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Ein Helgenkran für Vegesack Kran-Umzug mit Hindernissen

Der Museumshaven- und Kutterverein will einen früheren Werftkran zum Hingucker für die Maritime Meile machen. Doch das Projekt geht nicht so schnell voran wie gedacht.
28.10.2018, 18:59 Uhr
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Kran-Umzug mit Hindernissen
Von Christian Weth

Vegesack. Im Grunde könnte alles ganz einfach sein: Der Beirat ist dafür, auch der Senat lobt das Projekt, nur voran geht es mit ihm nicht. Jedenfalls nicht so schnell, wie Rolf Noll es sich wünschen würde. Dabei spricht der Chef des Museumshaven- und Kuttervereins seit Wochen mit Behörden über nichts anderes als den früheren Helgenkran von Abeking & Rasmussen – und wie er endlich dort aufgestellt werden könnte, wo alle ihn haben wollen: zum Vegesacker Hafenwald, als weiteren Hingucker der Maritimen Meile. Nur so einfach ist das eben nicht.

Rolf Noll weiß das jetzt. Er hat mit der Wirtschaftsbehörde gesprochen, mit der Wirtschaftsförderung, mit dem Amt für Straßen und Verkehr. Doch eine Entscheidung, sagt der Vereinschef, steht immer noch aus. Darüber zum Beispiel, wer den Auftrag erteilt, das Fundament für den Helgenkran herzurichten und wie der Untergrund überhaupt beschaffen sein muss. Für Noll ist das wichtig zu wissen. Es geht um die Kosten für die Arbeiten – und für ihn letztlich auch darum, jemanden zu finden, der sie eventuell ganz oder zumindest teilweise übernimmt.

Die Vegesacker Fraktionen finden Nolls Vorhaben zwar gut, aber Geld will der Beirat nicht ausgeben. Genauso wenig wie der Senat. Der Vereinschef verhandelt deshalb mit der Wirtschaftsförderung, aber auch mit potenziellen Sponsoren. Er hofft darauf, dass es am Ende viele sein werden, die das Projekt finanziell unterstützen. So wie vor zwei Monaten, als der Helgenkran vom niedersächsischen zum Bremer Weserufer geschafft wurde: vom Gelände der Schiffs- und Jachtwerft Abeking & Rasmussen rüber nach Rönnebeck, wo er seither auf einem Grundstück des Bauunternehmers Jan-Gerd Kröger steht.

Noll sagt, dass der Kran von der Firma Cranetec dem Museumshaven- und Kutterverein überlassen wurde. Dass die Lürssen-Werft den Ponton, auf dem er über die Weser transportiert wurde, bereitgestellt hatte – und zusammen mit Abeking & Rasmussen sowie der Fassmer-Werft auch den Schlepper, der den Ponton zog. Die Bereitschaft zu helfen, meint der Vereinschef, war enorm. „Alles ging quasi Hand in Hand.“ Und alles schnell. Bis jetzt. Noll hat längst einen genauen Plan anfertigen lassen, der zeigt, wo der 15 Meter hohe und 70 Tonnen schwere Kran beim Hafenwald stehen soll. Aber trotz mehrerer Gespräche eben noch kein Okay, den Plan umzusetzen.

Das Problem des Vereinschefs: Er braucht die Freigabe – und das von Woche zu Woche immer dringender. Der Helgenkran kann auf dem Blumenthaler Gelände, das ausschließlich als Zwischenstation gedacht ist, nur noch eine gewisse Zeit lang bleiben: Bis Februar, dann muss er dort weg. Das, sagt Noll, hat ihm Grundstückseigentümer Jan-Gerd Kröger jedenfalls so gesagt, als der Kran auf seinem Gelände aufgestellt wurde. Warum er dann vom Grundstück muss, weiß der Vereinschef nicht. Er weiß nur, dass der Blumenthaler Bauunternehmer Pläne mit seinem Gelände am Rönnebecker Weserufer hat.

Wie es mit dem Umzug des sogenannten Drehportalkran nun weitergeht, darüber kann Noll momentan bloß spekulieren. Einen Zeitplan hat er trotzdem, wenn auch nur einen vagen. Ginge es nach ihm, wird der Kran in den nächsten fünf bis sechs Wochen zum letzten Mal per Ponton und Schlepper bewegt – zum Hafenwald. Das, meint der Vereinschef, sollte eigentlich zu schaffen sein. Demnächst will er wieder Gespräche führen. Diesmal mit Politikern der Bürgerschaft. Er hofft, dass sie ihm helfen können, das Projekt endgültig abzuschließen.

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