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Meine Woche: Roman Brier vom Beckedorfer TC "Schade, dass Djokovic sich außerhalb des Platzes Ausrutscher erlaubt"

Roman Brier spielt beim Beckedorfer TC in der Bezirkslasse. Er berichtet darüber, was er in der vergangenen Woche erlebt hat und was ihn bewegt hat.
18.01.2022, 17:05 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Mittwoch, 12. Januar: Ich spiele seit 2008 Tennis und bin seitdem auch Mitglied beim Beckedorfer TC. In der zweiten Herren spiele ich mit Tjark Lucca Beckmann, Paul Magnus Nischan, Richard Patzelt, Jonathan Westphal und Kendan Bruns zusammen – mit Kendan bin ich bereits seit 2013 zusammen in einer Mannschaft. Mit Kendan verstehe ich mich sowohl auf als auch außerhalb des Platzes sehr gut und zähle ihn zu meinen engsten Freunden. Heute stehe ich um 7.30 Uhr auf und fahre zur Waldschule in Schwanewede. Dort beschäftige ich mich mit meiner Facharbeit. Deren Thema lautet „Emotionen im Sport“. Ich habe das Thema gewählt, da ich sehr sportinteressiert bin. Außerdem finde ich die Auswirkungen von Emotionen auf sportliche Leistungen sehr spannend und kann dabei aus eigenen Erfahrungen berichten. Da mein Nachmittagsblock ausfällt, bin ich bereits gegen 13.30 Uhr zu Hause. Ich esse etwas und mache dann meine Politik-Hausaufgaben. Um 17 Uhr fange ich mit Sport in meinem Home-Gym an. Zum Aufwärmen dehne ich mich und mache insgesamt 200 Seilsprünge, 100 mit beiden Beinen und 50 jeweils rechts und links auf einem Bein. Beim Training lege ich den Fokus auf meinen Oberkörper. Ich trainiere, um mein Tennisspiel weiterzubringen. Es ist sozusagen ein Mittel zum Zweck. Den restlichen Abend verbringe ich damit, Schläger zu besaiten und Netflix zu gucken.

Donnerstag, 13. Januar: Gegen 18 Uhr bin ich fertig mit meinen Hausaufgaben und fahre um 19.20 Uhr zum Tennis. Ich trainiere zusammen mit Nils Cappelmann, dem Kapitän der Herrenformation des TV Schwanewede. Nach dem Warmspielen absolvieren wir ein paar Elfer-Runden, also ohne Aufschlag, und bestreiten dann einen Satz, den ich mit 6:0 gewinne. Nach dem Training setzen wir uns in unser Vereinslokal und trinken und reden noch etwas.

Freitag, 14. Januar: Nach der Schule begebe ich mich wieder zum Tennis. Vor meinem eigenen Training gebe ich noch eine Stunde Training. Um uns optimal auf das Punktspiel am Sonntag beim SV Vorwärts Buschhausen vorzubereiten, spielen wir viel um Punkte, um uns schon das Wettkampfgefühl zu vermitteln. Insgesamt muss ich sagen, dass mein Trainer Frank Henk uns sehr gut auf die Punktspiele vorbereitet. Er fragt uns beispielsweise, worin wir uns noch unsicher fühlen. Genau das wird dann gezielter trainiert, um uns dieses unsichere Gefühl zu nehmen. Ich persönlich hatte vor ein paar Wochen einige Selbstzweifel auf dem Platz, da ich mit meiner Leistung nicht zufrieden war. Diese Selbstzweifel konnte ich mithilfe meines Trainers Frank beseitigen. Frank merkt, wenn jemand in einem Motivationstief steckt und versucht, die betroffene Person wieder zu motivieren. Das erreicht er durch gezielte Fragen und ein kurzes Gespräch. Das ist extrem hilfreich. Dadurch bin ich voller Selbstvertrauen und motiviert im Hinblick auf die Punktspielsaison.

Sonnabend, 15. Januar: Ich lasse den Tag ruhiger angehen, um optimal zu regenerieren. Beim Frühstücke lese ich mir einige Artikel über den besten Tennisspieler der Welt, Novak Djokovic, durch. Er selbst wirkt nicht sehr erfreut über den drohenden Ausschluss bei den Australian Open. Australien ist aber in Sachen Corona-Maßnahmen konsequent und lässt keine Ausnahmen für Ungeimpfte zu. Auch nicht wenn es sich dabei um die die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste handelt. Mir persönlich ist es gleichgültig, ob Novak Djokovic an den Australien Open teilnehmen darf oder nicht. Ich finde es nur schade, dass Djokovic sich außerhalb des Platzes einige Ausrutscher erlaubt. Als Beispiel dafür kann man das Turnier vor etwa eineinhalb Jahren in seinem Heimatland Serbien nehmen, als es zu mehreren Corona-Fällen kam. In meinen Augen müsste Djokovic mehr darauf achten, was er tut, da er für viele Tennisbegeisterte ein Vorbild ist. Ich sorge noch für eine frische Saite an meinen Schläger fürs morgige Match.

Sonntag, 16. Januar: Das Bundesgericht in Australien weist den Einspruch von Novak Djokovic gegen die Annullierung seines Visums zurück, sodass er sofort ausreisen muss. Er kann deshalb nicht seinen Titel bei den Australien Open verteidigen. Wir treten mit fünf Spielern beim SV Vorwärts Buschhausen an. Die Mannschaft besteht aus Lukas Tuckermann, Kendan Bruns, Tjark Beckmann, Jonathan Westphal und mir. In meinem Einzel bin ich von Anfang an konzentriert. Ich schlage einige Asse und Winner, die mir immer mehr Selbstvertrauen geben. Dadurch bin ich sicherer und dominiere mein Spiel gegen Bastian Bresser. Das wird auch am Endstand von 6:1 und 6:2 deutlich. Lukas Tuckermann, Kendan Bruns und Jonathan Westphal gewinnen ebenfalls ihre Matches, wodurch das Punktspiel bereits nach den Einzeln entschieden ist.

Montag, 17. Januar: Ich trainiere vier Zehn- bis Zwölfjährige. Bei der Gruppe macht es mir besonders viel Spaß, Fortschritte zu sehen. Es handelt sich auch um meine erste Gruppe, die ich trainiert habe. Mein Trainer Frank Henk fragt uns im Anschluss nach unseren Matches am Wochenende. Genauer gesagt, möchte er wissen, ob wir zufrieden mit unserer Leistung sind. Dazu gehört auch, was uns gut gelungen ist und was noch verbessert werden kann. Auf Basis dessen passt Frank unser Training an. Dadurch soll unser Tennis noch effizienter verbessert werden.

Dienstag, 18. Januar: Nach der Schule gebe ich von 17 bis 18 Uhr Training. Jedoch sind die Kinder heute mit einem Alter von fünf bis acht Jahren etwas jünger als die von gestern. Ich persönlich bin sehr froh darüber, Tennistrainer zu sein, denn ich mache das, was mir Spaß bringt. Ich fördere die Zukunft im Verein, der mit seinen Mitgliedern bei Turnieren hinter mir steht und mich so gut fördert. Dadurch kann ich diesem Verein etwas zurückgeben, indem ich Kinder fürs Tennisspiel begeistere. Das ist das, was für mich Zusammenhalt im Verein bedeutet. Danach bin ich noch mit ein paar Freunden unterwegs. KH

Mika Wallrabe von den A-Junioren-Handballern der HSG Schwanewede/Neuenkirchen wird als Nächster über seine Woche berichten.

Zur Person

Roman Brier (18)

ist Kapitän der Tennis-Herren des Beckedorfer TC II in der Bezirksklasse. Der Gymnasiast hat in diesem Jahr mit seinem Abitur angefangen und lebt mit seinen Eltern, seinem Bruder Paul (13) und seiner Schwester Jana (16) in Schwanewede. KH

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