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Aktion für sauberes Vegesack "Clean up your City" schwärmt wieder mit Sammelzangen aus

Pizzakartons, Zigarettenkippen, Getränkedosen - in die Gegend geworfen wird so manches, was da nicht hingehört. Die Initiative "Clean up your City" sammelt dagegen an und will nebenbei das Bewusstsein schärfen.
17.10.2022, 06:01 Uhr
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Von Ulrike Schumacher

Was für Hungrige eine schnelle und bequeme Lösung sein mag, nämlich Speisen zum Mitnehmen, auf Neudeutsch "take away", kann für die Umwelt eine Pest sein. Vor allem dann, wenn die geleerten Papp- und Kunststoffboxen nach dem Verzehr von Pizza, Pommes oder Hamburger den ebenfalls bequemen Weg nehmen: indem man sie an Ort und Stelle einfach liegen lässt.

"Take away" dürfte für die Männer und Frauen von der Bremer "Clean up your City"-Initiative ein Reizbegriff sein. Rund ums Einkaufszentrum "Kontor zum Alten Speicher" zum Beispiel sei deswegen nicht selten "das ganze Gelände versaut", berichtet Katja Butgereit, die zusammen mit Maren Nitz "Clean up your City"-Stadtteilpatin für den Bremer Norden ist. "Ganz schlimm war es in Zeiten des Lockdowns, als es nur Take away gab." Das Thema Müll habe in den vergangenen Jahren immer mehr Raum eingenommen, berichtet Katja Butgereit. Auch verursacht durch das angestiegene Angebot an Speisen zum Mitnehmen. Regelmäßig schwärmen die "Clean up your City"-Leute deswegen aus, um das einzusammeln, was andere achtlos in die Gegend geworfen haben. Eigentlich sei es "ein Kampf gegen Windmühlen", fügt die Grohnerin hinzu. "Aber aufgeben ist keine Option."

Deshalb plant die Nordbremer Gruppe für den Reformationstag, Montag, 31. Oktober, ihre nächste Aktion: das Halloween-Sammel-Event. "Wir werden als Müll-Monster verkleidet unterwegs sein", kündigt die Stadtteilpatin an. Start ist um 12 Uhr am Ausgang des Vegesacker Bahnhofs. Ausgerüstet mit Sammelzangen, Mülltüten und Bollerwagen wird die Gruppe auf dem Bahnhofsplatz und rund um den Hafen zum Müllsammeln ausschwärmen. Rund 20 Teilnehmer seien bei den vergangenen Aktionen dabei gewesen. Der Jüngste sei sieben Jahre, der älteste Teilnehmer 78 Jahre alt gewesen. Wer mitmachen möchte, sei willkommen.

Dass sie mit ihrem Outfit auffallen werden, ist Absicht. "Wir wollen nicht nur sammeln, sondern auch für Aufmerksamkeit sorgen und mit Menschen ins Gespräch kommen, sie über Grundwasserverschmutzung informieren und über die Gifte, die zum Beispiel von weggeworfenen Zigarettenkippen ausgehen." Als Anreiz, über das eigene Handeln nachzudenken, werden die Müllsammler am Aktionstag auch Aschenbecherdöschen für die Tasche verteilen.

In die Tüte kommt ihnen alles, was in der Natur nichts zu suchen hat. Neben Verpackungsmüll, Papier- und Kunststofffetzen sind es gelegentlich auch "eklige Dinge" wie volle Windeln oder Spritzen. Für die gebe es aus Sicherheitsgründen einen gesonderten Behälter, sagt Katja Butgereit. Zu den eher kuriosen Funden zählen "Klobrillen und komplette Klos, Teppiche und Einkaufswagen". Auch Führerscheine, Geldbörsen und eine Schmuckschatulle gehörten schon zu den Funden.

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