Für den JFV Bremen erwies sich Werder Bremen im Viertelfinale des Bremen-Pokals der A-Junioren als mindestens eine Nummer zu groß. Der Nordbremer Fußball-Verbandsligist unterlag dem Bundesligisten um seinen Trainer Cedric Makiadi mit 1:10 (0:3). Im Vorjahr hatte der JFV Bremen an gleicher Spielstätte, aber eine Runde weiter, gegen Werder eine 0:7-Niederlage kassiert. Ebenso erwartet wie das Aus für den JFV Bremen, war der Halbfinaleinzug des Lokalrivalen Blumenthaler SV. Der Regionalligist behauptete sich beim Verbandsligisten JFV Bremerhaven mühelos mit 4:1 (2:0) und ist noch einen Schritt vom wahrscheinlichen Traumfinale gegen Werder Bremen entfernt.
JFV Bremen – SV Werder Bremen 1:10 (0:3): "Wir wollen Werder nicht ins Spiel kommen lassen und hoch anlaufen", so erklärte JFV-Trainer Mario Vukoja kurz vor dem Anpfiff die von ihm ausgegebene Marschroute. Mutig, hoch motiviert und mit ganz viel Laufbereitschaft ging dieser Plan bis zur 17. Minute voll auf. Die Nordbremer generierten erstaunlich viele Ballgewinne in der Werder-Hälfte, sodass Werder-Coach Cedric Makiadi sich erheben und eingreifen musste. Das Manko der Platzherren: Sie konnten aus Werders Startproblemen keinen Profit ziehen, weil sie in der Nähe des Werder-Strafraums nervös und hektisch wurden und falsche Entscheidungen trafen. Mit zunehmender Spieldauer stabilisierte Werder sein Passspiel und setzte die JFV-Abwehr mit guten Verlagerungen und gefährlichen Vorstößen über die rechte Seite (Lennart Baum und Julius Maiwaldt) unter Druck. Und so überraschte der Führungstreffer von Yuval Ranon in besagter 17. Minute auch nicht. Nach einer Kopfballabwehr schloss Ranon aus 18 Metern flach und platziert ab.
Für das 2:0 sorgte ein alter Bekannter. Princewill Mbock, im Sommer 2022 vom JFV Bremen zu Werder gewechselt, stand nach einer Ecke mit folgender Kopfballverlängerung am zweiten Pfosten blank und vollstreckte. Mit dem von Nathanael Adu verursachten und Lennart Baum verwandelten Handelfmeter zum 3:0 (37.) erlosch die letzte Hoffnung des JFV Bremen, dessen Spieler Werders Ballzirkulation nicht mehr unterbinden konnten. Und so gelang es dem ab der 49. Minute in Unterzahl spielenden JFV Bremen (Ampelkarte für Joel Mpova) am Ende auch nicht, ein zweistelliges Ergebnis zu verhindern. "Meine Jungs haben aufgegeben", stellte Mario Vukoja die Gegentrefferflut nach der Halbzeit betreffend fest. Für einen kleinen Lichtblick sorgte Elly Senayah, dem das zwischenzeitliche 1:8 (85.) gelang.
JFV Bremerhaven – Blumenthaler SV 1:4 (0:2): "Man hat den Klassenunterschied von der ersten bis zur letzten Minute deutlich gesehen", stellte Peter Moussalli fest. Der BSV-Trainer freute sich darüber, dass die Gastgeber die Herausforderung gegen den Regionalligisten auf dem großen Hauptplatz angenommen hatten, was den Nordbremern in die Karten spielte. Die nach einer längeren Durststrecke, die sich mit dem Ausfall von Leistungsträgern erklären lässt, immer besser in Fahrt kommenden Blumenthaler waren aber nicht nur dominant, sondern erzielten auch noch Traumtore. Beispielhaft sei das 1:0 (13.) von Hugo Weber genannt, der den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend mit der Brust annahm und dann per Fallrückzieher in den Winkel traf. Beim 2:0 (45. +1) zelebrierte der BSV von hinten links über Jasper Look heraus One-Touch-Fußball, den Elias Demir schließlich veredelte. Dennis Brendow und Tristan Schaper stellten in der Viertelstunde nach der Halbzeit auf 4:0, der Ehrentreffer resultierte aus einem von Kiano Casanova verwandelten Foulelfmeter, den Peter Moussalli als "Witz" bezeichnete. "Wir haben vier, fünf weitere dickste Chancen ausgelassen", unterstrich der BSV-Coach die Überlegenheit des BSV.
Nicht mitwirken konnte in Bremerhaven übrigens Torjäger Berkay Yilmaz, der einen erst beim elektronischen Ausfüllen des Spielberichts festgestellten Sperrvermerk wegen seiner fünften Gelben Karte hatte. Darüber wunderten sich die Blumenthaler angesichts der erst wenigen Einsätze von Yilmaz und wollen die Richtigkeit überprüfen.
Im Halbfinale trifft der BSV auf den SC Borgfeld, bei dem am Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr auf Kunstrasen gespielt wird. "Wir wollen ins Finale und am Burgwall gegen Werder spielen", wiederholt Moussalli die von Anfang an ausgegebene Zielsetzung. Er warnt aber davor, das Semifinale beim Verbandsliga-Tabellenführer auf die leichte Schulter zu nehmen: "In Borgfeld kann man auch stolpern."