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Studierende für Vegesack Nachhaltigkeitspreis für Aufklärungsprojekt

Mit Menstruationstassen und Workshops möchte eine Gruppe Studierender den Umgang mit dem weiblichen Zyklus normalisieren. Sie haben zudem internationalen Kontakt zu ähnlichen Projekten geknüpft.
03.01.2022, 14:55 Uhr
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Nachhaltigkeitspreis für Aufklärungsprojekt
Von Björn Josten

Abläufe rund um den weiblichen Zyklus sind oftmals noch immer ein Tabuthema, zumal in gewissen migrantischen Kreisen. Studierende der Jacobs University haben es sich zum Ziel gesetzt, Mädchen und jungen Frauen bei diesem Thema mit Aufklärung und Hilfsmitteln zur Seite zu stehen. Sie sind Teil des sogenannten Community Impact Projects, bei dem die Studierenden sich zum Wohle Vegesacks einbringen. Mit ihrem Projekt haben sie beim Ideenwettbewerb der Uni und des Vegesack Marketings den Nachhaltigkeitspreis der Sparkasse in Höhe von 1000 Euro gewonnen.

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Inhalt des Projektes ist es, wiederverwendbare Menstruationstassen aus Silikon herzustellen. Das soll mit einem 3D-Drucker in drei unterschiedlichen Größen geschehen. Ihre Produkte seien bequemer, sicherer, gesünder, umweltfreundlicher als herkömmliche Modelle und dazu bezahlbar. Den jungen Frauen geht es aber nicht nur um die Hygieneprodukte, sondern auch um eine Kampagne. "Wir haben bereits Erklärvideos in vier Sprachen erstellt", erläutert Gruppensprecherin Luna Ponelies. Darüber hinaus stellen sich die Protagonisten auch Männerseminare vor, um die Kommunikation zu erleichtern. "Dafür haben wir bereits Workshop-Sets entwickelt", sagt Ponelies. Workshops soll es freilich auch für die Frauen selbst geben. Bei diesen könnten die selbstgedruckten Menstruationstassen zunächst verteilt werden, ehe sie später verkauft werden könnten.

Parallel dazu haben die Studierenden bereits Hygieneartikel gesammelt und an Menschen weitergegeben, die sie brauchen. "Die Resonanz auf unsere Aktivitäten ist positiv", sagt Ponelies. Die Gruppe hätte zudem auch Kontakte zu ähnlichen Projekten in Indien und Amsterdam aufgebaut.

Zur Sache

Vegesack und die Jacobs University:

Das ist eine spezielle Verbindung. Auf der einen Seite befindet sich die Privatuni in Grohn, ist einer der größten Arbeitgeber und zieht viele internationale Studierende in den Stadtteil. Auf der anderen Seite wird die Uni auch als eine eigene Welt ohne wirkliche Verbindung zu Vegesack wahrgenommen. Das soll sich nun ändern, und zwar nachhaltig. Ein Instrument ist das Programm "Community Impact Project". Studierende entwickeln dabei in fächerübergreifend zusammengesetzten Gruppen Projekte zum Wohle Vegesacks und werden zu "Local Change Makers" (sorgen also lokal für einen Wandel). Vier Projekte sind jüngst bei einem Ideenwettbewerb in Zusammenarbeit mit dem Vegesack Marketing prämiert worden.

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