Das Wetter meinte es gut mit Besuchern und Organisatoren der Gartenmesse "Landpartie", die am Wochenende erstmals im Vegesacker Stadtgarten angeboten wurde. Insbesondere gestern strahlte die Sonne vom Himmel. So war Veranstalter Rainer Timpe insgesamt zufrieden. Dennoch geistern ihm bereits einige Veränderungen für das kommende Jahr durch den Kopf.
Vegesack. Die dreiköpfige Runde, die bei einem Glas "Hugo" im Vegesacker Stadtgarten zusammensitzt, debattiert angeregt. Gefällt ihnen die erste Landpartie oder nicht? "Früher war es professioneller", urteilt Gudrun Seidel. Enttäuscht habe sie besonders, dass der Eingangsbereich von der Schulkenstraße kommend kaum dekoriert gewesen sei. Tochter Donna hingegen ist von der Messe angetan. Die Auswahl sei größer als in früheren Jahren, meint die Nordbremerin, die spontan ein Muttertagsgeschenk gefunden hat. Ihrem Begleiter Jens Behrend gefällt besonders, dass es an den Ständen "nicht so marktschreierisch" zugehe. So verweilt die kleine Gesellschaft noch ein wenig länger auf ihren Plätzen und genießt die Ruhe und den Sonnenschein.
Zu diesem Zeitpunkt befinden sich Angelika und Jochen Schmidt bereits wieder auf ihrem Weg zurück nach Oyten. Die beiden Rentner sind enttäuscht. "Als ehemaliger Pädagoge würde ich mit viel Wohlwollen die Schulnote 4+ vergeben", sagt Jochen Schmidt. Für neun Euro Eintritt, die er Dank einer Ehrenkarte gespart habe, werde zu wenig geboten. Dennoch verlassen die Schmidts das Veranstaltungsgelände gegen 11.30 Uhr nicht ohne eine kleine Trophäe. Vier Handteller große Bienen und eine Libelle am Stab sollen künftig die Blumenkästen der Tochter zieren.
Veranstalter Rainer Timpe ist klar, dass die Landpartie noch nicht so aussieht, wie er sie sich letztlich vorstellt. Drei Monate Vorbereitungszeit seien einfach nicht ausreichend, entschuldigt sich der Veranstaltungskaufmann. Dennoch ist der 47-jährige überzeugt, dass die Landpartie im Vegesacker Stadtgarten Potenzial hat. "Dieses Mal haben wir 79 Aussteller. Meine Prognose lautet, dass wir im nächsten Jahr mit 100 bis 120 Ausstellern aufwarten können." Dem Veranstaltungskaufmann gefällt insbesondere das Ambiente. "Durch die Lage an der Weser haben wir ein mediterranes Flair."
"Mehr in Pflege investieren"
Allerdings sieht Timpe durchaus noch "Luft nach oben". So müsse im Stadtgarten "ein bisschen mehr in Pflege investiert werden", rügt Timpe den Verschönerungsverein, während sein Blick über zahlreiche Löwenzahn-Blüten streift. Auch die zur Weserstraße führende Treppe könne gereinigt werden. Zum anderen müsse das Parkplatzproblem in Angriff genommen werden. Dem Veranstaltungskaufmann schweben ein außerhalb gelegener "Auffangparkplatz" sowie ein Shuttle-Service vor.
Zudem würde Timpe gerne die örtliche Kaufmannschaft mit ins Boot holen. Der gestrige verkaufsoffene Sonntag, in dessen Rahmen Live-Musik durch die Reeder-Bischoff-Straße wehte, profitiere schließlich von einer gelungenen Messe im Stadtgarten. Mit der Premiere der Landpartie Bremen sei er aber insgesamt zufrieden. Nach einem recht verhaltenen ersten Tag mit nur 1300 Besuchern seien am Sonnabend bereits rund 2500 Gäste gekommen, bilanziert Timpe. Aufgrund des Sonnenscheins und der Schlange an der Kasse prognostizierte Timpe für den gestrigen Sonntag allerdings 4000 Besucher.