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Kommentar zur Maritimen Meile Echte Partner gesucht

Eine Arbeitsgemeinschaft versucht seit Jahren, die Maritime Meile in Vegesack voranzubringen. Doch das kann nur gelingen, wenn die Partner auch kooperieren, meint Christian Weth.
30.07.2021, 18:00 Uhr
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Echte Partner gesucht
Von Christian Weth

Auch so kann's gehen: Da werden Marketing- und Tourismus-Studenten beauftragt, die Maritime Meile zu untersuchen – und die Studie wird gleichzeitig zu einer Analyse derer, die das Vegesacker Weserufer seit Jahren voranbringen wollen. Mit einem Resultat, das schlechter kaum ausfallen kann: Eine Gemeinschaft aus Akteuren, die nicht kooperieren, ist keine Gemeinschaft. Jedenfalls keine, die erreichen könnte, was sie sich eigentlich vorgenommen hat.

Die Befragung der Vereins- und Behördenvertreter belegt, was Außenstehende immer wieder beobachten konnten: Mit dem Miteinander der Meilen-Macher ist es nicht weit her. Statt regelmäßig zusammen aufzutreten, um etwas Neues für das Weserufer zu präsentieren, waren und sind die meisten Projekte bisher nur Projekte von einzelnen aus der Arbeitsgruppe. So versuchte der Kutter- und Museumshavenverein allein, einen Helgenkran an den Hafen zu bekommen – und bemühen sich einige Mitglieder des MTV Nautilus separat um eine maritime Stiftung. Und darum, das frühere Vereinshaus der Ruderer zu einem Haus für Besucher zu machen.

Dabei gibt es im Grunde immer mehr Gründe für eine Zusammenarbeit: Die Zahl der Angebote am Vegesacker Weserufer steigt nicht etwa, sondern sinkt – genauso wie die Aussicht, die Lücke, die sich bald auftut, schnell schließen zu können. Ende nächsten Monats legt das Schulschiff endgültig vom Meilen-Gelände ab, um im Neuen Hafen in Bremerhaven dauerhaft anzulegen. Über einen Ersatz für den Großsegler wird zwar nachgedacht, nur wird es den, wenn überhaupt, nicht so zügig geben, wie manche hoffen. Und andere Projekte, wie der Helgenkran, sind entweder gescheitert oder, wie der Umbau des ehemaligen Ruderhauses, nach wie vor fraglich.

So gesehen kommt der Befund der Studenten gerade richtig. Genauso wie der  Vorschlag, auf ein größeres Gremium zu setzen, das sich um die Meile kümmert. Eines, das ein Versäumnis wettmacht und auch die Wirte am Weserufer berücksichtigt – und in dem vielleicht andere Leute sitzen als bisher. Solche, die nicht nur ihre Interessen sehen, sondern die aller Beteiligten. Und damit tatsächlich die Meile voranbringen. Endlich.

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