Vegesack. Der Maschinenbauer Kuka, der an der Uhthoffstraße Produktionsstraßen für die Fahrzeugindustrie herstellt, plant einen zweiten Standort auf dem Vulkan-Gelände. Dort wurde in der vergangenen Woche ein ganzer Bauriegel, der noch aus den Zeiten der früheren Großwerft stammt, abgerissen – unter anderem ein ehemaliges Heizhaus sowie diverse Werkstätten. Seit dem Auszug der Firma Kocks Krane in Richtung des Egerland-Geländes war dieser Bereich ungenutzt.
Nach Informationen dieser Zeitung soll auf dem jetzt freigeräumten Gelände eine große Kranhalle mit angeschlossenem Bürotrakt entstehen. Das Bauamt prüft zurzeit den Bauantrag.
Wie es heißt, soll der Neubau bereits im Dezember fertig sein. Vom Unternehmen war keine Bestätigung zu erhalten. Erst vor wenigen Tagen war die geplante Expansion auf das Vulkan-Gelände Thema auf einer Betriebsversammlung bei Kuka. Doch auch gegenüber den Beschäftigten hielt sich die Firmenleitung noch bedeckt.
Dass Kuka an der Uhthoffstraße räumlich beengt ist und schon länger nach geeigneten Erweiterungsmöglichkeiten gesucht hat, ist kein Geheimnis. Hintergrund: Bevor das Unternehmen seine Fertigungsstraßen an die Auftraggeber aus der Automobilbranche ausliefert, müssen sie probeweise aufgestellt und durchgecheckt werden. Die Geschäftsleitung ließ in diesem Zusammenhang auch schon die Eignung von Bestandsimmobilien auf dem BWK-Gelände untersuchen. Nun hat man sich aber für das Vulkan-Gelände entschieden.
Zurückgestellt sind dagegen Pläne für einen Ausbau des zweiten Obergeschosses an der Uhthoffstraße. Vor einem halben Jahr hatte die Augsburger Kuka-Zentrale angekündigt, man wolle das Stockwerk vom hinteren Gebäudeteil aus bis zur Straße durchbauen und so Platz für rund 30 Konstruktionsarbeitsplätze schaffen.
Warum an dieser Stelle umdisponiert wurde – auch dazu war gestern keine autorisierte Aussage zu erhalten. An schmaleren Auftragsbüchern kann es jedenfalls nicht liegen. Das Gegenteil ist der Fall. Der Standort Vegesack arbeitet an den Kapazitätsgrenzen. Rund 400 Beschäftigte sind für den Bremer Kuka-Standort tätig, davon gut zwei Drittel in der Stammbelegschaft, der Rest als Leiharbeiter.