Vorteile
04.06.2025, 13:40 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Der Schnauzer von Lars Winkel muss ab – der Mannschaftskasse des künftigen Männer-Verbandsligisten HSG Schwanewede/Neuenkirchen zuliebe. Die „Schwäne“ haben eine Crowdfunding-Aktion zugunsten ihrer Abschlussfahrt gestartet, um über lustige Aktionen das Budget etwas aufzupeppen. Hier kommen der Handball-Kreisläufer der HSG und sein Oberlippenbart ins Spiel, denn die männliche A-Jugend, die er zugleich trainiert, hat zusammengelegt und einen kleinen Betrag auf das PayPal-Konto eingezahlt. Verbunden mit dem Wunsch, dass sich Lars Winkel besagten Schnauzer abrasiert. „Ich glaube, dass sie den nicht mögen“, kommentiert er lachend die Spende mit Bedingung.

Während sein Bart also nur noch den Trip über Pfingsten nach Mallorca überstehen soll, wird die Tour für den HSG-Rückraumschützen Jonas Keller wiederum die letzte gemeinsame Aktion mit den „Schwänen“ sein. Denn wie jetzt bekannt wurde, werden sie danach getrennte Wege gehen. „Wir planen nicht mit ihm, weil wir in der nächsten Saison mit anderen Spielern einen Neuaufbau anstreben“, gibt Schwanewedes Teammanager Henning Schomann zu verstehen.

Einen Neustart kündigt freilich auch Jonas Keller an, mit 132/1 Toren aus 22 Spielen der beste HSG-Werfer in der vor kurzem abgeschlossenen Saison und damit 16. der Liga-Torschützenliste. Er schließt sich nach eigenem Bekunden dem Oberliga-Aufsteiger SG Bremen-Ost an. „Ich habe gegenüber meines Trainers Thorben Kruse vor einiger Zeit kommuniziert, dass ich mir einen Verbleib im Team im Abstiegsfall überlegen muss“, klärt er auf. Da er in der Bremer Neustadt wohne und über kein eigenes Auto verfüge, „musste ich abwägen, ob ich den hohen Fahrtaufwand zum Training und zum Spiel nach Schwanewede weiter so gehen wollte“, präzisiert er. Der Aufwand, um zur SG Bremen-Ost zu kommen, wäre aufgrund einer gut liegenden Fahrgemeinschaft geringer, was für ihn letztlich neben der höheren Spielklasse den Ausschlag gegeben habe. „Es liegt weder an der HSG-Mannschaft noch am Verein, denn es ist ein super Team-Zusammenhalt und ein toller Verein“, betont Keller.

„Wir haben über die Jahre gut voneinander profitiert“, zieht Henning Schomann unter der Zusammenarbeit mit seinem jetzt Ex-Shooter ein insgesamt positives Fazit. Keller machte die „Schwäne“ mit seiner Feuerkraft und teilweise überraschenden Würfen aus der zweiten Reihe gefährlich, er brach dafür aber augenscheinlich auch hier und da einen Tick zu sehr aus dem Angriffskonzept aus. „Wir werden ohne ihn spielerischer werden“, gibt Henning Schomann zu verstehen. Vor allem wird sein Team in der kommenden Saison noch einen Tick jünger sein als ohnehin schon, da der Oberliga-Vorletzte dank der jetzt aufgerückten A-Jugendlichen Tammo Thalmann und Lukas Helmke im Tor (für den Routinier Jan Tholen), Rückraum-Allrounder Arne Thalmann (für Jonas Keller und Moritz Voskamp) sowie Moritz Helmke am Kreis noch mehr auf Spieler aus dem eigenen Unterbau setzt.

„Aufgrund der Altersstruktur des Teams ist es aus meiner Sicht besser, wenn wir nicht gleich mit dem Druck starten, wie er in der Oberliga auf der Mannschaft gelastet hätte“, hält Henning Schomann die Verbandsliga für die Weiterentwicklung dieses Team für geeigneter. Die Kaderplanung ist für ihn abgeschlossen. „Der Kader ist fix, weitere Neuzugänge wird es nicht geben“, sagt er. Als einziger Externer hat sich der Top-Torjäger des SV Grambke-Oslebshausen, Felix Fuchs (235/77 Tore in 26 Spielen), den „Schwänen“ angeschlossen. Pikanterweise wird der Linksaußen in der kommenden Saison im „Nordderby“ auch auf seinen Ex-Klub treffen, da der SVGO als Landesliga-Vizemeister den direkten Sprung in die Verbandsliga geschafft hat.

Bis sich die HSG Schwanewede/Neuenkirchen auf die neue Serie vorbereiten wird, lässt sie das Leder allerdings noch einige Wochen ruhen. Am 26. Juni bestellt ihr Trainer Thorben Kruse sie wieder zum Übungsbetrieb ein, bis dahin sollen sich die Spieler in Eigenregie fit halten. Die Saison startet laut Rahmenspielplan des Handballverbandes Niedersachsen-Bremen am Wochenende 13./14. September und wird am 2./3. Mai 2026 grundsätzlich enden.

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