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Handball-Verbandsliga Nordsee Weg über den Kreis wird zur Sackgasse

Sie blieben im fünften Spiel in Folge ungeschlagen, dennoch hatte sich die HSG Schwanewede/Neuenkirchen beim ATSV Habenhausen II mehr ausgerechnet. So mussten sie mit einem 27:27 zufrieden sein.
11.02.2024, 19:12 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Es gibt schöneres, als den Teamabend mit einem Punktverlust einzuläuten. Lange beschäftigten sich die Verbandsliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen im italienischen Restaurant im Bremer Viertel mit dem 27:27 (17:11) gegen den ATSV Habenhausen II jedoch nicht. Natürlich hatten sie beim Tabellenvorletzten entgegen ihrer Kalkulation einen Zähler liegengelassen. Anderseits bleiben sie auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen, womit ihr Trend mit 9:1 Punkten in Folge intakt ist. Damit bleiben sie im Kampf um die Qualifikationsplätze zur Oberliga weiter im Rennen.

Obwohl die Partie im Verlauf des Teamabends keine Rolle mehr spielte, wird der HSG-Trainer Thorben Kruse mindestens einen Aspekt im nächsten Training wieder aufs Trapez hieven. „Unser Überzahlspiel wird definitiv ein Thema sein“, kündigte er an. „Wir haben in Habenhausen jedes verloren. Und das Problem haben wir schon länger“, meinte der B-Lizenzinhaber.

Zunächst verlief der Start der HSG Schwanewede/Neuenkirchen ins Match nicht so, wie gewünscht. Ihr Vorhaben, die Abwehr der Oberliga-Reserve mit starken Eins-gegen-eins-Spielern zu sezieren, klappte nur bedingt. „Wir kommen schwer rein und finden nicht die Lösungen, die wir uns vorgenommen haben“, analysierte Thorben Kruse den 3:4-Auftaktrückstand nach sieben Minuten. Das Manko wog zum Glück nicht so schwer, da die Abwehr viele Ballgewinne generierte, die insbesondere Marcel Behlmer auf Rechtsaußen in Treffer ummünzte. Ihm bescheinigte Thorben Kruse „eine starke erste Welle“. Ende der ersten Hälfte schaltete sich auch noch die zwischenzeitlich eingewechselte Generation Wurfgewalt in Person von Niklas Mechau und Moritz Voskamp mit in den Torreigen ein. „Die beiden haben die Habenhauser Abwehr richtig auseinandergenommen“, lobte Kruse.

Ergo gab es bei den Gästen für die ersten 30 Spielminuten im Großen und Ganzen auch den Daumen rauf. Denn ihre Sechs-Tore-Führung wirkte nicht nur komfortabel, ihre Offensive war mit sieben verschiedenen Torschützen auch in der Breite durchaus gut aufgestellt. Da konnte der Habenhauser Anhang am Spielfeldrand so viel auf die Trommeln hauen, wie er wollte.

Dass die Luft für die HSG Schwanewede/Neuenkirchen im zweiten Spielabschnitt dennoch dünn und dünner wurde, lag daran, dass ihr Angriff den Weg wider der taktischen Absprache zu oft über den Kreis zum Tor versuchte. „Zehn Mal haben wir dorthin gespielt, nie hat es geklappt. Wir haben uns das Spiel damit kaputt gemacht, weil wir dadurch auch noch den Ball verloren“, bemängelte Thorben Kruse.

War es anfangs nur ein schleichender Prozess, so nahm er nach der Roten Karte des ATSV-Torjägers Roberto Cagliani rapide an Fahrt auf. Der frühere Schwaneweder Spieler hatte den HSG-Torwart Dominik Koppenstein bei einem Siebenmeter voll im Gesicht getroffen, weshalb er frühzeitig zum Duschen geschickt wurde (40.). Groß beeindruckt waren die Südbremer davon nicht: Sie saßen den „Schwänen“ schon sieben Minuten später mit 22:23 im Genick.

Und da die Gäste weder einen 26:23-Vorsprung verteidigen, noch beim 26:25 einen Vorteil aus einer Habenhauser Zeitstrafe ziehen konnten, setzte der starke, aushelfende Habenhauser Oberligaspieler Fynn Schluroff mit seinem siebten Treffer zum 27:27 den Schlusspunkt. Es war erst der dritte ATSV-Ausgleich im gesamten Match, in dem die letzten vier ATSV-Treffer allesamt auf das Konto des linken Rückraumspielers Schluroff gegangen waren. „Das Unentschieden ist verdient“, räumte der HSG-Trainer Thorben Kruse enttäuscht ein.

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