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HSG Schwanewede/N. Oberligakader 22/23 nimmt klare Konturen an

Kevin Ritter kommt vom Ligarivalen TSG Hatten-Sandkrug und Timon Winter vom Jugendbundesligisten HC Bremen
13.05.2022, 16:03 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Henning Schomann hatte im Urlaub in Mexiko am Pool gelegen, als sein Telefon klingelte. Das Wetter war fantastisch, die Stimmung des Handball-Trainers der HSG Schwanewede/Neuenkirchen nach diesem Überseegespräch erst recht. Ihm hatte gerade Kevin Ritter vom Ligarivalen TSG Hatten-Sandkrug das Ja-Wort für die Oberliga-Saison 2022/23 gegeben. Als sechs Tage später auch noch das von Timon Winter vom Jugendbundesligisten HC Bremen folgte, „hat mir das den Urlaub zusätzlich sehr versüßt“, blickt Henning Schomann zurück. Die Reise nach Nordamerika ist einige Wochen her, erste tolle Erlebnisse beginnen leicht zu verblassen. Dafür nimmt der Oberligakader 2022/23 der „Schwäne“ klare Konturen an.

Welche externe Neuzugänge wird es geben?

„Ich musste Kevin Ritter lange weichklopfen, er ist mein Königstransfer“, freut sich Henning Schomann über die Zusage des 25-Jährigen vom Ligarivalen TSG Hatten-Sandkrug. Der HSG-Trainer beschreibt den Mittelangreifer als pfeilschnell und attestiert ihm im Rückraum eine gute Durchschlagskraft sowie ein gutes Auge für den Kreis. „So einen mit siebenjähriger Oberligaerfahrung kriegt man nicht so um die Ecke“, betont Schomann. Ritter ist 1,88 Meter lang und wohnt in Oldenburg, „weshalb ich mir lange Gedanken darüber gemacht habe, ob meine berufliche Laufbahn mit diesem Schritt vereinbar ist“, erklärt dieser sein Zögern. Letztendlich meint Ritter, dass Henning Schomann genau der richtige Trainer ist, der ihn weiterentwickeln kann. „Am meisten freue ich mich jedoch darauf, in einer vollbesetzten Halle in Schwanewede vor heimischem Publikum zu spielen.“ Diese Stimmung hatte er ja auch in seiner Zeit bei der TSG Hatten-Sandkrug und beim VfL Edewecht hautnah miterlebt.

Dem Linkshänder Timon Winter vom HC Bremen lagen die Anfragen von drei Oberligaclubs vor. „Das Gesamtpaket hat für mich in Schwanewede am besten gepasst, auch der kurze Fahrtweg war ein großer Pluspunkt“, erklärte der Rechtsaußen. Er hatte die HSG Schwanewede/Neuenkirchen vor zwei Jahren in der B-Jugend verlassen, um zwei Jahre beim HC Bremen in der Jugendbundesliga zu spielen. „Jetzt bekomme ich ihn mit einer höheren Qualität wieder zurück“, freut sich Schomann. Da Winter zusammen mit Niklas Bachmann auf Rechtsaußen das neue Tandem bilden soll, wechselt Tim Paltinat von dort in den rechten Rückraum.

Wer rückt aus dem eigenen Club auf?

Der A-Jugendtorwart Dominik Koppenstein war von zwei Oberligisten umworben gewesen. Er entschied sich pro HSG Schwanewede/Neuenkirchen und will sich dort mit Jan Tholen und Jannis Nowitzki in einem Torwarttrio beweisen. „Ich spiele seit fünf Jahren in Schwanewede und habe hier ein gewisses Vertrauen bekommen. Seit zwei Jahren trainiere ich mit der ersten Männermannschaft, deshalb kam ein Wechsel für mich nicht wirklich infrage“, verrät Koppenstein.

Lars Winkel wird aus der zweiten Mannschaft fest in den Oberligakader hochgezogen, er hatte sich in der laufenden Saison im Oberligateam schon einige Male bewiesen und in dem auch ein paar Tore geworfen. „Lars hat eine tolle Entwicklung gemacht“, lobte Schomann den jungen Kreisläufer. Jonas Keller aus der A-Jugend ist für den HSG-Trainer zu guter Letzt ein Rückraumtalent und Perspektivspieler. „Er wird seinen Weg gehen“, ist Schomann überzeugt.

Wer wird die Mannschaft verlassen?

Die sechs Abgänge haben es durchaus in sich. Neben den bereits bekanntgegebenen von Torben Lemke und Rune Becker hören laut Schomann auch Karlo Oroz, Marc Blum, Christian Schwarze und Malte Hamsch auf, ohne anderweitig weiterzuspielen. „Ich muss meinem Körper nach den vielen Jahren im vollen Training Entlastung geben. Zusätzlich haben mir Corona und viele kleinere Verletzungen den Spaß am Handball genommen“, erklärt der Linksaußen Karlo Oroz. Er möchte schauen, „wie es in der Handballrente so ist. Sollte es so sein, dass ich ohne Ball nicht funktionieren kann, werde ich mich wieder an Henning wenden“, stellt er in Aussicht. Marc Blum macht eine zeitintensive Pilotenausbildung und pausiert ohnehin schon seit November 2021. Eine Anfrage dieser Zeitung nach seiner sportlichen Zukunft blieb unbeantwortet, Malte Hamsch und Christian Schwarze waren mit verschiedensten Blessuren schon früh- und langzeitig ausgefallen.

Welche Spieler bleiben?

„Es ist beinahe unmöglich, die Qualität von Karlo, Marc und Torben zu ersetzen“, sagt der HSG-Trainer, „das müssen wir spielerisch ausgleichen.“ Mit „wir“ meint Henning Schomann den Trainerstab, die Neuzugänge und die übriggebliebenen Spieler des aktuellen Kaders: Jan Tholen, Jannis Nowitzki, Torben Pilger, Marcel Behlmer, Marco Wilhelms, Niklas Mechau, Cedric Scharnke, Tim Paltinat, Niklas Bachmann und John Westermeier. Als elfter Spieler geht Jorrit Latacz in den Stand-by-Modus über, da er ein berufsbegleitendes BWL-Studium aufnehmen wird. „Falls es zeitlich bei mir passt und die Mannschaft mich braucht, werde ich sie unterstützen“, kündigt er an.

Soll es weitere Neuzugänge geben?

„Meine Planung für die neue Saison ist noch nicht abgeschlossen“, lässt Henning Schomann durchblicken. „Auf Linksaußen möchte ich zusätzliche Qualität holen und im Rückraum noch mehr Wurfgewalt haben“, wünscht er sich noch auf zwei Positionen Verstärkungen.

Für welche Ligen gelten die Zusagen?

Die Kadergespräche der Saison 2022/23 wurden auf Basis des Oberligaverbleibs geführt. „Jetzt müssen wir unsere Hausaufgaben machen“, fordert der HSG-Trainer drei Spieltage vor dem Saisonende.

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