Abläufe rund um den weiblichen Zyklus sind oftmals noch immer ein Tabuthema, zumal in gewissen migrantischen Kreisen. Studierende der Jacobs University haben es sich zum Ziel gesetzt, Mädchen und jungen Frauen bei diesem Thema mit Aufklärung und Hilfsmitteln zur Seite zu stehen. Sie sind Teil des sogenannten Community Impact Projects, bei dem die Studierenden sich zum Wohle Vegesacks einbringen. Mit ihrem Projekt haben sie beim Ideenwettbewerb der Uni und des Vegesack Marketings den Nachhaltigkeitspreis der Sparkasse in Höhe von 1000 Euro gewonnen.
Inhalt des Projektes ist es, wiederverwendbare Menstruationstassen aus Silikon herzustellen. Das soll mit einem 3D-Drucker in drei unterschiedlichen Größen geschehen. Ihre Produkte seien bequemer, sicherer, gesünder, umweltfreundlicher als herkömmliche Modelle und dazu bezahlbar. Den jungen Frauen geht es aber nicht nur um die Hygieneprodukte, sondern auch um eine Kampagne. "Wir haben bereits Erklärvideos in vier Sprachen erstellt", erläutert Gruppensprecherin Luna Ponelies. Darüber hinaus stellen sich die Protagonisten auch Männerseminare vor, um die Kommunikation zu erleichtern. "Dafür haben wir bereits Workshop-Sets entwickelt", sagt Ponelies. Workshops soll es freilich auch für die Frauen selbst geben. Bei diesen könnten die selbstgedruckten Menstruationstassen zunächst verteilt werden, ehe sie später verkauft werden könnten.
Parallel dazu haben die Studierenden bereits Hygieneartikel gesammelt und an Menschen weitergegeben, die sie brauchen. "Die Resonanz auf unsere Aktivitäten ist positiv", sagt Ponelies. Die Gruppe hätte zudem auch Kontakte zu ähnlichen Projekten in Indien und Amsterdam aufgebaut.