Kerstin Roß besucht derzeit den Malkurs von Barbara Jorns in der Borchshöher Straße. Das Thema des Kurses lautet „Blick aus dem Fenster“. Dazu steht auch ein Fester im Garten der Jornschen Malschule. „Der Blick aus dem Fenster ist in der Kunstgeschichte immer wieder ein Motiv“, sagt Barbara Jorns. Formal biete die Thematik eine ganze Menge. Kerstin Roß läßt sich nach eigenen Worten von dem französischen Maler Henri Matisse (1869 bis 1954) anregen. Matisse habe vielen Fenstermotive thematisch aufgegriffen, sagt sie. „Und ich liebe diese Farben.“
Sie sei im Alter von sieben Jahren bei Frau Jorns gestartet, sagt die inzwischen 33-jährige Kerstin Roß. „Ich habe als Kind schon unglaublich gerne gemalt. Meine Mutter hat das auch sehr gefördert.“ Sie habe damals viele tolle Sachen und Aktionen gemacht und dabei verschiedene Motive und Techniken kennengelernt. Erinnern könne sie sich noch gut an einen Besuch im Überseemuseum. „Da sass ich vor den Schmetterlingskästen und habe Schmetterlinge gemalt. Ich empfand das als großartig.“ Kunstlehrerin Jorns ergänzt dazu, dass es ihr wichtig sei, auch schon Kinder ernst zu nehmen. „Zwischen sieben und 14 Jahren war ich in der Malschule“, sagt die 33-Jährige. Dann sei der Beruf gekommen und eine Tochter. „Aber mit 32 Jahren bin ich wieder hergekommen.“ Da habe sie ihre Leidenschaft für Plastiken entdeckt. Einige davon stehen im Jornschen Garten. Auf die Frage, was ihr die Malerei bedeute, sagt Kerstin Roß, das sei für sie „eine Auszeit“ in der Woche. „Und ich kann dabei mit freundlichen und liebevollen Menschen einer Sache nachgehen, die nur für mich ist.“
Der sechsköpfige Malkurs läuft ein halbes Jahr und geht noch bis Ende Januar. „Das sind tolle Leute. Die haben Spass an der Sache“, sagt Kunstlehrerin Jorns. Sonst würde sie das nicht machen, so die 75-Jährige. „Ich freue mich einfach über die Ergebnisse.“ Im Rahmen der "Kunst:Route" am kommenden Wochenende ist die Malschule Jorns in der Borchshöher Straße 78 geöffnet. Besucher und Besucherinnen können dann einen Blick auf die ausgestellten Werke zu „Der Blick aus dem Fenster“ werfen. Außerdem besteht das Angebot Malen mit Kindern.
Initiatorin lädt zur Vernissage ein
Verschiedene andere Angebote können Interessierte ebenfalls entdecken. Beispielsweise öffnen im Rahmen der "Kunst:Route 2022" die Türen des Alten Rathauses in Blumenthal, Landrat-Christians-Straße 107. Dort wird das Frauenprojekt „Neue Wolle“ präsentiert. Um die 30 Blumenthaler Frauen, deren Wurzeln in alle Ecken der Welt reichen, arbeiten seit zwei Jahren täglich gemeinsam unter künstlerischer Leitung in unterschiedlichsten Techniken. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden im Erdgeschoss präsentiert.
Die Mitorganisatorin Claudia Wimmer lädt zur Vernissage „Viva la Vida“ am Sonntag, 25. September, ab 15 Uhr in die Atelierkate Lesum, An der Lesumer Kirche 22, ein. Unter diesem optimistischen Lebensmotto steht die Ausstellung von Maria Esther Torres Alpuche.
Im Doku Blumenthal, Heidbleek 10, wird Leonie Nowotsch zum einen ihre Werke im Rahmen der aktuellen Ausstellung präsentieren und zum anderen können Besucher ihr beim Live-Zeichnen über die Schulter schauen. Ulrike Brockmann lädt in ihr neues Studio "Birkenhof 24" in St. Magnus zum Schauen, Stöbern und Genießen ein. Im Lichthof Kunstfabrik, Stader Landstraße 64, stellen Edeltraut Hennemann und sechs Gastkünstler aus.