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Kreissportbund Bremen-Nord „Wir wollen den Schulsport ausbauen“

Joachim Kastens spricht im Interview über die weiteren Projekte des Kreissportbunds Bremen-Nord, zum Beispiel die Sanierung von Sportanlagen und den Ausbau von Schul-Angeboten.
19.08.2020, 05:56 Uhr
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Von Iris Messerschmidt

Herr Kastens, welchen Stellenwert hat der Kreissportbund in Bremen-Nord?

Joachim Kastens: Der Kreissportbund ist Ansprechpartner für über 63 Vereine in Bremen Nord mit rund 18 000 Mitgliedern – 12 500 Erwachsene und 5500 Kinder. Wir unterstützen die Vereine in vielen Bereichen, auch bei Projekten. Der Kreissportbund organisiert das Sportabzeichen, nimmt dieses auch ab. Der Kreissportbund bietet Sportdialoge, eine Art Kongress für Funktionsträger aus Sportvereinen, um gemeinsam Ideen und Anregungen zu finden, beziehungsweise Angebote auszubauen. Der Kreissportbund kümmert sich allerdings auch um Sanierungen, beispielsweise der Sportanlage in Lüssum.

Welchen Wert haben die Angebote des Kreissportbundes allgemein und speziell zu Corona-Zeiten?

Wir beobachten ein verändertes Urlaubsverhalten. Die Menschen bleiben öfter zu Hause, dann werden die Angebote des Kreissportbundes gern genutzt. Speziell zu Corona-Zeiten haben die Kinder durch den Lockdown bereits lange zu Hause mit erheblichen Einschränkungen in der Freizeitgestaltung verbringen müssen. Mit dem Sommerferienprogramm, das schon seit vielen, vielen Jahren vom Kreissportbund organisiert wird, bringen wir Abwechslung in den Ferienalltag, entlasten auch so manche schwierige Familiensituation. Darüber hinaus können die Vereine durch das Ferienprogramm auch ihre Angebote aufmerksam machen und Interesse für den jeweiligen Sport erzeugen. Das ist für die Mitgliederwerbung wichtig.

Gibt es Rückmeldungen seitens der Teilnehmer? Wenn Ja, wie sehen diese Rückmeldungen aus?

Es gibt nur einige wenige Rückmeldungen, die sind aber durchweg positiv. Der Kreissportbund beobachtet, dass die Ferienprogramme zum Teil sehr gut besucht sind und es werden aufgrund der Abstandsregeln Zusatzveranstaltungen angeboten. Es gibt allerdings auch Programme, die werden erwartungsgemäß eher zurückhaltend besucht. Doch die Vereine sind dennoch motiviert, gerade in diesen Zeiten Angebote präsentieren zu können – auch wenn die Beteiligung mal nicht so ist, wie erwartet. Finanziert wird das Ferienprogramm im Übrigen von den Ortsämtern in Bremen-Nord und dem Sportamt. Die Übungsleiter erhalten ein kleines Honorar als Aufwandsentschädigung und den Vereinen werden Kosten für Raummiete, Reinigung und weiteres ganz oder teilweise erstattet, je nach Auslastung des vorhandenen Etats.

Was können die Nordbremer noch vom Kreissportbund erwarten? Auf die Zukunft gesehen, nach den Sommerferien, nach dem Coronavirus – aber auch in der Gegenwart: während der Sommerferien, was ist geplant?

Der Kreissportbund ist auf die Vereine angewiesen. Ein Großteil unserer Aufgabe liegt in der Verwaltung der Sportanlage am Godenweg mit Turnhalle, Raum für Ringer, Kegelbahn, Raum für kleine Veranstaltungen und einigen Wohn- und Gewerbeflächen. Der dazugehörige Sportplatz wird vom Sportamt verwaltet. Das Gebäude stammt aus der Insolvenzmasse des früheren LTV. Der KSB saniert es mit hohem Aufwand und erhält das Gebäude seit Jahren mit Hilfe des Sportamtes. Sporthallen sind in Bremen-Nord Mangelware, umso wichtiger ist deren Erhalt. Genutzt wird die Halle von Schulen, Vereinen und Gruppen. Der Kreissportbund verwaltet auch die Halle der Jacobs-Uni, kümmrt sich um die Belegung durch Gruppen und Vereine. Unterstützt werden ebenfalls Baumaßnahmen für nordbremische Sportanlagen, wie beispielsweise die Skateranlage am Oeversberg. Darüber hinaus sammelt der Kreissportbund derzeit Ideen für den Sportbereich auf dem entstehenden Campus auf dem ehemaligen BWK-Gelände. Zudem möchte der Kreissportbund mit Projekten den Schulsport weiter ausbauen.

Was sind diese Schulprojekte und wer finanziert dies?

In diesen Schulprojekten wird in Nordbremer Grundschulen in Kleingruppen von geschulten Übungsleitern Sport- und Bewegung für benachteiligte Kinder angeboten. Die Kinder sollen so Spaß an der Bewegung finden und motiviert werden, Sportvereinen beizutreten und es nicht nur bei den wenigen Stunden in der Schule zu belassen. In Corona-Zeiten liegt dieser Bereich wegen der Schulausfälle und des dezimierten Unterrichtes natürlich brach. Wie es nach den Ferien weitergeht, steht noch in den Sternen. Finanzieren kann der Kreissportbund das Projekt aus eigener Kraft nicht. Auch hier sind wir auf das Sportamt und Sponsoren, die das Projekt schon seit Jahren mit erheblichen Beträgen unterstützen, angewiesen.

Das heißt, der Ausbau des Schulprojektes stagniert derzeit?

Der Ausbau des Schulsports stellt uns derzeit vor Probleme, ja. Denn wir haben Schwierigkeiten, ausreichend Übungsleiter zu finden. Zurzeit können wird nämlich den Übungsleitern wegen der Corona-Krise keine regelmäßige Beschäftigung bieten. Alles hängt also von der Entwicklung der Pandemie ab.

Gibt es Aktuelles oder Besonderes (auch in der Zukunft), dass der Kreissportbund vorbereitet? Wie sieht die Lage der Sportler in Bremen-Nord aus?

In diesem Jahr musste der beliebte Spieltreff im Ferienprogramm ausfallen, weil die Transport- und Lagermöglichkeiten für die Geräte fehlen. Der bisher genutzte und ebenfalls gesponserte Container musste aus Sicherheitsmängeln verschrottet werden. Als Ersatz ist ein mobiler Anhänger geplant. Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert. Zwei Ortsämter haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Zusätzlich werden noch Sponsoren gesucht, die den Anhänger auch gern für Werbezwecke nutzen könnten. Daneben läuft die Sanierung der Sportstätte Lüssum weiter und wird auf absehbarer Zeit auch nicht beendet werden können. Die Senatsmittel im Sporthaushalt dafür stehen nur stückweise zur Verfügung. Andere Projekte haben leider meistens den Vorrang. Der Kreissportbund Bremen-Nord wünscht sich zudem eine Fortsetzung der Sanierung der Sportanlage Lüssum auch im Außenbereich, beispielsweise den Schlackeplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln, um allen Sportinteressierten genügend Raum zu bieten. Die Sportanlage am Burgwall und der Sportplatz am Godenweg reichen nicht aus, um den Fußballern von klein bis groß ausreichend Trainings- und Wettkampfplätze zu stellen.

Die Fragen stellte Iris Messerschmidt.

Zur Person

Zur Person

Joachim Kastens (66),

war Bankkaufmann, ist nun Rentner und seit 2019 als Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Kreissportbundes Bremen-Nord beschäftigt. Seit seinem 13. Lebensjahr ist er dem Sport zugetan.

Info

Zur Sache

Eine Anmeldung ist wichtig

Aufgrund der Corona-Pandemie gibt es auch während des Ferienangebots des Kreissportbundes immer wieder Verschiebungen oder Ausfälle. Auch für die 34. Kalenderwoche haben sich einige Änderungen ergeben. So werden, wie bereits berichtet, zwei Angebote ausfallen: Die Besichtigung der Polizeiwache, Mittwoch, 19. August, sowie das Kanuwochenende am 21. August.

Laut dem Kreissportbund sind das derzeit die einzigen Absagen für die Ferienangebote in der Woche bis zum 23. August. Alle anderen Veranstaltungen werden voraussichtlich wie geplant angeboten. Die Sportvereine in Bremen-Nord berichten zwar von einem regen Zuspruch zum Programm, bitten aber laut Kreissportbund noch einmal dringend darum, sich zu den einzelnen Veranstaltungen vorher anzumelden. Zur Sicherheit sollte – wie bisher auch – vor Beginn der Veranstaltung immer noch einmal ins Internet geschaut werden, ob es Veränderungen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt. Im Internet sind auch die Kontaktdaten zum jeweiligen Programmpunkt genannt.

Das Programm erscheint im Internet unter www.ksb-bremen-nord.de/ferienprogramm/ sowie auf Facebook. Dort wird es in kurzen Abständen aktualisiert.

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