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Kulturbüro Bremen-Nord stellt Herbst-Winter-Programm vor / 180 Veranstaltungen / Vorerst ohne Bürgerhaus Lennons Kunst und Opa Dall

180 Veranstaltungspunkte kündigt das Programm des Kulturbüros Bremen-Nord an. Von jetzt an bis Ende Januar ist das im Schnitt eine Veranstaltung pro Tag. Dabei sollten es sogar noch mehr sein. Aber der Umbau des Gustav-Heinemann-Bürgerhauses hat da nicht mitgespielt. Fast mit fatalen Folgen für das gedruckte Programm. Aber nur fast.
23.08.2013, 05:00 Uhr
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Von Albrecht-joachim Bahr

180 Veranstaltungspunkte kündigt das Programm des Kulturbüros Bremen-Nord an. Von jetzt an bis Ende Januar ist das im Schnitt eine Veranstaltung pro Tag. Dabei sollten es sogar noch mehr sein. Aber der Umbau des Gustav-Heinemann-Bürgerhauses hat da nicht mitgespielt. Fast mit fatalen Folgen für das gedruckte Programm. Aber nur fast.

Vegesack. "Bauchgefühl", sagt Malte Prieser, "mein Bauch sagt mir, sag ich zu Marco, lass uns noch eine Woche warten". Warten nämlich mit dem Herbst-Winter-Programm des Kulturbüros Bremen-Nord. Das sei fix und fertig gewesen, sagt der Programmgeschäftsführer des Kulturbüros, und dann das: Das Bürgerhaus muss seine Wiedereröffnung mindestens um Wochen, wenn nicht Monate verschieben. Und damit fallen etliche Termine aus. Das wär’s dann gewesen mit dem Programm, bei einer Auflage von gut 25000 Stück, verteilt in ganz Bremen und umliegenden Gemeinden und mit rund 7000 Euro Kosten.

Also habe sich besagter Marco wieder an die Arbeit gemacht und das Programm entsprechend umgestaltet. Marco Blöhe ist Mitarbeiter im Kulturbüro und unter anderem fürs Programmlayout. "Das macht er alles in Eigenregie", sagt Prieser, "wir sparen uns damit eine Agentur". Nur ein Beispiel für das Engagement, mit dem inzwischen im Kulturbüro überhaupt gearbeitet werde.

Wie auch immer, Prieser mag allein schon das Layout der Broschüre, die Farben und – vor allem natürlich – mag er das Programm selbst: "180 Veranstaltungspunkte sind es, die unsere Einrichtungen zusammen mit zwölf Veranstaltungspartnern auf die Beine gestellt haben." Mithin sei das im Schnitt jeden Tag eine Veranstaltung. Und doch, rechnet Prieser vor, sei das nur gut die Hälfte des Kulturangebots in Bremen-Nord insgesamt.

Der Edvard Grieg des Jazz

Das Bürgerhaus ist also erst einmal draußen vor und kommt erst im Februar kommenden Jahres zum Zuge, besser: schon am 26. Januar, wenn Karl Dall als "Der Opa" dort seinen Auftritt hat. Alles andere dann später, nach einem Plan B, an dem alle involvierten Partner unter Hochdruck gearbeitet haben und noch arbeiten. Eine Herausforderung nicht zuletzt für Heike Gronholz, meint Prieser, die neue Leiterin des Hauses, "die gleich so ein Problem zu lösen hatte".

Nach dem Motto, hier isst der Koch persönlich, stellt Prieser jetzt seine eigene Highlight-Liste vor. Ganz, ganz oben steht für ihn der Soloauftritt des schwedischen Jazzpianisten Martin Tinvall, von dem Leute vom Fach sagen, er – "der Edvard Grieg des Jazz" – spiele die lyrische Seite aus, die man seit Jahren schon bei Keith Jarrett vermisse. Prieser sagt nicht ohne Stolz, dass Tinvall mit seinem Trio schon das Konzerthaus Glocke gefüllt habe und sich offenbar nicht zu fein fühlt, jetzt (am 20. Dezember) halt auch im Kito aufzutreten.

Im Kito schaut auch der Singer-Songwriter Sebastian Hackel vorbei (15. November). Das Programmheft sagt dazu: "Hackel singt gefühlvolle Lieder, in denen Melancholie und Ratlosigkeit immer wieder den Ausweg in Optimismus und pure Lebensfreude finden: echt und authentisch." Ebenfalls authentisch singt sich Sebó am 4.Oktober im Kito "direkt in die Seelen der Zuhörer" – auch er ein Singer-Songwriter.

Dann macht Prieser eine Sprung ins Overbeck-Museum. Hier legt er besonders seinen Finger auf die Ausstellung mit Bildern von Elisabeth Noltenius, die am 20. Oktober in der Alten Hafenstraße eröffnet wird. Titel: "Sehnsuchtsvoll nach dem vollen Leben". Hier hebt Prieser hervor, dass bei Overbeck seit Jahren nicht nur die Kombination der Ur-Worpsweder mit der Modernen gepflegt wird, sondern auch die Erinnerung auch an unbekannte Zeitgenossen von Fritz und Hermine Overbeck.

"Die Kunst war Lennons erste Liebe"

Ein absoluter Kracher dürfte die Ausstellung "The Art of John Lennon" sein. Die Ausstellung, die seit drei Jahren durch Deutschland und Ungarn tourt und zurzeit im Wasserschloss Klaffenbach in Chemnitz zu sehen ist begibt sich auf die Spurensuche nach einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des Rock-Business. "Die Kunst", heißt es in der Ankündigung, "war Lennons erste Liebe. Er begann bereits als kleiner Junge zu zeichnen, lange bevor er eine Gitarre hatte. John Lennon besuchte drei Jahre das renommierte Liverpool Art Institute (1957-1960), bevor er ein "Beatle" wurde". Diese Dokumentation aus erster Hand schaffe eine schon fast bedrückende Intimität zum Künstler, die schlicht betroffen macht. Die Ausstellung im Kito wird am 8. November eröffnet.

Neben Bürgerhaus, Kito, Spicarium und Overbeck steht als fünfte Kulturbüro-Einrichtung natürlich auch der Kulturbahnhof (Kuba) wieder mit auf dem Programm. Auch hier hat Malte Prieser seine Favoriten. Zum einen die Herbst Tanzakademie 2013 "Perspektive" mit ihrem Tanzworkshop für Kinder und Jugendliche. Während der Herbstferien finden Workshops mit je 50 Kindern in Bremen-Nord (14. bis 18. Oktober) und -Mitte statt. Nach den Ferien werden beide Workshops zusammengebracht und die Choreografie an den darauf folgenden zwei Wochenenden vollendet. Das Gesamtergebnis wird dann am 12. Januar im Theater am Goetheplatz zu sehen sein.

Und Kuba zum zweiten: "Das ist das Konzert am 14. November mit Wingenfelder und ihren traurig-lustig-schönen Geschichten über das Leben oder dem, was wir manchmal dafür halten", schwärmt Prieser und warnt zugleich: "Da sollte man sich pünktlich Karten besorgen, denn die gehen weg wie geschnittenes Brot."

Das Programmheft liegt in vielen Geschäften und Behörden aus. Infos auch im Internet unter www.kulturbuero-bremen-nord.de.

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