Vegesack. Der 16. Spieltag in der Fußball-Bremen-Liga ist der erste der Rückrunde. Bei den beiden nordbremischen Klubs SG Aumund-Vegesack und Blumenthaler SV weckt er gute Erinnerungen. Der Saisonauftakt am 3. und 4. August bescherte ihnen nämlich jeweils drei Punkte. Und die Gegner von damals sollen möglichst auch an diesem Wochenende als optimale Lieferanten fungieren. Die SAV empfängt am Sonnabend um 14.30 Uhr im Vegesacker Stadion Schlusslicht SV Werder Bremen III, die Burgwallelf muss am Sonntag um 15 Uhr am Osterdeich beim BSC Hastedt antreten.
SG Aumund-Vegesack – SV Werder Bremen III: „Das war ein schweres Spiel“, blickt SAV-Trainer Björn Krämer auf den Saisonbeginn zurück. Beim SV Werder Bremen III konnten sich die Nordbremer durch einen Treffer von Alexander Schlobohm knapp mit 1:0 behaupten. Seitdem ist die Leistungskurve der Grün-Weißen vom Osterdeich sowie aus Vegesack nicht gerade zufriedenstellend verlaufen. Das gilt vor allem für Werders Dritte, die erst ein Spiel gewonnen hat und mit fünf Punkten den letzten Tabellenrang ziert. Bäume hat in der Hinrunde freilich auch die SG Aumund-Vegesack nicht ausgerissen. Mit 17 Punkten und Platz zehn in der Tabelle ist die Mannschaft hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Daraus folgt: Beide Teams stehen an diesem Sonnabend unter Zugzwang. Björn Krämer beschreibt die Ausgangslage so: „Wir wollen unbedingt drei Punkte gewinnen.“
Eine Erwartungshaltung, die sein Trainerkollege Andreas Ernst sicherlich auch für sich unterschreiben kann. Schließlich ist das rettende Ufer schon fünf Punkte entfernt. Bei einer weiteren Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg von Aufsteiger FC Union 60 beim Vorletzten Habenhauser FV wären es bereits acht. Doch obwohl die Gäste in den letzten sechs Meisterschaftsspielen keinen einzigen Zähler verbuchen konnten, warnt Björn Krämer seine Mannschaft eindringlich davor, sie zu unterschätzen. „Werder wird sich mit aller Macht gegen den Abstieg stemmen und sicherlich noch Boden gutmachen“, glaubt der SAV-Coach.
Eine Aufholjagd soll nach seinen Vorstellungen natürlich nicht in Vegesack beginnen. Die Voraussetzungen für den erwarteten Heimsieg seiner Elf beschreibt Krämer als günstig. Der Spielausfall am vergangenen Wochenende bei SFL Bremerhaven sei nicht ungelegen gekommen, hätten doch einige Spieler ihre Blessuren auskurieren können. So seien Ferdi Uslu und Albin Asipi ebenso wie Torwart Markus Böttcher wieder voll einsatzfähig. Und auch Goalgetter Alexander Schlobohm, der bislang zehn Mal getroffen hat, kann zumindest auf der Bank Platz nehmen. Die personellen Vorzeichen, um den Kontakt zur oberen Tabellenhälfte nicht abreißen zu lassen, bezeichnet Krämer denn auch als gut.
BSC Hastedt – Blumenthaler SV: Eine zwiespältige Gefühlslage verbindet der Coach des Blumenthaler SV, Denis Spitzer, mit dem Saisonauftakt. Gegen den BSC Hastedt hatten Jan-Luca Warm und Vinzenz van Koll die Burgwallelf 2:0 in Front gebracht, doch Max Buschermöhle verhalf den Gästen mit seinen beiden Toren zum vermeintlichen Punktgewinn. Vermeintlich deshalb, weil er den Hastedtern am grünen Tisch aberkannt und in eine 0:5-Niederlage umgewandelt wurde. Sie hatten am 3. August einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt. Natürlich sinnen sie an diesem Sonntag auf Revanche, muss sich der Tabellendritte aus Blumenthal auf einen „unbequemen Gegner“ einstellen, wie Denis Spitzer es formuliert.
Einen Vorgeschmack, wie die Gastgeber versuchen könnten, ihnen den Schneid abzukaufen, bekamen die Nordbremer vor einer Woche beim 1:1-Unentschieden beim SC Borgfeld. Auch der Sport-Club von der Wümme zieht sein Spiel ähnlich wie die Hastedter aus einer engmaschigen Abwehr auf. Und schon zum Saisonauftakt erfuhren die Blumenthaler, wie effektiv der Ball-Sport-Club von Abwehr auf Offensive umschalten kann. Gerät dieses Scharnier freilich ins Stocken, bekommt der Gegner Oberwasser. Allerdings nur selten auf dem Kunstrasen am Osterdeich oder im Rollsportstadion am Jürgensdeich. Dort müssen sich die Kontrahenten – und damit auch der Blumenthaler SV – auf angriffslustige Hastedter einstellen.
Überhaupt haben für die Mannschaft von Denis Spitzer die sogenannten Wochen der Wahrheit begonnen. Nach den Spielen in Borgfeld und Hastedt hat sie zum dritten Mal in Folge auswärts beim Bremer SV anzutreten, bevor sie sich im Heimspiel am 7. Dezember gegen den TuS Schwachhausen in die Winterpause verabschiedet. „Wenn wir aus den letzten drei Begegnungen in diesem Jahr sechs Punkte mitnehmen, bleibt der dritte Tabellenplatz in Reichweite“, rechnet Spitzer vor. Und er fügt an: „Dann hätten wir unser Soll in diesem Jahr erfüllt.“
Für das Spiel in Hastedt steht dem Blumenthaler Coach das Personal der vergangenen Wochen zur Verfügung. Wieder fit ist zudem Mittelfeldakteur Jannik Stein, während hinter dem Einsatz von Tim Pendzich in der Offensive erneut ein Fragezeichen steht.