Marlicia Freundt : Durch eine Empfehlung unseres Sportarztes ist erst Mariella zum Rudern gewechselt und ein paar Monate später weckte die Regatta Leer dann auch das Interesse bei mir.
Haben Sie neben dem Rudersport noch andere Hobbys und betreiben Sie auch noch andere Sportarten? Früher waren Sie in der Rhythmischen Sportgymnastik im Einsatz.Mariella Freundt: Zeit für andere Hobbys und Sportarten bleibt uns neben dem täglichen Training und der Schule nicht.
Eigentlich wären Sie zur Zeit bei einigen Ruderveranstaltungen am Start gewesen. Wie sieht momentan Ihre Gefühlslage aus?Marlicia Freundt : Vergangenes Wochenende wären wir auf der Internationalen Regatta in Hamburg im Zweier, sowie im Einer gestartet. In zwei Wochen wären dann auch die Deutschen Juniorenmeisterschaften in Köln gewesen. All das ist jetzt ins Wasser gefallen.
Mariella Freundt : Natürlich war die Enttäuschung groß und uns fehlten die Ziele, jedoch wurde das Training der Situation angepasst – und die Schwerpunkte verstärkt auf Details gerichtet.
Warum rudern Sie ausgerechnet beim Vegesacker Ruderverein?Marlicia Freundt: Da der Vegesacker Ruderverein der nächste Verein in unserer Umgebung ist, haben wir uns zuallererst dort einmal umgesehen. Dort wurden wir direkt sehr nett aufgenommen und fühlen uns bis heute sehr wohl.
Gibt es auch Punkte, die Ihnen im Verein nicht so gut gefallen?Mariella Freundt: Die Chemie im Verein stimmt und es macht viel Spaß dort Mitglied zu sein.
Haben Sie eigentlich Vorbilder im Sport?Mariella Freundt : Marlicia und ich eifern eigentlich schon unserem VRV-Vereinsmitglied Luise Asmussen nach.
Und haben Sie Kontakt zu Luise Asmussen, die bekanntlich auch schon international für Furore gesorgt hat, und bekommen Sie Tipps von Ihr?Marlicia Freundt: Natürlich ist Luise Asmussen ein großes Vorbild von uns, weil sie, wie wir, im VRV angefangen hat – und mittlerweile eine erfolgreiche Sportlerin ist.
Mariella Freundt: So ein Vorbild im Verein zu haben, motiviert noch mal zusätzlich. Wenn Luise mal aus Berlin nach Vegesack kommt, sieht man sie auch häufig am Verein trainieren, oder trifft sie bei Vereinsveranstaltungen. Und Fragen unsererseits beantwortet sie immer gerne.
Zurzeit sind ja die Trainingsbedingungen auch beim Rudern etwas gelockert worden. Wie haben Sie davor trainiert?Marlicia Freundt: Als bekannt gegeben worden ist, dass auch Sportvereine aufgrund von Corona schließen werden müssen, durften wir uns noch für das Heimtraining das nötige Equipment aus dem Verein mitnehmen. Daraufhin folgten dann vier Wochen Homeoffice. In dieser Zeit kamen Trainingspläne von unserem Trainer Ulli Temme, bestehend aus Lauftraining, Ergo fahren, Work-outs und Rennrad-Einheiten.
Und jetzt?Marlicia Freundt: Nach einem Monat Homeoffice durften wir wieder in Kleinbooten, sprich Einer und Zweier, aufs Wasser. Die Sicherheit im Boot wieder zu erlangen stand anfangs im Vordergrund, aber mittlerweile hat sich das Training wieder normalisiert.
Ulli Temme löste Peter Hermes ab. Gibt es zwischen diesen beiden Trainern Unterschiede in der Trainingsmethode?Marlicia Freundt: Als wir in die Junioren-Gruppe eingestiegen sind, rutschten wir sofort in das Training von Ulli rein. Dadurch haben wir das Training von Peter nie wirklich kennengelernt. Das Wintertraining mit Ulli hat uns eine Menge Spaß bereitet und wir konnten viel lernen.
Wie sehen Ihre sportlichen Ziele aus?Marlicia Freundt: Dieses Jahr wäre unser Jahr gewesen! Auf den Deutschen Junioren-Meisterschaften haben wir gute Chancen zusammen im Zweier gesehen.
Mariella Freundt : Seit der Bekanntgabe eines möglichen Ersatztermins sind wir wieder zu 100 Prozent motiviert und haben unser Ziel, unter die Top drei in Deutschland zu kommen, wieder vor Augen.
Wie klappt denn die Chemie mit Ihrer Schwester?Marlicia Freundt: Natürlich gibt es immer mal wieder Auseinandersetzungen, aber gerade deswegen können wir einander schnell Tipps und Verbesserungsvorschläge geben, und uns gegenseitig gut ergänzen.
Mariella Freundt : Gerade unter Druck motivieren wir uns gegenseitig und pushen den jeweils anderen.
Das Gespräch führte Olaf Schnell.Marlicia Freundt (16)
besucht zurzeit die 10. Klasse in der KGS Waldschule Schwanewede und ist seit zweieinhalb Jahren Mitglied beim Vegesacker Ruderverein. Früher war sie beim TV Schwanewede in der Rhythmischen Sportgymnastik im Einsatz.
Mariella Freundt (14)
besucht zurzeit die 9. Klasse in der KGS Waldschule Schwanewede und ist seit drei Jahren Mitglied beim Vegesacker Ruderverein. Auch sie war in der Rhythmischen Sportgymnastik beim TVS dabei.