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Handball-Verbandsliga Bruchlandung anstatt Aufwind

Die HSG Schwanewede/Neuenkirchen erlitt mit 33:34-Niederlage bei der Eickener SpVg einen Rückschlag in der Handball-Verbandsliga Nordsee der Männer.
13.11.2022, 17:20 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Die Straße ihrer Spielhalle hätte für die Verbandsliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen zum Programm werden können. Segelfliegerweg, das klingt nach Aufwind, nach Leichtigkeit und einem herrlichen Blick von oben. Nach zwei Siegen am Stück hätten die „Schwäne“ weiter auf einer kleinen Euphoriewelle segeln können, die Partie bei der Eickener SpVg endete für sie jedoch mit einer 33:34 (17:16)-Bruchlandung. Der Saisonauftakt bleibt damit für den Oberliga-Absteiger, gemessen an seinen Ansprüchen, mit 6:10 Zählern eine Enttäuschung.

HSG-Trainer Tizian von Lien rückte dennoch nicht vom Aufstiegsziel ab. Denn um den Oberliga-Wunsch frühzeitig zu canceln „ist die Saison noch zu lang und die Liga zu ausgeglichen“, stellt er klar. Wenn, dann könne vielleicht zum Jahreswechsel eine Zwischenbilanz gezogen werden. „Wir haben uns das alles anders vorgestellt. Unsere erste Zielsetzung muss sein, das nächste Spiel zu gewinnen“, verfolgt er die Politik der kleinen Schritte.

Die Laune war bei seiner Mannschaft in Melle erst einmal im Keller. „Die Niederlage war unglücklich und unnötig, darüber ärgern wir uns sehr“, gab  von Lien zu verstehen. Schuld daran waren die Gäste mehr oder minder selbst, da sie nahezu über die gesamte Spielzeit tonangebend waren. Bis zum 32:31 von Tim Paltinat hatten sie nur zehn Unentschieden zugelassen, um in den finalen fünf Minuten dann doch noch die Kontrolle zu verlieren. Mathis Winkel glich die erste Führung der Spielvereinigung in der gesamten Partie zum 33:33 aus (58.). Auf den nächsten Führungstreffer der Hausherren fand der Oberliga-Absteiger in den finalen 40 Sekunden trotz eines 7:6-Angriffs keine Antwort mehr.

Eine Schlüsselszene spielte sich aus "Schwäne"-Sicht zehn Uhrzeigerumdrehungen früher ab: Cedric Scharnke hatte beim Spielstand von 26:26 im Sprung von einem Gegenspieler einen seitlichen Kontakt an der Schulter bekommen und konnte dadurch seine Landung nicht kontrollieren. Die Aktion wurde mit einem Siebenmeter zugunsten der Gäste und einer Zeitstrafe für die Eickener bedacht. Das HSG-Trainergespann empfand Letzteres als zu milde, weshalb Henning Schomann dagegen protestierte und dafür ebenfalls eine Zeitstrafe kassierte.

„Wir wurden dadurch doppelt bestraft“, fand Tizian von Lien. Denn „Ceddy“ Scharnke war auf seinen Daumen gefallen und konnte diesen nicht mehr bewegen. An seinen Einsatz war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zu denken, und das tat der HSG Schwanewede/Neuenkirchen im Rückraum sehr weh.

Andersherum gesehen, hätte sie die Entscheidung auch schon im ersten Durchgang erzwingen können. Schließlich war die HSG mit einer 5:0-Führung perfekt ins Match eingestiegen (7.), ehe die Anschlusstreffer der Hausherren zum 2:5 erste Wirkung zeigten.

„Ich weiß gar nicht, warum wir uns davon verunsichern lassen“, sagt Tizian von Lien. Seine Mannschaft verlor nach dem 7:2-Vorsprung peu à peu an Boden, wenigstens nahm sie dank des Treffers von Marcel Behlmer eine knappe 17:16-Führung mit in die Kabine. Der Linksaußen hatte bis dahin neun seiner insgesamt elf Tore erzielt und war bei allen sechs Strafwürfen fehlerfrei geblieben. „Marcel hat ein sehr gutes Spiel gemacht, überhaupt war die Kollektivleistung bis zur Halbzeitpause gut“, lobte Tizian von Lien.

Nach der Halbzeit sah das anders aus, weil die „Schwäne“ mit dem starken 7:6-Überzahlspiel der Hausherren große Probleme bekamen und im Tor die  Alternative fehlte. Von Lien: „Wir dürfen keine 34 Gegentore bekommen, uns fehlte insgesamt die Konstanz.“

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