Die Eltern sind zurecht wütend auf Kita Bremen und Immobilien Bremen. Dass ihre Kinder seit März nicht mehr im Familienzentrum an der Beckedorfer Straße betreut werden, sondern in Ausweichräumlichkeiten, ist das eine. Das andere ist die Informationspolitik der öffentlichen Hand.
Es mag für jede einzelne Verzögerung eine plausibel klingende Begründung geben. In der Summe müssen sich die Eltern jedoch vorkommen wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen. Es muss für sie mehr als befremdlich klingen, wenn sie die Information erreicht, an ihrer Kita könne nicht gearbeitet werden, weil es andernorts dringliche Notfälle gebe.
Gerade für berufstätige Eltern stellt eine für mehrere Monate geschlossene Kita ebenso einen Notfall dar – und zwar keinen akuten, sondern einen fortgesetzten. Natürlich sind manche Spezialisten rar, haben Firmen volle Auftragsbücher und manche Ereignisse sind dringlicher als die Sanierung der Kita an der Beckedorfer Straße. Bei einer Bauzeit von mehr als einem halben Jahr – ein Ende der Wartezeit ist zudem nicht absehbar – stellt sich dennoch die Frage der Prioritätensetzung bei Kita Bremen und Immobilien Bremen. Wenn es schon keine schnelle Lösung des baulichen Problems mehr geben kann, dann können die Eltern wenigstens eine belastbare Aussage zur voraussichtlichen Restbauzeit und der Betreuungssituation währenddessen erwarten.