Vegesack. Ein Mentorenprogramm für Schüler haben Studierende der Jacobs University konzipiert und auf den Weg gebracht. Dabei richten sie sich allerdings nicht nur an Gymnasiasten, sondern ausdrücklich auch an Oberschüler. Das Ziel ist bereits im Gruppennamen "Women in STEM" klar benannt: Frauen in Wissenschaft, Technik, Maschinenbau und Mathematik. Diese Disziplinen möchten die jungen Frauen Schülerinnen und Schülern der Gerhard-Rohlfs-Oberschule und des Gymnasiums Vegesack über ihre Mentoren-Programme näher bringen. Allerdings schwebt den jungen Akademikerinnen mehr vor als eine reine Studienberatung vor. Vielmehr gehen sie ganzheitlicher auf die Schüler zu: Denn neben Campustagen sollen auch Ausflüge Teil des Projektes sein. Die Jury des Ideenwettbewerbes der Jacobs University und des Vegesack Marketings hat das Konzept überzeugt. Sie sprach den mit 2500 Euro Hauptpreis dieser Idee zu.
Für beide Schulformen haben die Studierenden spezielle Konzepte mit unterschiedlichen Elementen erarbeitet. Für die Gymnasiasten beispielsweise möchten die Studierenden Praktika in verschiedenen Bereichen der Uni anbieten. "Wir können uns das im Ocean Lab, im Bereich Robotics, aber auch in Chemie oder Physik vorstellen", erläutert Gruppensprecherin Clara Buller die Idee. Jeweils für ein bis zwei Wochen könnten die Schüler an der Uni in die Labore hineinschnuppern. Die Studierenden würden bei den Praktika und darüber hinaus die Mentoren-Rolle einnehmen. Über eine spezielle Auswahl werden Uni-Mentoren und Schüler zusammengebracht. Angelegt ist das Projekt vorerst für 16 Teilnehmer. Bei den vorgesehenen Ausflügen zu Airbus oder die Bremer Kläranlage können auch 20 Teilnehmer mitgenommen werden.
Workshops für die Oberschule
Die Ideen für die Oberschüler sind etwas anders angelegt. Hier könnten an der Schule Arbeitsgemeinschaften entstehen, die von den Studierenden begleitet werden. "Wir könnten uns das in den Bereichen autonomes Fahren oder im Ocean Lab vorstellen", sagt Clara Buller. Teil des Mentorenprogrammes könnte zudem Präsentationstraining in gewissen Schulfächern sein. Monatliche Workshops sollen das Programm abrunden. "Hier möchten wir die Schüler dadurch neugierig machen, dass wir ihnen beispielsweise erläutern, was Mathe mit dem Klimawandel zu tun hat", sagt Buller. Aber auch Biochemie und DNA-Analyse oder Quantenmechanik wären denkbare Themenfelder. Mindestens 15 Schüler, besser noch 20, sollten zum Start dabei sein, meinen die Studierenden.
Darüber hinaus soll ein Campustag ins Leben gerufen werden. Der Campus soll so zu einem Ort des Austausches zwischen Schülern und Studenten entwickelt werden. Die erste Veranstaltung ist für das Frühjahr 2022 geplant. Werbeplakate für das Mentorenprogramm sind bereits in den Schulen ausgehängt worden. Die erste Resonanz sei positiv gewesen.