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SAV-Winterpausenzugang Sebastian Kurkiewicz hat fünf seiner sechs Endspiele mit dem Bremer SV gewonnen
30.05.2023, 14:17 Uhr
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Von Jens Pillnick

Sebastian Kurkiewicz weiß, wie Lotto-Pokal geht. Sechsmal stand der 35-Jährige mit dem Bremer SV im Finale, fünfmal hat er den Pott geholt. An diesem Sonnabend ab 12.15 Uhr will er seinen sechsten Pokal-Titel holen. Mit der SG Aumund-Vegesack in der Marko-Mock-Arena gegen den FC Oberneuland. Daran, dass die SAV im Finale steht, hatte der in der Winterpause vom Bremer SV gekommene Offensivroutinier, der sich den Beinamen "Mister Lotto-Pokal" verdient hat, maßgeblichen Anteil. Im Viertelfinale erzielte der beim mühsamen 2:1-Sieg gegen den Landesligisten TSV Wulsdorf einen Treffer und im Halbfinale beim TuS Schwachhausen insgesamt drei. Zwei davon zum 2:2 nach 90 Minuten, einen im siegreich gestalteten Elfmeterschießen.

Klar, dass SAV-Trainer Markus Werle voll des Lobes ist: " Sebastian hat die Erwartungen absolut erfüllt und seine Torjägerqualitäten unter Beweis gestellt." Übererfüllt hätte er sie sogar fernab der nackten Zahlen und Szenen, denn er helfe seinen Mitspielern, kommuniziere mittlerweile lautstark und sei bereit, Defensivarbeit zu machen. Die Rolle, die dem Torgaranten im Finale zukommt, beschreibt Werle so: "Er ist gelassen, hat viel erlebt und weiß, worauf es ankommt. Er soll sich aufs Wesentliche konzentrieren und die Jungs entspannter mitnehmen." Denn die Anspannung im Team steigt, hilfreiche Worte und Taten von Personen mit einem kühlen Kopf sind wertvoll.  

Was Sonnabend für die SAV und ihn in Oberneuland Programm ist, beschreibt Sebastian Kurkiewicz kurz und knapp so: "Gewinnen. Verlieren im Endspiel ist ein Scheißgefühl." Dieses Scheißgefühl hat er 2017 erlebt, da unterlag er mit dem Bremer SV gegen den Underdog Leher TS nach Elfmeterschießen mit 8:9. Wobei es für ihn in einem Finale genau genommen keinen Underdog gibt: "Finale sind immer 50:50-Spiele. Die werden im Kopf entschieden, mit dem nötigen Quäntchen Glück und der Abgezocktheit vor dem Tor." Fünfmal gehörte Sebastian Kurkiewicz also dem Team an, das im entscheidenden Moment da war. 2014 wurde der Blumenthaler SV mit 1:0 besiegt, 2015 der Brinkumer SV mit 5:1, 2016 wieder Blumenthal mit 3:0, 2021 wieder Brinkum mit 2:1 und 2022 die Leher TS mit 1:0.  

Fünf Pokalsiege, denen das i-Tüpfelchen folgte: die Teilnahme am DFB-Pokal. Und mit ihr natürlich das Aufeinandertreffen mit renommierten Gegnern aus der 1. und 2. Fußball-Bundesliga, die da Eintracht Braunschweig, Eintracht Frankfurt, Darmstadt 98, FC Bayern München und FC Schalke 04 hießen. Und wer dürfte im Falle eines Pokalsieges am Sonnabend der nächste sein? "Dortmund", sagt Sebastian Kurkiewicz als erstes und fährt fort: "Werder wäre eine coole Nummer, der HSV auch nicht verkehrt." Bayern fände er natürlich auch überragend, aber denen stand er ja bereits gegenüber. Als Trikotjäger hat sich Sebastian Kurkiewicz im Gegensatz zu vielen seiner damaligen Mannschaftskameraden übrigens nicht betätigt, da sei er nicht der Typ für. Aufbewahrt hat er allerdings die eigenen Trikots, die er im DFB-Pokal getragen hat. Und einmal hat er ein Selfie gemacht: mit seiner Tochter und Schalke-Profi Rodrigo Zalazar.

Nun geht es für Sebastian Kurkiewicz also um seinen sechsten Lotto-Pokal-Titel und seine sechste DFB-Pokal-Teilnahme. Während so ein Finale für viele SAV-Spieler ein Debüt ist, ist es für den Winterpausen-Neuzugang fast Gewohnheit. Er sei nicht entspannt, aber auch nicht nervös", beschreibt "Basti" Kurkiewicz seine Empfindungen, ist aber natürlich auch voller Vorfreude. Denn Spiele, in denen es um etwas geht, zu denen liefe er besonders gerne auf. Im Gegensatz zu den bisherigen Endspielen aber in einer anderen Rolle: "Mit dem Bremer SV waren wir immer leicht favorisiert, diesmal nicht unbedingt. Der FCO ist Meister."

Meister ja, aber die SAV hat die beiden Punktspiele gewonnen. Beim Hinspiel unter schwierigen äußeren Bedingungen mit 4:1 in Vegesack ohne Kurkiewicz, im Rückspiel mit 3:0 und mit ihm als zweifachen Torschützen. Ergebnisse, die das Selbstvertrauen der Vegesacker nach einer ohnehin überragenden Saison stärkt: "Wir wissen, dass wir eine Chance haben." Und dem FCO nach Einschätzung von Kurkiewicz folgende Gewissheit gibt: "Sie müssen mit uns rechnen." Rückblickend auf das 3:0 in Oberneuland fasst Sebastian Kurkiewicz die Qualitäten der Endspielgegner kurz zusammen: "Der FCO kann den Ball gut laufen lassen. Wir können gut umschalten und haben Qualität nach vorne. Außerdem haben wir sehr gut verteidigt." Die SAV weiß also, wie es geht und wie es sich anfühlt, in der Marko-Mock-Arena zu siegen. Und genau das will die Mannschaft am Sonnabend ab 12.15 Uhr noch einmal zeigen und erleben. Denn wie sagte Sebastian Kurkiewicz, der in 15 Bremen-Liga-Partie zwölf Treffer erzielte, so treffend: "Verlieren im Endspiel ist ein Scheiß-Gefühl."

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