Noch bis mindestens Ende November ist die Postfiliale an der Gerhard-Rohlfs-Straße krankheitsbedingt geschlossen. Auch wenn die Dependance im Dezember wieder öffnen sollte, tut sie dies nicht auf Dauer. Die Postbank hat angekündigt, den Standort im zweiten Halbjahr 2022 gänzlich zu schließen. Mit Blick auf das veränderte Nutzungsverhalten der Menschen ist diese Entscheidung auf der einen Seite nachvollziehbar. Schließlich setzen immer mehr Kunden auf Überweisungen per App oder bargeldlose Zahlungen.
Doch auf der anderen Seite hat die Postbank, genauso wie andere Kreditinstitute auch, schon in der Vergangenheit etliche Filialen geschlossen. Das hat zur Folge, dass sich vor den verbliebenen Standorten teilweise lange Schlangen bilden. Das ist ein Indiz dafür, dass die Nachfrage nach persönlicher Beratung doch größer ist, als die Kreditinstitute behaupten.
Auch wenn die Postbank die Vegesacker Fußgängerzone verlässt, sollen Kunden dort auch weiterhin etwa Pakete versenden oder abholen können. Dafür sucht das Unternehmen nun einen Partner, der das Angebot in der Nähe des jetzigen Standortes übernimmt. Doch der muss erst einmal gefunden werden. Selbst wenn die Post mit ihrer Suche erfolgreich sein sollte, ist damit noch nicht geklärt, was mit der Immobilie passiert. Schließlich ist keineswegs gesagt, dass der Partner sich dafür entscheidet, die Räumlichkeiten der Postbank zu übernehmen. Sollte er das nicht tun, würde ein weiteres Ladenlokal in exponierter Lage leer stehen. Insofern wirkt sich der Rückzug der Postbank gleich in mehrfacher Hinsicht negativ auf Vegesack aus.
