Eine Autofahrt nach Hamburg gleicht immer einer Wundertüte, vor allem dann, wenn man durch den Elbtunnel fahren muss. Deshalb hatten die U18 Beachhandballerinnen der „Black Swans“ auch reichlich Pufferzeit für ihre Tour zur Hamburger Landesmeisterschaft eingeplant. Als sich die Spielerinnen der HSG Lesum/St. Magnus am Sonnabendmittag zur Abfahrt trafen, ahnten sie noch nicht, dass ihre Anreise deutlich herausfordernder werden würde als ihre späteren Gegner. Denn beim Turnier schnurrten sie mühelos und ohne Satzverlust auf den ersten Platz.
Das Kontrastprogramm erlebten sie vor allem, als sie sich bei ihrer Hinfahrt von der A1 über die A261 in Richtung A7 orientieren wollten. „Die Anfahrt war die Hölle, ab dem Buchholzer Dreieck war alles zu“, sagte Jens Meinhold.
Er und seine Mitfahrerinnen sahen vor allem viele Fahrzeugkennzeichen aus Nordrhein-Westfalen, was für reichlich Urlaubsverkehr sprach. Denn in den dänischen Ferienhäusern steht sonnabends traditionell der Bettenwechsel an, außerdem waren die Ferien in NRW erst wenige Tage in Gange, weshalb sich offenbar besonders viele Fahrzeuge in der Blech-Lawine in Richtung Skandinavien quälten. Der „Black Swans“-Trainer verließ deshalb am Maschener Kreuz die Autobahn und fuhr mit seinen Spielerinnen via Elbbrücken quer durch Hamburg zu den Beachplätzen in Halstenbek.
Klare Satzgewinne zum Auftakt
Gut eine Viertelstunde vor dem Anpfiff ihres ersten Spiels gegen den SV Henstedt-Ulzburg waren sie am Turnierplatz angekommen und stiegen trotz der Strapazen mit zwei souveränen Satzgewinnen (28:10/22:12) in die offene Hamburger Meisterschaft ein. Der 27:13/22:3-Erfolg gegen SCALA (Alstertal) sicherte den „Black Swans“ in ihrer Dreiergruppe den ersten Platz.
Danach schalteten sie im Viertelfinale das Team des Gastgebers Halstenbek mit 26:8 und 24:10 aus. Dem 2:0 (22:14/26:16)-Halbfinalerfolg gegen den TSV Ellerbek ließen sie im Endspiel einen deutlichen 18:10- und 14:10-Sieg im Endspiel gegen die „Strandperlen“ Hamburg folgen.
Jens Meinhold gefiel in seinem Team vor allem die Leistung der Buxtehuderin Malu Sperling, die auf der Angriffsmitte überragend gespielt habe. „Für mich war sie die MVP, die wertvollste Spielerin des Turniers“, fand der Swans-Trainer. Außerdem bescheinigte er der Lesumer Linienspielerin Philina Pießnack eine besonders erwähnenswerte Vorstellung.
Solide Leistung gezeigt
Vom Rest seiner Mannschaft „haben alle seine solide Leistung gezeigt“, so Meinhold. Für die „Black Swans“ war es zugleich das letzte sogenannte GBO-Turnier, an dem sie Punkte zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft (DM) sammelten. Mit den 24 Zählern für den Landesmeisterschaftsgewinn in Hamburg bringen sie 44 Punkte ins GBO-Ranking ein, womit sie als DM-Teilnehmer am 10./11. August in Hannover feststehen.
Bis zu den nationalen Titelkämpfen wollen die „Black Swans“ einmal die Woche regelmäßig mit den Spielerinnen aus der näheren Umgebung (Intschede/Oldenburg/Lesum) trainieren. Wenn möglich, sollen an einem weiteren Termin auch die Spielerinnen aus Buxtehude und Dortmund mit von der Partie sein, die an diesem Montag in die Vorbereitung zur Hallen-Bundesligasaison eingestiegen sind.